Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Alma - Manga Review

Alma (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Mit “Alma” erweitert Manga Cult sein Portfolio um einen neuen Mangaka, Shinji Mito, der sein professionelles Debüt “Dareka no Sekai” im Jahr 2017 hatte. “Dareka no Sekai” war ein kurzer, zweibändiger Titel, die bei Kodansha veröffentlicht wurde und ebenfalls im Bereich der Science-Fiction-Mangas einzuordnen ist.

“Alma” erschien ab 2019 im Seinen-Magazin Young Jump aus dem Hause Shueisham, welches unter anderem Tokyo Ghoul oder “Oshi no Ko” beherbergt, und wird in vier Bänden abgeschlossen sein.

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Text & Zeichnungen: Shinji Mito | Originaltitel: Alma| Übersetzung: Sascha Mandler| Genre: Action, Science-Fiction | Demografische Zielgruppe: Seinen | Verlag: Manga Cult | Preis: 12,00€ | In vier Bänden abgeschlossen | mehr Informationen auf der Verlagsseite

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Wie war’s?

Auf einer verwüsteten Erde lebt Ray, ein energiegeladener und verträumter Teenager, der fest daran glaubt, dass er eines Tages in den Ruinen seiner Millionenstadt die Spuren anderer Überlebender finden wird. Rice, eine hübsche und starke junge Frau, kümmert sich fürsorglich um ihn und ermutigt ihn, doch scheint sie gleichzeitig etwas vor ihm zu verbergen. Das Geheimnis wird enthüllt, als ein Trupp kriegerischer Androiden auftaucht – ein brutaler Besuch, der Ray dazu treibt, sich auf eine gefährliche Reise zu begeben, auf der Suche nach einem vergessenen Volk und seiner eigenen Identität.

Der erste Band von Alma beginnt mit einer recht einfachen Prämisse. Die Zutaten dieses Serienauftakts sind jedem Manga- und Science-Fiction-Fan vertraut: eine postapokalyptische Szenerie, Roboter und hochentwickelte Waffen, die Konfrontation zwischen Mensch und Maschine. Alma fügt sich nahtlos in diese Tradition ein, bringt jedoch auch eigene Nuancen ein, die den Auftakt gelungen gestalten. Zu viel möchte ich euch an dieser Stelle aber nicht verraten, um nicht die Twists des ersten Bandes zu spoilern.

Die Welt, die von Shinji Mito entworfen wurde, verspricht eine faszinierende Entwicklung. Die Handlung ist gut durchdacht und hinterlässt nach dem Lesen des ersten Bandes zahlreiche offene Fragen. Zwar erhalten wir einige Antworten, aber das Geheimnis der Vergangenheit bleibt dennoch bestehen: Wie konnte es dazu kommen, dass die Menschheit gegen die von ihr erschaffenen Roboterwesen unterlag? Und welches Ziel verfolgen diese Maschinen, indem sie die Menschheit auszulöschen versuchen?

Shinji Mito stellt vor allem die Wanderung seines Hauptcharakters, des jungen Helden Ray, in den Mittelpunkt der Geschichte. Zusammen mit dem Leser erkundet Ray diese von Trümmern übersäte Welt, wobei “Alma” während des ersten Bandes ein Gefühl der Entdeckung und Erforschung vermittelt. Es ist eine Reise voller Geheimnisse und Gefahren, auf der Ray nicht nur äußere Hindernisse überwinden muss, sondern auch mit seinen eigenen inneren Dämonen konfrontiert wird.

Wir erleben einen Protagonisten, der erst einen Bruchteil seines Potenzials entfaltet hat. Dies geschieht nicht nur durch die feinen und präzisen Zeichnungen, sondern auch durch ein gut durchdachtes Skript, das trotz des starken Fokus auf die Robotertechnologie eine sinnliche und emotionale Ebene einbringt. Shinji Mito geht es nicht einfach nur darum, einen weiteren Kriegsmanga zwischen Mensch und Maschine zu zeichnen. Vielmehr bevorzugt er eine beziehungsorientierte und empathische Sichtweise, die es dem Leser ermöglicht, sich in die Charaktere hineinzuversetzen und ihre Motivationen zu verstehen.

Trotz dieser zwischenmenschlichen Aspekte bewegt sich “Alma” unaufhaltsam auf den großen Konflikt zu, der die Menschheit und die Roboterwesen einander gegenüberstellt. Der letzte Teil des ersten Bandes verdeutlicht dies, indem er abwechselnd den Hass der Menschen und den aggressiven Freiheitsdrang der Roboter zeigt. Die Dialoge der Charaktere sind voller Bedeutung und regen zu starken Emotionen sowie zu philosophischen Überlegungen an.

Die Illustrationen sind, insbesondere was die Welt um die Figuren angeht, detailliert und realistisch. Die von Trümmern übersäte Welt lädt durch die eindringlichen Panels dazu ein, immer tiefer einzutauchen und sich emotional mit den Charakteren zu verbinden.

Von Manga Cult wird die Reihe im gewohnten Großformat des Verlags herausgebracht. Farbseiten oder Beigaben gibt es keine.

Fazit

Der Auftakt von “Alma” weiß durch eine vertraute postapokalyptische Welt mit neuen Facetten zu bestechen. Durch die Entwicklung der Charaktere, die geheimnisvolle Handlung und die detailreichen Illustrationen entführt uns dieser Serienauftakt in eine interessante Welt. Insbesondere die Mischung aus zwischenmenschlichen Beziehungen und dem unaufhaltsamen Konflikt zwischen der Menschheit und Robotern macht mich neugierig, wohin die Reihe in den kommenden Bänden führt.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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