Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

How Do You Do Koharu Manga

How Do You Do, Koharu? (Band 1)

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Kanae Hazuki dürfte den internationalen Fans vor allem durch ihre Reihe Say “I love you”! bekannt sein, welche neben einem Manga auch eine beliebte Anime-Adaption hervorbrachte. Nun meldet sich die Mangaka mit einem neuen Titel zurück, der in den USA bisher als digital-only lizenziert wurde.

Story&Zeichnungen: Kanae Hazuki | Originaltitel: Gokigen You, Koharu-san | Zielgruppe: Shojo | Genre: Romance | Verlag: Kodansha | Preis: (Ebook-Version): 9,49€ | Printausgabe: – (da auf engl. Manga keine Preisbindung besteht, können die Preise variieren)

Inhalt

Die 19-jährige Koharu würde lieber machen betreiben, als in einem Maid-Café. In ihrem Stream chattet sie mit Freunden und Fans auf der ganzen Welt und genießt die Freiheit, die ihr der Bildschirm gewährt. Aber als einer ihrer Follower im echten Leben auftaucht, spürt sie, dass sich mehr für ihn empfinden könnte…

Wie war’s?

Kanae Hazuki wendet sich in How Do You Do, Koharu? dem Thema Streaming zu. Ihre Protagonistin, die 19 Jahre alte Koharu, würde gerne den ganzen Tag livestreamen. Sie mag es, mit Leuten von überall auf der Welt zu chatten, und fühlt sich vor dem Bildschirm wohl. Als jedoch einer ihrer Follower in ihrem realen Leben immer mehr Platz einnimmt, beginnt sie sich zu fragen, ob sie vielleicht doch mehr braucht als nur digitale Beziehungen.

Der erste Band der neuen Reihe beginnt ruhig und erst nach und nach nimmt der Romance-Anteil mehr Raum ein. Zunächst lernen die Leser*innen vor allem Koharu kennen und was ihr Leben ausmacht. Sie lebt inzwischen alleine, weil sie Angst hat, ihre Familie mit dem Livestreamen zu belasten. Darüber hinaus arbeitet sie in einem Maid-Café. Auch wenn sie mit Koharu eine moderne Heldin schafft, mit der sich insbesondere die jüngere Generation an Leser*innen identifizieren kann, so gelingt es der Mangaka nicht ganz, ihr auch eine gewisse Tiefe und Reife zu verleihen. Man bekommt das Gefühl, dass sie in ihren Streams kein wirkliches Thema hat. Es geht viel um oberflächliche Dinge. Auch ist sie sich bewusst, dass einige Follower ihre Privatsphäre nicht beachten, gibt dennoch viel über sich preis.
Gleichzeitig merkt man aber, dass Koharu das Streamen unheimlich gerne hat und sehr viel ihrer Zeit und Gesundheit dafür opfert, weil sie fürchtet, ihre Follower zu enttäuschen, wenn sie nicht täglich für sie da ist. An dieser Stelle bleibt zu hoffen, dass dieses Thema vielleicht in späteren Bänden kritisch aufgenommen wird.

Der männliche Hauptcharakter ist jemand, den sie nicht direkt über den Stream kennenlernt, sondern über ihren Nebenjob im Maid-Café. Dort benimmt sich einer seiner Freunde daneben und er entschuldigt sich später über eine Privatnachricht bei ihr. Daraus entwickeln sich immer mehr Gespräche. Er schätzt sie als Person und man merkt ihm auch an, dass er sich auch von den negativen Seiten, die durch Koharus Bekanntheit im Netz, nicht aufhalten lassen möchte. Er ist bisher durchweg eine ehrliche Person, wenn auch ein größeres Geheimnis angedeutet wird, welches er verbirgt.

Die Mangaka entwickelt die Liebesgeschichte zwischen den beiden Figuren ruhig und nichts wirkt überhastet. Auch lässt sich spüren, wie sie immer näher zusammenwachsen und Koharu ihm vertraut. Dies lässt sich auch daran bemerken, dass sie ihm zum Ende ihren richtigen Namen verrät. In dieser Szene stellt die Mangaka zugleich die Verbindung zu ihrer vorherigen Reihe Say “I love you”! her. Denn Koharus richtiger Name ist Nagi Kurosawa. Sie ist also die jüngere Schwester von Yamato, dem Protagonisten von Say “I love you”!. Kenntnisse über die Reihe brauchen Leser*innen allerdings nicht. Beide Reihen sind bisher voneinander losgelöst.

Die auftretenden Nebencharaktere bleiben bisher eher blass und wirken vor allem unterstützend, vor allem, bei Koharus Arbeitskollegin im Maid-Café kann man aber durchaus erahnen, dass sie noch eine größere Rolle einnehmen dürfte.

Kanae Hazukis Zeichenstil passt sehr gut in das Romance-Genre. Ihr Stil ist eher filigran, mit dünnem Strich. Der Fokus liegt vor allem auf den Charakteren, die sie detailliert und abwechslungsreich zeichnet. Was Verzierungen, Schattierungen und Texturen angeht, arbeitet sie sehr viel mit Rasterfolie.

Fazit

How Do You Do, Koharu? hat es für mich im ersten Band nicht geschafft mit Say “I love you”! mitzuhalten. Ich konnte mich mit der weiblichen Hauptfigur nicht so recht anfreunden. Ich hätte mir gewünscht, dass das Thema Streaming doch kritischer oder ernster betrachtet wird. Auch fand ich es nicht so ganz nachvollziehbar, wie der männliche Hauptcharakter sehr viel im Internet geteilt hat, obwohl er zuvor keinerlei Affinität dafür hatte. Insbesondere, was eher private Dinge angeht, bei denen andere User schnell kombinieren konnten, dass es sich um Koharu handelt.

In der Summe war es ein netter Auftakt, der aber in vielen Punkten, anders als die Mutterserie, zu oberflächlich blieb.

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