Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

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Bücher und ihre Bedeutung in Library Wars: Love & War

It’s Essay-Time! Na ja, oder so ähnlich. Ist es rein terminologisch gesehen ein Essay, vielleicht, vielleicht auch nicht. Vielleicht ein nicht ganz so professioneller Gedankenstrudel. Heute geht es um einen es meiner Lieblingsthemen: Bücher!

Schon seit meiner Kindheit habe ich eine Leidenschaft für das Lesen und die Welt der Bücher entwickelt. Egal, ob es sich um Romane, Sachbücher, Comics oder Mangas handelt, ich kann einfach nicht genug davon bekommen. Bücher haben für mich eine besondere Magie und Faszination, die mich immer wieder aufs Neue in ihren Bann zieht. Ein Manga, der sich Bücher zum Thema macht, ist Grundlage für den heutigen Beitrag.

Es geht um die Reihe Library Wars: Love & War, die vielleicht vielen von euch gar nicht bekannt ist.

Die Grundlage der Reihe ist eine Light Novel-Serie, die 2006 und 2007 von Hiro Arikawa geschrieben wurde. Die vier Bände inspirierten zwei Manga-Serien, das einbändige Library Wars: Spitfire!, illustriert von Yayoi Furudori im Jahr 2008, und das 15-bändige Library Wars: Love & War, illustriert von Kiiro Yumi, die von 2007 bis 2014 lief, welche Grundlage für diesen Beitrag ist.

Library Wars erhielt 2008 zudem eine 12-episodige Anime-Adaption und OVA. 2012 folgte ein Anime-Film, der die Reihe abschließt. Darüber hinaus gibt es zwei Live-Action-Filme zum Werk sowie eine Fortsetzung des Mangas, welcher jedoch bislang nicht im westlichen Raum zugänglich ist.

Die Hauptreihe ist auf Französisch und Englisch erschienen. Meine erste Berührung war der Anime, danach wurde die Reihe dann tatsächlich zu (einer) meiner ersten US-Manga-Käufe. Hier hat also der endlose Teufelskreis begonnen, sozusagen.

Darum geht es in Library Wars: Love & War

Du fragst dich vielleicht, worum es geht, oder? Die Serie spielt in einer fiktiven Version Japans, in der Bücher als Symbol der Freiheit und des Wissens angesehen werden. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Iku Kasahara, eine junge Frau, die davon träumt, sich der Library Forces anzuschließen, einer speziellen Einheit, die Bücher schützt und gegen die Zensur der Regierung kämpft.

Die Library Defense Force (kurz LDF) ist dabei eine paramilitärische Gruppe, die sich in Opposition zum Media Betterment Act der japanischen Regierung gebildet hat. Die Handlung und die Funktionsweise der LDF sind von der Erklärung der Japan Library Association zur geistigen Freiheit in Bibliotheken inspiriert, die 1954 in Kraft trat und 1979 geändert wurde.

In der Serie wird es so interpretiert, dass Bibliotheken das Recht haben, beliebige Materialien zu sammeln, den Zugang zu diesen Materialien gewähren, wobei die Privatsphäre der Besucher garantiert wird. Zudem sind Bibliothek verpflichtet, gegen unzulässige Zensur vorzugehen und die Freiheit der Bibliotheken und ihrer Nutzer zu schützen.

Der militarisierte Charakter der Library Defense Force entstand aus der Notwendigkeit, die Menschen während der Razzien in Bibliotheken zu schützen, da diese immer mehr in Richtung Gewalt eskalierten.

Auch wenn Library Wars durchaus einen romantischen Plot hat, sticht die Serie in ihrer Darstellung der Beziehung zwischen Büchern und der Gesellschaft heraus. Es zeigt auch, wie Bücher eine Quelle von Liebe und Inspiration sein können. In diesem Essay wird die Bedeutung von Büchern im Manga Library Wars: Love & War untersucht und wie diese als Symbol der Freiheit und Quelle von Liebe und Inspiration fungieren können.

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Das Ding mit den Büchern

In Library Wars: Love & War wird immer wieder die Bedeutung von Büchern als kulturelles Erbe und Quelle von Wissen und Bildung herausgehoben. Die Hauptfigur Iku Kasahara ist schon seit ihrer Kindheit eine begeisterte Leserin. Sie betrachtet Bücher nicht nur als Gegenstand, sondern auch als Quelle von Emotionen, Träumen und Inspiration. Sie sieht die Bedeutung von Büchern für die Gesellschaft und die Rolle, die sie bei der Schaffung von Bewusstsein und Veränderung spielen können. Iku sieht in Büchern einen Weg, um sich mit der Vergangenheit zu verbinden und zu lernen, wie man die Zukunft gestalten kann.

In der Serie wird gezeigt, wie Bücher als kulturelles Erbe geschützt und bewahrt werden müssen. Die Regierung betrachtet Bücher als Bedrohung und hat eine Zensurbehörde gegründet, um unerwünschte Bücher zu verbieten. Die Regierung sieht Bücher als Mittel zur Verbreitung von Ideen und als mögliche Quelle für Unruhe und Aufstände. Die Zensurbehörde hat das Recht, Bücher zu verbieten und Läden zu durchsuchen, um unerwünschte Bücher zu finden und zu vernichten.

Immer wieder gibt es so Beispiele, wie bestimmte Werke aus den Regalen verbannt werden sollen. Im abschließenden Arc geht es so um einen Terror-Anschlag, nach welchem Werke eines Autors verboten werden, da in einem seiner Romane ein ähnliches Szenario beschrieben wird.

Das Library Forces Corps wurde als Reaktion auf diese Zensurbehörde gegründet, um die Freiheit der Bücher zu verteidigen und die Zensur zu bekämpfen. Die Mitglieder des Library Forces Corps sind ausgebildete Soldaten, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren, um die Freiheit der Bücher zu verteidigen. Sie arbeiten eng mit Bibliotheken zusammen, um sicherzustellen, dass Bücher sicher aufbewahrt und vor der Zensurbehörde geschützt werden.

Die Serie betont dabei die Bedeutung von Bibliotheken als Institutionen des Wissens und der Bildung. In der Geschichte werden Bibliotheken als Orte dargestellt, an denen jeder unabhängig von ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Stellung Zugang zu Wissen und Bildung hat. Die Bibliotheken in Library Wars: Love & War sind nicht nur Aufbewahrungsorte von Büchern, sondern auch Zentren des Lernens und der persönlichen Entwicklung.
Bibliothek werden als Orte der Freiheit und des Wissens dargestellt, die den Kampf gegen die Unterdrückung und Zensur unterstützen können. Es sind Orte, an denen jedem der Zugang zu allen Büchern ermöglicht wird und es keine Einschränkungen gibt.

In Love & War wird die Rolle von Büchern bei der Stärkung der Gesellschaft und der Bildung der Bevölkerung betont. Bücher werden nicht nur als eine Informationsquelle gesehen, sondern auch als ein Mittel zur persönlichen Entwicklung.

Sie können helfen, das Bewusstsein zu schärfen und Wissen zu verbreiten. In dem Manga wird gezeigt, dass die Regierung versucht, Bücher zu zensieren, um ihre Macht zu erhalten und das Bewusstsein der Bevölkerung zu kontrollieren. Das Library Forces Corps kämpft jedoch gegen diese Zensur und betont die Bedeutung der freien Meinungsäußerung und des Zugangs zu Informationen.

Durch den Zugang zu Büchern können Menschen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten verbessern, was wiederum dazu beitragen kann, die Gesellschaft zu stärken. Es wird betont, dass die Freiheit der Informationen geschützt und den Zugang zu Büchern und Wissen gefördert werden muss, um eine freie und aufgeklärte Gesellschaft zu schaffen.

Die Serie betont auch die Bedeutung von Büchern als Quelle der Inspiration und der Unterhaltung. Durch die Darstellung von Charakteren, die von bestimmten Büchern inspiriert werden oder durch sie ihre Lebensweise ändern, wird deutlich gemacht, dass Bücher nicht nur informativ, sondern auch transformative Kräfte haben können

Einige der Diskussionen, die in der Serie stattfinden, drehen sich um die Frage, ob Bücher eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen können. Während einige Charaktere argumentieren, dass bestimmte Bücher gefährlich sein können und daher zensiert werden sollten, sind andere der Meinung, dass dies eine Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Bildungsmöglichkeiten darstellt.

Bücher können auch zur persönlichen Entwicklung beitragen. In Library Wars: Love & War wird gezeigt, wie Bücher den Charakteren helfen, ihre Perspektiven zu erweitern und ihre emotionalen Herausforderungen zu bewältigen. Dies trifft nicht nur auf die Protagonistin Iku zu, sondern auch auf ihre Freunde und Bekannte.

Buch-Zensur: Hochaktuelles Thema in den USA

Obwohl die Serie inzwischen bereits einige Jahre alt ist, ist das Thema der Zensur präsenter als wir es vielleicht vermuten würden. Die Zensur von Büchern ist eine Methode, die seit Jahrhunderten angewandt wird, um die Verbreitung von Ideen zu verhindern, die den Status quo in Frage stellen und das auch in Ländern, in denen Freiheit großgeschrieben wird. In den USA haben einige Staaten in den letzten Jahren Gesetze erlassen, die es ihnen ermöglichen, bestimmte Themen aus Schulbüchern zu entfernen oder die Auswahl von Büchern zu beschränken.

Diese Einschränkungen haben oft politische oder ideologische Gründe und betreffen Themen wie Rassismus, sexuelle Identität oder religiöse Überzeugungen. Eine Reihe von Graphic Novels und Manga wurden im Zuge dessen bereits aus Schulbibliotheken entfernt.

Nach einem Bericht der Washington Post wurden zuletzt in Texas 6.000 Bücher weniger bestellt als im Vorjahr, weil die Eltern nach einer neuen Vorschrift 30 Tage Zeit haben müssen, um die Titel zu prüfen, bevor die Schulbehörde sie genehmigt.

Bundesweit haben Staaten und Bezirke begonnen, die Bestellmöglichkeiten für Bibliothekare einzuschränken. Wie eine Analyse der Washington Post ergab, haben in den USA zehn Staaten Gesetze erlassen, die den Eltern mehr Macht darüber geben, welche Bücher in den Bibliotheken erscheinen, oder den Zugang der Schüler zu Büchern einschränken. Gleichzeitig verabschieden Schulbezirke Richtlinien, die bestimmte Arten von Texten verbieten – am häufigsten solche, die sich mit Fragen von Geschlecht und Sexualität befassen.

Die Tageszeitung geht dabei auch auf Manga ein. Sie zitieren eine Bibliothekarin der öffentlichen Schulen von Kansas City, die sagt, dass sie trotz der großen Nachfrage der Schüler nach Manga zögert, sie auch zu bestellen, weil sie jede einzelne Zeichnung darin überprüfen müsse, ob sie als sexuell interpretiert werden könnten, um das staatliche Gesetz einzuhalten. Zuletzt wurde so unter anderem die Reihe Assassination Classroom aus einigen Schulbibliotheken verbannt.

Library Wars: Love & War ist also nicht nur ein unterhaltsamer Manga, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über die Bedeutung von Büchern in unserer Gesellschaft. Der Manga betont die Wichtigkeit von Büchern als Instrumente der Bildung und Inspiration, der Erhaltung von Kultur und Geschichte sowie als Quelle der Unterhaltung.

Gleichzeitig zeigt er, dass Bücher auch Gegenstand von Kontroversen sein können und dass die Verteidigung der Meinungsfreiheit und des freien Zugangs zu Informationen von entscheidender Bedeutung sind.

Insgesamt ist Library Wars: Love & War ein inspirierender Manga, der uns daran erinnert, dass Bücher nicht nur Objekte sind, sondern auch mächtige Instrumente der Veränderung und des Fortschritts in unserer Gesellschaft. Die Liebe zu Büchern ist auch ein wichtiger Aspekt der Serie und zeigt, wie Bücher uns helfen können, uns mit anderen zu verbinden und schwierige Zeiten zu überstehen. Library Wars: Love & War ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Bedeutung von Büchern und ein Aufruf, sie zu schätzen und ihre freie Zugänglichkeit schützen.

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