Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

W.I.T.C.H. (Band 1) - Der Anfang aller Magie - Rezension

W.I.T.C.H. (Band 1) – Der Anfang aller Magie

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

W.I.T.C.H. dürfte für viele von uns ein nostalgisches Gefühl auslösen, hat doch die Comicreihe eine ganze Generation beim Aufwachsen begleitet. Nun gibt es bei Egmont durch die Neuauflage der Taschenbuchversion die Möglichkeit, die Abenteuer erneut zu erleben.

Die W.I.T.C.H.-Comicreihe wurde im Jahr 2000 von Elisabetta Gnone in der Topolino-Redaktion in Mailand entwickelt, zusammen mit Francesco Artibani und den Zeichnern Alessandro Barbucci und Barbara Canepa. Die Erstausgabe erschien im April 2001 in einem eigenen Magazin bei Walt Disney Italia, während die deutsche Fassung ab Juni 2001 durch den Ehapa-Verlag veröffentlicht wurde. Ab Mai 2002 folgten die Comics in der Ehapa Comic Collection erstmals auch als Taschenbuch.

2004 wurde W.I.T.C.H. auf dem Comic-Salon Erlangen in der Kategorie “Beste deutschsprachige Comic-Publikation für Kinder- und Jugendliche” mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet. 

Interessanterweise wurde die Originalreihe in Japan nie veröffentlicht. Stattdessen adaptierte die japanische Künstlerin Haruko Iida die Serie als Manga, der im Asuka Monthly Magazin von Kadokawa Shoten erschien und später in zwei Tankōbon-Sammelbänden zusammengefasst wurde.

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Originaltitel: W.I.T.C.H. | Text: Elisabetta Gnone (Idee) | Illustrationen: Alessandro Barbucci, Barbara Canepa| Genre: Fantasy, Action, Magical Girl | Verlag: Egmont Ehapa Media | Preis: 7,99€ | weitere Informationen

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Wie war’s?

Der erste Band von W.I.T.C.H., betitelt “Der Anfang aller Magie”, bietet eine Einführung in die magische Welt der fünf jungen Hüterinnen. Die Geschichte, die sich um Will, Irma, Taranee, Cornelia und Hay-Lin dreht, ist dabei sicherlich sowohl für nostalgische Fans als auch für neue, junge Leser einen Blick wert. Für junge Leser, besonders im Alter von neun bis 15 Jahren, bietet der Comic eine Kombination aus Abenteuer, Magie und der Entdeckung von Freundschaft.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Gruppe von fünf Mädchen, die entdecken, dass sie Wächterinnen sind, ausgestattet mit den Kräften der Elemente – Wasser, Erde, Feuer, Luft und Energie. Ihr Auftrag: Das große Netz zu beschützen, das die Dimensionen voneinander trennt und die Weltordnung bewahrt. Doch das Netz wird schwächer, und dunkle Kräfte bedrohen die Balance zwischen den Welten.

Die Geschichte bewegt sich geschickt zwischen den magischen Abenteuern der Mädchen und den Herausforderungen, die sie in ihrem ganz normalen Teenager-Alltag bewältigen müssen. Diese Mischung ist es, die den Reiz der Serie ausmacht: Die Mädchen stehen zwar Gefahren gegenüber, müssen aber gleichzeitig die alltäglichen Probleme von Schule, Freundschaft und der ersten Liebe meistern. 

Die fünf Protagonistinnen sind liebevoll gestaltet und besitzen klar definierte Persönlichkeiten, die im Laufe der Geschichte herausgearbeitet werden. Will, die Anführerin der Gruppe, kämpft mit ihrem neuen Leben in Heatherfield, während sie ihre Rolle als Hüterin annehmen muss. Irma, stets spontan und fröhlich, bringt eine humorvolle Leichtigkeit in die Gruppe, nutzt ihre Kräfte jedoch manchmal unbedacht. Cornelia zeigt ihre rationale und oft skeptische Haltung, was sie zu einer ambivalenten, aber dennoch interessanten Figur macht. Taranee und Hay-Lin komplettieren das Team mit ihrer zurückhaltenden, aber entschlossenen Art, wobei vor allem Hay-Lins kreative und optimistische Persönlichkeit hervorsticht.

Die Dynamik der Gruppe lebt von den Unterschieden zwischen den Mädchen. Trotz kleinerer Konflikte schaffen sie es, ihre individuellen Stärken zu vereinen und als Team zusammenzuwachsen. Diese Teamarbeit steht im Mittelpunkt der Geschichte und vermittelt positive Botschaften über Freundschaft, Zusammenhalt und die Überwindung von Differenzen.

Die Kämpfe und Herausforderungen, die sie meistern müssen, sind gut inszeniert und zeigen, wie die jungen Wächterinnen nach und nach lernen, ihre Kräfte einzusetzen. Die Welt von W.I.T.C.H. bietet zudem viel Potenzial für zukünftige Abenteuer. Auch wird im ersten Band die Welt nur langsam enthüllt, was insbesondere die Zielgruppe der Geschichte zum Entdecken einlädt. Der Großteil des Bandes wird dafür verwendet, uns die Figuren vorzustellen und sie als Gruppe zusammenwachsen zu lassen.

Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es einige Kritikpunkte. Die Handlung wechselt manchmal recht abrupt zwischen verschiedenen Strängen und Dimensionen, was die Erzählung gelegentlich etwas überladen wirken lässt. Zudem führen diese schnellen Sprünge zu harten Schnitten, die den Lesefluss stören können.  

Obwohl die Zeichnungen insgesamt gelungen und farbenfroh sind und die Stimmung gut einfangen, wirkt der Zeichenstil stellenweise auch etwas zu stereotypisch. Die Mimik der Figuren, vor allem in emotionalen Szenen, wirkt manchmal übertrieben, was den subtileren Momenten der Geschichte die Wirkung nimmt. 

Von Egmont wird die Serie in der Neuauflage im handelsüblichen Taschenbuchformat veröffentlicht und mit einem Buchrückenbild ausgestattet. 

Fazit

Der erste Band der Neuauflage lässt Fans der ersten Stunde in nostalgische Erinnerungen eintauchen und bietet gleichzeitig auch neuen Leser*innen aus der Zielgruppe ein aufregendes Leseabenteuer. Die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und Selbstentdeckung stehen im Vordergrund, während die fantastische Welt und die spannenden Kämpfe in den Bann zu ziehen wissen.

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Vielen Dank an Egmont für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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