Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

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Koyo - Die exzentrische Ärztin des Mondblumenreichs

Koyo – Die exzentrische Ärztin des Mondblumenreichs (Band 1)

“Koyo – Die exzentrische Ärztin des Mondblumenreichs” hat mich mit seinem Cover und der Klappentext angesprochen und so war ich neugierig, was der neue Titel von Altraverse zu bieten hatte. Gegriffen habe ich in diesem Fall zur E-Book-Variante. 

Der Manga von Tohru Himuka erscheint in Japan unter dem Titel “Gekkakoku Kiiden” seit Januar 2018 im Shojo-Magazin Asuka. Im Tankôbon-Format sind derzeit (Stand Juni 2024) zwölf Bände der Reihe erschienen. 

Die Lizenz auf dem deutschen Markt liegt bei Altraverse. 

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Text & Zeichnungen: Tohru Himuka  | Originaltitel: Gekkakoku Kiiden | Übersetzung: Christine Steinle | Genre: Fantasy, Comedy, Romance, Drama, Historisch | Demografische Zielgruppe: Shojo | Verlag: Altraverse | Preis (Print): 5,00€, später 7,00€, (E-Manga):3,99€ | mehr Informationen auf der Verlagsseite

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Wie war’s?

In den fernen Ländern des Mondblumenkönigreichs verlassen sich die Menschen seit Langem auf von Aberglauben umgebene Heilmethoden mit zweifelhaftem Erfolg. Als der junge Prinz Keiun sich auf die Suche nach zuverlässigeren Heilmitteln begibt, wird seine Gruppe von mysteriösen Angreifern angegriffen und seine Begleitung, Shiei, schwer verletzt. In der Hauptstadt der Provinz, Ranyo, wird er an Doktor Kaku verwiesen und er wird Zeuge einer noch nie dagewesenen lebensrettenden Behandlung, die ihn zutiefst schockiert. Noch überraschender ist, dass diejenige, die diese medizinische Leistung vollbringt, ein wunderschönes, wenn auch etwas seltsames Teenager-Mädchen namens Koyo ist.

Die Ähnlichkeiten zu “Die Tagebücher der Apothekerin” sind unverkennbar. Koyo, die Protagonistin, ist eine Ärztin, die sowohl in westlicher Medizin von ihrem Vater als auch in Pharmakologie von ihrer Mutter ausgebildet wurde. Zu Beginn der Geschichte arbeitet sie in einer Provinzhauptstadt, doch dies ändert sich, als der Kronprinz des Königreichs vor ihrer Tür auftaucht. Nach einem Angriff von Attentätern, die von einer eifersüchtigen Konkubine geschickt wurden, rettet Koyo Shiei das Leben durch eine fortschrittliche medizinische Behandlung, anstatt die Götter um Hilfe zu bitten. Beeindruckt von ihren Fähigkeiten, lädt Prinz Keiun Koyo und ihre Assistentin ein, mit ihm in die kaiserliche Hauptstadt zu kommen.

Es ist offensichtlich, dass Autorin Tohru Himuka sich intensiv mit medizinischen Themen beschäftigt hat. Die medizinischen Szenen im ersten Band wirken glaubhaft und zeigen ein solides Grundverständnis. Zudem schöpft die Serie ihre Inspiration aus der alten chinesischen Kultur und Folklore, vermischt mit traditionellen medizinischen Praktiken.

Im Auftakt lässt sich Tohru Himuka noch nicht komplett in die Karten schauen. Klar ist, dass Keiun seine Gründe hat, Koyo in die Hauptstadt mitzunehmen, doch welche genau, bleibt vorerst offen. Vermutlich spielt Palast-Politik eine Rolle, und auch Intrigen innerhalb des kaiserlichen Hofes werden angedeutet. So gibt es die eifersüchtige Gemahlin Ro, die Keiun aus dem Weg räumen will, damit ihr Sohn Kronprinz werden kann.

Die Geschichte wird von humorvollen und einnehmenden Charakteren getragen. Keiun, der aufgrund seiner Privilegien am Hofe eine gewisse Naivität zeigt, verfügt gleichzeitig über ein hohes politisches Verständnis. Koyo ist ein mutiges, lebhaftes und unverblümtes Mädchen, das sich vor allem dann hervortut, wenn sie über Muskeln in Ekstase gerät. Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Mangaka sich Mühe gibt, Vorurteile gegenüber Fremden in die Geschichte einzubauen.

Obwohl die Reihe einiges an Potenzial mitbringt und einen interessanten Mix aufweist, fehlt es mir persönlich noch etwas an Tiefe und alles bleibt sehr oberflächlich und stereotypisch. Der erste Band schafft es noch nicht, sich wirklich zwischen den vielen Titeln mit Kaiserhof-Settings hervorzuheben.

Die Zeichnungen von Tohru Himuka sind klar und sauber, mit intensivem Einsatz von Rasterfolie für Schatten und Texturen. Die Hintergründe wechseln zwischen einfach und detailliert, und einige Panels sind mit Blumen verziert, was dem Ganzen ein Flair des chinesischen Altertums verleiht. Der Manga wird durch einige Farbseiten eröffnet, die farblich hervorragend zum Setting passen. Die Printausgabe der ersten Auflage enthält zudem einen Shojo-Stern.

Fazit

“Koyo – Die exzentrische Ärztin des Mondblumenreichs” hat durchaus Potenzial und legt im ersten Band den Grundstein für die folgende Handlung. Es bleibt jedoch schwierig, die Reihe nach diesem Auftakt wirklich einzuschätzen. Trotz vieler positiver Aspekte hat mir die Tiefe gefehlt, um sich deutlich von anderen ähnlichen Reihen abzuheben. Ich werde der Serie in Band 2 noch eine Chance geben und dann entscheiden, ob ich sie weiterverfolgen werde.

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