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Roku Sakura’s “April Showers Bring May Flowers” wurde von April 2016 bis September 2022 in Kadokawa Shotens Seinen-Manga-Magazin Young Ace serialisiert. Die Kapitel wurden in insgesamt zwölf Tankōbon-Bänden gesammelt.
Im November 2022 wurde eine Anime-Adaption der Serie angekündigt. Zudem erreichte die Reihe im Jahr 2019 den fünften Platz in der Print-Kategorie des Next Manga Award.
Story&Zeichnungen: Roku Sakura | Originaltitel: Busu ni Hanataba o | Genre: Romance | Demografische Zielgruppe: Seinen | Verlag: Seven Seas | Aktueller Preis bei Walt’s: 13,19€ (Stand: 25.02.2025) | Der Manga bei Walt’s Comic Shop
Wie war’s?
“April Showers Bring May Flowers” beginnt mit einem Konzept, das viele Leserinnen und Leser aus Romance-Manga kennen: Eine unsichere Protagonistin steht im Zentrum, die sich selbst weder als hübsch noch als besonders betrachtet. Hana ist eine unscheinbare, pessimistische Schülerin, die fest davon überzeugt ist, dass sie niemals die Heldin einer Romanze sein könnte. Ihr Alltag besteht aus dem Versuch, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Eine besondere Routine für Hana ist das Austauschen der Blumen im Klassenraum – ein kleiner Moment für sich selbst, der zeigt, dass sie trotz ihrer negativen Selbstwahrnehmung Schönheit und Bedeutung in den kleinen Dingen findet.
Ihre ruhige Routine wird jedoch gestört, als sie eines Tages von Yousuke Ueno, einem beliebten Klassenkameraden, dabei erwischt wird. Für Hana ein Moment des Schreckens, denn sie ist sich sicher, dass er über sie lachen wird oder sie auf andere Weise bloßstellt. Doch zu ihrer Überraschung reagiert Ueno freundlich und interessiert. Diese unerwartete Begegnung legt den Grundstein für die Entwicklung der Geschichte, denn Uenos Freundlichkeit ist für Hana zunächst unverständlich. Für jemanden wie sie, die sich selbst als unbedeutend und unattraktiv empfindet, scheint seine Aufmerksamkeit fast wie ein schlechter Scherz.
Die erste Begegnung zwischen Hana und Ueno setzt nicht nur die Handlung in Gang, sondern etabliert auch den grundlegenden Konflikt: Hanas Kampf mit ihrem Selbstbild und die Herausforderung, jemandes ehrliche Zuneigung anzunehmen. Ueno hingegen wird schnell als der typische „nette Junge“ des Romance-Genres eingeführt. Er ist freundlich, unkompliziert und mit einem natürlichen Charisma, das ihn bei seinen Mitschülerinnen beliebt macht. Was ihn abhebt, ist seine Geduld und sein scheinbar echtes Interesse an Hana, das von Anfang an spürbar ist.
Kurz nach diesem Vorfall kommt eine zweite zentrale Figur ins Spiel: Uguisudani, das hübsche und selbstbewusste Mädchen der Klasse, das schnell merkt, dass Uenos Interesse an Hana mehr ist als eine flüchtige Freundlichkeit. Diese Erkenntnis löst bei ihr eine leise Eifersucht aus, die sie jedoch geschickt hinter einem Lächeln verbirgt. Ihre Versuche, sich Ueno anzunähern, bringen sie immer wieder in Kontakt mit Hana, und aus dieser Dynamik entwickelt sich eine ungewöhnliche Rivalität, die Potenzial für interessante Entwicklungen birgt.
Die Handlung des ersten Bandes ist größtenteils episodisch aufgebaut, wobei die Ereignisse locker miteinander verbunden sind und sich auf Hanas Alltagsbeobachtungen und ihre Interaktionen mit Ueno und Uguisudani konzentrieren. Es gibt keine großen dramatischen Wendungen, sondern vielmehr eine Reihe kleinerer Momente, die Hanas Charakter und ihre Beziehungen schrittweise aufbauen. Diese ruhige, fast alltägliche Erzählweise passt gut zu den introspektiven Themen der Geschichte und gibt den Figuren Raum, sich organisch zu entwickeln.
Ein wiederkehrendes Element ist Hanas Tendenz, jede positive Interaktion in ihrem Kopf sofort zu hinterfragen und in ein negatives Licht zu rücken. Ihre Unsicherheit führt dazu, dass sie Uenos Freundlichkeit nicht als echtes Interesse, sondern als Missverständnis oder sogar als Mitleid interpretiert. Während der Fokus auf Hanas Innenleben und ihre schrittweise Entwicklung durchaus nachvollziehbar ist, kann das Fehlen signifikanter Wendepunkte oder Ereignisse auch ermüdend wirken.
Am Ende des ersten Bandes bleibt Hana weitgehend dieselbe unsichere Figur, die sie zu Beginn war. Das Problem ist nicht, dass Hana unsicher ist, sondern dass die Geschichte sich manchmal zu stark in ihrer Negativität verliert. Dennoch gibt es Momente der Hoffnung: kleine Augenblicke, in denen Hana beginnt, ihre Perspektive zu hinterfragen oder neue Erfahrungen zuzulassen. Obwohl die Geschichte versucht, mit einigen Romance-Klischees zu spielen, bleibt sie in vielerlei Hinsicht dennoch stark an diese gebunden. Ueno, der „perfekte“ männliche Hauptcharakter, und Uguisudani, die „eifersüchtige schöne Rivalin“, sind bekannte Archetypen, die zwar ein gewisses Potenzial für Tiefe zeigen, dieses im ersten Band jedoch nicht vollständig ausschöpfen.
Insgesamt hinterlässt der Manga einen zwiespältigen Eindruck: nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Wer eine dynamische Geschichte mit schneller Entwicklung erwartet, könnte sich hier fehl am Platz fühlen. Wer jedoch Geduld mitbringt und introspektive Charakterstudien mag, könnte sich an der stillen, melancholischen Atmosphäre erfreuen. Vielleicht entwickelt sich die Geschichte in den kommenden Bänden noch weiter – für Fans von leisen, emotionalen Romance-Mangas könnte sie dennoch einen Blick wert sein.
Fazit
“April Showers Bring May Flowers” ist ein Manga, der viel Wert auf innere Konflikte und leise, emotionale Entwicklungen legt. Die Geschichte kann durch ihre ruhige Erzählweise und introspektiven Charaktere punkten, leidet jedoch unter einer stark auf Negativität fokussierten Protagonistin. Leser:innen, die eine dynamischere Handlung bevorzugen, dürften davon womöglich enttäuscht werden.
Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.
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