[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Survival-Thriller erleben aktuell ein Comeback. Squid Game sorgte für einen großen Hype auf Netflix und auch die Live-Action-Umsetzung von Alice in Borderland ging beim Streaminganbieter durch die Decke und fand viele Fans.
So ist es dann keine Überraschung, dass auch das Ausgangsmaterial von Alice in Borderland Aufmerksamkeit erhielt und in einigen Ländern Neuauflagen oder Erstauflagen erschienen. Hierzulande sicherte sich Hayabusa Fans die Rechte an dem Titel.
Alice in Borderland stammt aus der Feder von Haro Aso. Die Reihe erschien zunächst bei Shogakukan von November 2010 bis März 2015 in der Shonen Sunday S und zog später in die Weekly Shonen Sunday um, wo sie von April 2015 bis März 2016 lief. Die Kapitel wurden in 18 Tankobon-Bänden veröffentlicht. Hayabusa veröffentlicht den Manga in neun Doppelbänden.
Darüber hinaus wurde die Spin-Off-Serie, Alice on Border Road, illustriert von Takayoshi Kuroda, von August 2015 bis Februar 2018 in Shogakukans Manga-Magazin Monthly Sunday Gene-X veröffentlicht. Die Fortsetzung von Aso selbst, Alice in Borderland: Retry, erschien in der Weekly Shonen Sunday von Oktober 2020 bis Januar 2021.

Story & Zeichnungen: Haro Aso| Originaltitel: Imawa no Kuni no Alice | Übersetzung: Lasse Christian Christiansen| Genre: Drama, Action, Survival | Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Hayabusa| Preis: 10,00€ (ab Band 2: 14,00€) | Erscheint in neun Doppelbänden | Weitere Informationen zum Titel
Wie war’s?
Ryohei Arisu kommt in der Schule nicht zurecht, hat wenig Vertrauen in seine Zukunft und ist schon in jungen Jahren desillusioniert. Er flieht vor der Realität und der Verantwortung. Sein bester Freund, Chota Segawa, ist nicht viel motivierter: Genauso schlecht im Unterricht, flüchtet er vor dem harten Alltag, indem er den Unbekümmerten spielt. Sie verbringen ihre Freizeit mit Daikichi Karube. Er ist reifer, überlegter und auch stärker, klammert sich aber an seine Arbeit, um nicht mit der Realität konfrontiert zu werden.
Arisu wünscht sich nichts sehnlichster, als das sein tristes Leben einfach endet, egal wie. Irgendwo am Nachthimmel ist ein seltsames, mächtiges Feuerwerk im Begriff, diesen Wunsch zu erfüllen. Die drei werden in eine kuriose apokalyptische Welt geschleudert, in der sie gezwungen sind, die Prüfungen zu bestehen, die vor ihnen liegen, um einfach nur am Leben zu bleiben.
Auf den ersten Seiten stellt Haro Aso seine Helden vor, ein Trio von “Außenseitern” in der japanischen Gesellschaftsstruktur. Jeder von ihnen wird der Leserschaft auf den ersten Seiten des Bandes kurz vorgestellt und wir spüren gleich, dass jeder von ihnen auf seine Art und Weise vor einer Realität, fliehen möchte, bis sie sich in der fremden und gefährlichen Welt von Borderland wiederfinden, die für sie den Beginn einer ernsthaften Auseinandersetzung mit sich selbst markieren wird. War ihr Leben vorher von Bequemlichkeit gezeichnet, können sie sich das nun nicht mehr leisten.
Das Borderland gleicht einer großen Stadt, ist entvölkert und birgt tausend Gefahren. In dieser Umgebung werden unsere Helden schnell ihrer ersten Prüfung unterzogen und lernen dabei die junge Frau Saori Shibuki kennen, die ihnen und der Leserschaft über die nächsten Kapitel die Strukturen und Spielregeln der Welt näherbringt.
Gemeinsam schaffen sie es, das erste Spiel zu schlagen. Der Sieg ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn sie müssen feststellen, dass sie durch den Sieg nur ein paar Tage Schonfrist erhalten.


Die ersten Seiten transportieren das Unbehagen der Figuren perfekt. Nach ihrer Ankunft im Borderland werden sie mit einer völlig unbekannten Welt konfrontiert, die sie zwingt, sich weiterzuentwickeln, wenn sie am Leben bleiben möchten. Und am Ende könnte das Spiel in ihnen endlich die Qualitäten erwecken, von denen sie nicht dachten, dass sie sie besitzen. So denkt Arisu nicht mehr, dass er wertlos ist, sondern findet Lösungen für die Spiele, weil mehr in ihm steckt, und das auf eine Art und Weise, die nicht erzwungen oder zu schnell ist.
Wir erhalten im ersten Band einige Antworten, aber es bleiben auch genug Fragen offen, die das Weiterlesen spannend machen.
Der Zeichenstil von Mangaka Haro Aso passt perfekt zu dem Ton der Geschichte. Er ist dunkler, hat eine durchaus realistische Note und arbeitet die Hintergründe gut aus. Aso hat ein gutes Auge für Actionszenen und weiß, wann bestimmte Perspektiven einzusetzen sind, um der Szene mehr Leben einzuhauchen. Die Panels scheinen mit viel Sorgfalt geplant zu sein, was den Lesefluss erhöht und die Spannung hochhält.
Hayabusa Manga hat seine Ausgabe mit einem eigenen Cover-Design ausgestattet, bei dem die Farben und Elemente an Spielkarten angelehnt sind. Als Extra erhält jeder Band die Illustration der japanischen Originalcover, insbesondere Metallicfarben.
Fazit
In der Summe findet man mit Alice in Borderland eine Reihe voller Action, Spannung und Geheimnissen, die aber durchaus auch eine tiefere Botschaft mitzubringen scheint. Wer in diese Richtung liest, findet hier auf jeden Fall eine gute Reihe.
Ob ich selbst an der Reihe dranbleibe, wird sich in der nächsten Ausgabe zeigen. Obwohl ich den Auftakt gelungen fand, bin ich mir dennoch unsicher, da ich selbst nicht so der große Fan von Survival-Game-Manga bin. Aber ich lasse mich durchaus überraschen, wohin die Reihe zwischen mir und Alice in Borderland führen wird.

Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Hayabusa Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!