[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Der Manga “Fabiniku” wird seit November 2019 im Online-Magazin und der App Cycomi veröffentlicht, das von Cygames, einem Imprint von Shogakukan, betrieben wird. Besonders bekannt wurde die Serie im Jahr 2022 durch ihre Anime-Adaption unter dem internationalen Titel “Life with an Ordinary Guy Who Reincarnated into a Total Fantasy Knockout”. Von dem Manga sind in Japan inzwischen (stand September 2024) zwölf Bände erschienen.
Die Autorin Yu Tsurusaki und der Zeichner Shin Ikezawa, die auch privat verheiratet sind, arbeiteten bereits zuvor gemeinsam an der Manga-Adaption der populären Anime-Serie “Charlotte”, die ebenfalls weltweit Beachtung fand.
Text & Zeichnungen: Shin Ikezawa, Yu Tsurusaki| Originaltitel: Fantasy Bishoujo Juniku Ojisan to | Übersetzung: Maximilian Kieberl | Genre: Isekai, Comedy | Verlag: Manga JAM Session | Preis: 7,99€ (ab Band 5: 9,00€) |mehr Informationen auf der Verlagsseite
Wie war’s?
Der vierte Band von Fabiniku setzt die verrückten Abenteuer von Hinata Tachibana und Tsukasa Jinguuji in einer fremden Welt fort. Nachdem die beiden Jugendfreunde von der Göttin der Liebe in diese Parallelwelt gebracht wurden, müssen sie sich weiterhin mit skurrilen Charakteren, wilden Monstern und internen Konflikten auseinandersetzen. Im Mittelpunkt ist dabei die komplexe Beziehung zwischen Tachibana, der durch einen Fluch in eine andere Gestalt verwandelt wurde, und Jinguuji, der zunehmend von romantischen Gefühlen überfordert ist.
In diesem Band erfahren wir mehr über die Prophezeiung, die der König den beiden Helden mitteilt. Die Ankündigung, dass ein von der Göttin gesandter Held den Dämonenlord besiegen soll, bringt eine interessante Wendung in die Handlung, da sie das Duo stärker in die politischen und sozialen Strukturen dieser Welt verstrickt. Besonders der Auftritt der Prinzessin Ugraine sorgt für Aufsehen. Nach einem emotionalen Gespräch mit Tachibana bricht sie aus den Fesseln ihres streng kontrollierten Lebens aus und führt eine Rebellion gegen das Königreich an. Dies führt zu einem überraschenden Twist, bei dem Tachibana und Jinguuji plötzlich auf entgegengesetzten Seiten eines revolutionären Konflikts stehen.
Die Dynamik zwischen den Hauptcharakteren bleibt auch im vierten Band spannend. Tachibana kämpft weiterhin mit der neuen Identität und den aufkommenden Gefühlen für Jinguuji, was in mehreren humorvollen und auch emotionalen Momenten mündet. Besonders hervorzuheben ist die Szene, in der Jinguuji sich in einer Fantasie die gemeinsame Zukunft mit Tachibana als romantisches Paar ausmalt – ein unerwartet niedlicher und doch seltsam passender Moment, der die Comedy-Elemente der Serie wunderbar ergänzt. Gleichzeitig zeigt die Serie immer wieder, wie unsicher Tachibana in Bezug auf die eigene Rolle und die eigenen Gefühle ist, was die Entwicklung als Figur glaubwürdig und interessant macht.
Die Zeichnungen von Fabiniku überzeugen durch klare Linien und gut ausgearbeitete Mimiken, die besonders die komödiantischen Momente unterstreichen. Die Hintergründe sind oft simpel gehalten, was dem Fokus auf die Charaktere und deren Interaktionen zugutekommt. Gerade die Situationskomik, etwa wenn Jinguuji die eigenen Fähigkeiten mit übertriebenem Stolz zur Schau stellt oder Tachibana in innerer Zerrissenheit hadert, wird visuell hervorragend umgesetzt.
Ein weiterer Pluspunkt des Mangas ist der immer wiederkehrende Subtext zur Identitätskrise, die Tachibana durchlebt. Obwohl Fabiniku oft leichte Unterhaltung bietet, gelingt es der Geschichte, diese tiefere Ebene überzeugend einzubauen. Besonders in den Interaktionen zwischen Tachibana und der suizidalen Prinzessin wird dies deutlich, als Tachibana realisiert, dass das Leben lang von Jinguuji Aufmerksamkeit und Lob ersehnt wurde.
Am Ende des vierten Bands bringt die Ankunft von Schwartz und Lucius neue Spannung in die Geschichte. Schwartz, der als Isekai-typischer Möchtegern-Held eingeführt wurde, bringt mit seinem naiven, aber gutherzigen Verhalten eine erfrischende Dynamik in die Handlung. Seine Versuche, das Volk zu beschützen, und die ständigen Auseinandersetzungen mit Lucius bieten einen gelungenen Kontrast zu den tiefergehenden Konflikten um Identität und Selbstfindung.
Insgesamt bleibt Fabiniku ein erfrischender Mix aus Comedy und Abenteuer, der die klassischen Tropen des Isekai-Genres geschickt auf den Kopf stellt. Der vierte Band überzeugt durch seine Mischung aus humorvollen und ernsteren Momenten, interessanten neuen Charakteren und einer sich vertiefenden Dynamik zwischen den Hauptfiguren. Wer Spaß an verrückten, aber doch durchdachten Isekai-Geschichten mit einem Hauch von Romantik hat, wird an diesem Manga sicherlich Gefallen finden.
Fazit
Fabiniku Band 4 bietet eine gelungene Fortsetzung der Reihe, die sowohl humorvolle als auch nachdenkliche Momente miteinander verbindet. Die Handlung bleibt unvorhersehbar und schafft es, den Leser immer wieder zu überraschen. Wer leichte Unterhaltung mit einer Prise Tiefgang sucht, liegt mit diesem Manga genau richtig.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga JAM Session zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!
