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Kozue Chiba ist in Deutschland keine Unbekannte und vor allem Shojo-Fans durch einige lizenzierte Werke bekannt. Das Werk Geheimnisvolle Liebe erschien in Japan unter dem Titel 7 Genme wa Himitsu. bereits im Jahr 2006. In Deutschland brachte Tokyopop den Einzelband 2013 heraus.
Momentan erscheint bei dem Hamburger Verlag die Serie 1/3: Auf einem Nenner von Chiba. Aber auch daneben gibt es bereits zahlreiche Einzelbände und Reihen von der japanischen Künstlerin auf dem japanischen Markt.
Story&Zeichnungen: | Originaltitel: | Zielgruppe: Shojo | Genre: Romance| Verlag: Tokyopop | Preis (Ebook-Version): 4,99€ | Printausgabe: 6,99 € | in einem Band abgeschlossen
Wie war’s?
Geheimnisvolle Liebe beinhaltet insgesamt drei Kurzgeschichten, wobei der titelgebenden Story der größte Platz eingeräumt wird. Diese erstreckt sich über insgesamt drei Kapitel. Die beiden übrigen Geschichten gehen jeweils über ein Kapitel.
In der ersten Geschichte geht es um Shun. Sie ist ein beliebtes Mädchen in ihrer Klasse und scheint immer fröhlich. Hinter der Fassade sieht es jedoch anders aus: Shun verstellt sich, damit die anderen sie mögen, da sie schlechte Erfahrungen in der vorherigen Schule gemacht hat. Sie möchte nicht als Streberin verschrien werden und tut daher so, als wäre sie ganz anders. Denn sie glaubt, nur so Freunde finden zu können.
Einzig der junge Lehrer Jun durchschaut sie und macht ihr Mut, so zu sein, wie sie wirklich ist.
In der zweiten Geschichte, Lebe deine Jugend!, geht es um Eri und Kaoru. Sie sind schon lange befreundet, doch Eri sieht in Kaoru nur eine Art großen Bruder. Erst als sich auch andere Mädchen für ihn interessieren, ändert sich das. Auch in der dritten Geschichte um Rio und Yuki geht es um ein Paar, welches sich schon vor einiger Zeit kennengelernt hat. Allerdings unter anderen Vorzeichen. Rio hat sich über einen Liebesbrief von Yuki lustig gemacht und ihn vor der gesamten Klasse vorgelesen. Sie ist sich sicher, dass sie ihn niemals verzeihen kann, als er wieder in ihr Leben tritt, merkt sie jedoch, dass sie nicht nur Hass empfindet.
Was die drei Geschichten gemeinsam haben, ist die Thematik rund um die erste Liebe und die Gefühle, die damit einherkommen. Erzähltechnisch sticht dabei allerdings einzig die erste Story hervor, während die anderen beiden Geschichten eher als kleiner Zusatzhappen gesehen werden können, der sich doch in stereotypischen Formeln bewegt, in denen sich die Charaktere aufgrund der Kürze der Handlung nicht entfalten können.
Die Auftaktsgeschichte beschäftigt sich mit der Frage, nach dem wahren Ich. Shun findet zwar viele Freunde, dadurch, dass sie allen eine komplett andere Persönlichkeit vorgaukelt, doch wirklich glücklich ist sie dabei nicht. Die Leser*innen spüren schnell, dass sie eigentlich jemand ganz anders sein möchte, durch Erfahrungen aus der Vergangenheit aber Angst davor hat, sich so zu zeigen, wie sie ist.
Dadurch, dass Shun durch eine dritte Person schließlich so geschätzt ist, wie sie ist, bringt die Mangaka eine schöne Botschaft mit in die Story und ermutigt die jungen Leser*innen, sich nicht gegenüber den Freunden zu verstellen. Der Charakter von Shun ist dabei liebenswürdig gestaltet und es gelingt, dass sie über die wenigen Seiten, die zur Verfügung stehen, eine gute Entwicklung durchmacht. Der andere Hauptcharakter der Geschichte ist der junge Lehrer Jun. Der allerdings kaum wie ein Lehrer dargestellt wird. Er ist jugendhaft, sucht die freundschaftliche Ebene zu seinen Schüler*innen und scheint doch eher als Kumpel wahrgenommen zu werden. Zwischen ihm und Shun bahnt sich schnell etwas mehr an und erst als die Direktorin sie zu sich zitiert, scheinen sie sich ihrer Situation wirklich bewusst zu werden.
Die Entwicklung der Romanze ist keineswegs originell gestaltet und es lässt sich schnell erahnen, welchen Weg die Geschichte gehen wird. In der Summe aber sticht die Story dennoch zwischen den anderen hervor, da sie eine tiefere Botschaft mitbringt. So hätte man sich gewünscht, hier mehr zu erfahren und dafür auf die übrigen Storys zu verzichten, die in der Summe sehr flach bleiben.
Der Zeichenstil der Mangaka erzeugt eine ruhige, leichte Atmosphäre, ist aber durch einige Gestaltungsmerkmale auch typisch für Shojo-Manga. Gleiches trifft auf die Anordnung der Panels zu, denen die Leser*innen aber leicht folgen können.
Fazit
Geheimnisvolle Liebe bietet den Leser*innen keinerlei frischen Wind in Sachen Storytelling. Die Mangaka hält sich an übliche Muster im Shojo-Bereich. Fans der Mangaka aber dürften in den drei Geschichten sicherlich auf ihre Kosten kommen.
Auch jüngeren Leser*innen ist der Band zu empfehlen, so bringt insbesondere die erste Geschichte eine tiefere Thematik mit.