[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Mit “You Might as Well Be the One” präsentiert Mangka Megumu Seto mit ihrer ersten Reihe, eine romantische Erzählung, die im Universitätsmilieu spielt und sich auf Anhieb durch ihre emotionale Ehrlichkeit auszeichnet. Es ist eine Geschichte über Nähe und Distanz, über junge Menschen, die sich selbst und ihre Vorstellung von Liebe erst noch finden müssen.
Die Reihe, die in Japan unter dem Titel „Isso Anata ga Todome wo Sashite“ veröffentlicht wird, startete im Oktober 2023 sowohl im Dessert-Magazin von Kodansha als auch in der „Palcy“-App von pixiv.
Auf dem deutschen Markt liegt die Lizenz bei Hayabusa-Manga.

Story & Zeichnungen: Megumu Seto | Originaltitel: Isso Anata ga Todome wo Sashite | Übersetzung: Miryll Ihrens | Genre: Romance, Drama | Demografische Zielgruppe: Shojo | Verlag: Hayabusa Manga | Preis: 8,00€ | mehr Informationen auf der Verlagsseite

Wie war’s?
Im Mittelpunkt steht Ichika , eine lebensfrohe und auffällige Studentin, die wegen ihres Aussehens oft falsch eingeschätzt wird. Mit ihrer Größe und ihrem selbstbewussten Stil weicht sie von dem typischen Bild der schüchternen Shojo-Heldin ab. Viele sehen in ihr nur die attraktive junge Frau, die leicht zu haben scheint. Doch hinter ihrer Fassade verbirgt sich Unsicherheit. Ichika wünscht sich nichts mehr als eine ernsthafte Beziehung, jemanden, der sie wirklich versteht und liebt und das nicht wegen ihres Äußeren, sondern trotz dessen.
Bei einer gemeinsamen Studentenparty lernt sie Kosei kennen, der auf den ersten Blick anders wirkt als ihre früheren Bekanntschaften. Er hört zu, interessiert sich für ihre Hobbys und scheint sie aufrichtig zu schätzen. Zwischen beiden entsteht schnell eine natürliche Nähe, eine Freundschaft, die sich langsam in etwas Tieferes verwandelt. Doch als Ichika beginnt, über ihre Gefühle zu sprechen, zieht Kosei eine klare Grenze: Er sucht nichts Festes.
Hier entfaltet sich der zentrale Konflikt der Geschichte. Zwei Menschen, die sich aufrichtig mögen, stehen vor dem, was sie voneinander trennt: unterschiedliche Vorstellungen von Liebe. Ichika glaubt an Verbindlichkeit und Zukunft, Kosei an Freiheit und Unverbindlichkeit. Was auf den ersten Blick wie eine klassische Liebesgeschichte wirkt, bekommt dadurch eine interessante Tiefe.
Megumu Seto gelingt es, die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren mit großer Feinfühligkeit zu zeichnen. Die Dialoge sind natürlich, manchmal zurückhaltend, und man spürt die Spannung zwischen Wunsch und Zurückhaltung. Besonders Ichika ist eine gelungene Protagonistin. Sie ist mutig, ehrlich und verletzlich zugleich. Ihre Größe, ihre Unsicherheit und ihr Wunsch nach echter Nähe machen sie zu einer glaubwürdigen Figur.
Kosei dagegen bleibt noch rätselhaft. Hinter seiner Offenheit verbirgt sich eine Zurückhaltung, die andeutet, dass seine Angst vor Bindung mehr ist als bloße Bequemlichkeit. Die Autorin streut kleine Andeutungen über seine Vergangenheit und lässt Raum für Entwicklung. Seine Ehrlichkeit – die klare Aussage, dass er keine Beziehung will – wirkt zunächst wie eine Form von Schutz, die aber auch verletzend sein kann. Was den Manga von vielen anderen Campus-Romanzen unterscheidet, ist die Kombination aus Leichtigkeit und Reife. “You Might as Well Be the One” romantisiert die Liebe nicht. Stattdessen zeigt er sie als etwas Widersprüchliches, Unfertiges. Die Figuren sind keine Ideale, sondern junge Erwachsene, die sich ausprobieren, scheitern und trotzdem weitermachen.
Zugleich bleibt der Band in einigen Momenten noch konventionell. Manche Szenen folgen bekannten Mustern, und der Plot entwickelt sich in vorhersehbare Bahnen.
Visuell überzeugt der Manga durch klare, moderne Linien und einen warmen Ausdruck. Setos Stil ist fein und ausdrucksstark. Besonders in stillen Momenten gelingt es ihr, Emotionen über Blicke und kleine Gesten zu transportieren. Die Darstellung des Campuslebens wirkt authentisch und schafft eine vertraute Atmosphäre.
Hayabus veröffentlicht den Manga in seinem handelsüblichen Taschenbuchformat. Als Extra gibt es im ersten Band eine SNS-Card.
Fazit
Insgesamt ist der erste Band eine gelungene Einführung in eine Beziehung, die zwischen Freundschaft, Anziehung und Angst schwankt. Manche Szenen laufen zwar nach bekannten Romance-Mustern ab, aber die Mischung aus Leichtigkeit und emotionaler Reife macht den Manga trotzdem besonders und zum Tipp für alle, die sich einen reiferen Romance-Manga wünschen.

Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Hayabusa Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!



