[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
In Japan läuft die Boys-Love-Reihe von Mangaka Yoshie Kaoruhara seit Januar 2019 unter dem Titel Kei x Yaku: Abunai Aibou beim Palcy-Service von Kodansha. Die Serie umfasst derzeit zehn Bände (Stand August 2024). 2022 erschien zudem eine Adaption als Drama-Serie.
Auf dem deutschen Markt liegt die Lizenz bei Panini Manga.
Text & Zeichnungen: Yoshie Kaoruhara | Originaltitel: Kei x Yaku: Abunai Aibou | Übersetzung: Samira Rafiq | Genre: Krimi, Boys Love | Verlag: Panini | Preis: 8,99€ | mehr Informationen auf der Verlagsseite
Wie war’s?
Der Manga „Kei x Yaku“ von Yoshie Kaoruhara entführt uns in eine düstere Welt, in der die Grenzen zwischen Gesetz und Verbrechen verschwimmen. Im Mittelpunkt stehen die beiden ungleichen Protagonisten: Ichiro Kunishita, ein aufrichtiger und etwas introvertierter Beamter der öffentlichen Sicherheit, und Shiro Hanabusa, ein charismatischer Yakuza, der sich durch seine Homosexualität und seine engen Verbindungen zu mächtigen Politikern auszeichnet. Ihre gemeinsame Mission: das mysteriöse Verschwinden von Rion Nakaba, Ichiros Senpai und Shiros Schwester, aufzuklären.
Die Geschichte beginnt mit einer traumatischen Erinnerung, die Ichiro nicht loslässt: Ein verstörendes Video, das seine Kollegin Rion zeigt, während sie brutal gefangen gehalten wird. Ob sie noch lebt, ist ungewiss. Diese schockierenden Bilder verfolgen Ichiro bis in die Gegenwart. Diese Ereignisse belasten ihn bis heute und er würde den Fall gerne noch einmal aufrollen, doch sein Vorgesetzter zwingt ihn, sich einem neuen Fall zu widmen. Seine Aufgabe: Den undurchsichtigen Yakuza Shiro Hanabusa auszuspionieren und dabei dessen Vorliebe für Männer auszunutzen, um Informationen zu sammeln. Was als scheinbar einfache Mission beginnt, entwickelt sich jedoch schnell zu einer vielschichtigen und komplexen Herausforderung. Denn bald stellt sich heraus, dass Shiro das gleiche Ziel verfolgt: Er möchte ebenfalls herausfinden, was mit Rion Nakaba geschehen ist. Zu Ichiros Überraschung offenbart Shiro, dass er Rions Bruder ist – eine Tatsache, die bisher niemand kannte. Um unauffällig ermitteln zu können, geben sich die beiden Männer als Liebespaar aus. Diese Tarnung wirft jedoch mehr Fragen auf, als sie Antworten liefert, und führt zu einer Reihe von unerwarteten Komplikationen.
Der Manga besticht insbesondere durch die intensive Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren. Auf den ersten Blick scheinen Ichiro und Shiro gegensätzlicher nicht sein zu können: Während Ichiro zurückhaltend und unerfahren wirkt, tritt Shiro selbstbewusst und provokant auf. Diese Kontraste machen die Interaktionen der beiden nicht nur unterhaltsam, sondern auch äußerst spannend, vor allem, wenn sie ihre vorgetäuschte Beziehung in der kriminellen Unterwelt aufrechterhalten müssen. Yoshie Kaoruhara versteht es, humorvolle und romantische Momente nahtlos in die düstere Kriminalgeschichte zu integrieren, ohne dabei die Ernsthaftigkeit der Handlung zu untergraben. Die Mischung aus Thriller, Romantik und Drama verleiht der Geschichte eine besondere Tiefe und macht „Kei x Yaku“ zu einem fesselnden Leseerlebnis.
Ein weiterer Pluspunkt des Mangas ist die sorgfältig ausgearbeitete Krimikomponente. Die Ermittlungen rund um Rions Verschwinden sind spannend und gut durchdacht, was „Kei x Yaku“ zu einer guten Lektüre macht. Die Geschichte bleibt stets fokussiert und verzichtet auf unnötige Abschweifungen, wodurch die Spannung von Seite zu Seite wächst.
Besonders hervorzuheben ist auch die Darstellung der Nebencharaktere, insbesondere der weiblichen Figuren. In vielen “Boys’ Love”-Werken werden Frauen oft nur am Rande erwähnt oder haben eine untergeordnete Rolle. Doch in „Kei x Yaku“ sind sie integraler Bestandteil der Handlung und spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Hauptfiguren. Rion selbst, obwohl physisch abwesend, bleibt eine zentrale Figur, deren Schicksal die Motivationen und Handlungen von Ichiro und Shiro tiefgreifend beeinflusst.
Kaoruharas Zeichenstil ist präzise und klar, mit einem starken Kontrast zwischen Schwarz und Weiß, der die Stimmung der Geschichte gut unterstreicht. Die Panels sind sorgfältig strukturiert und gut komponiert, was die Lesbarkeit enorm verbessert und den Lesefluss angenehm gestaltet.
Panini Manga veröffentlicht den Manga in seinem handelsüblichen Taschenbuchformat.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass “Kei x Yazu” ein gelungener Auftakt gelingt, der Fans von Kriminalgeschichten wie auch Liebhaber von „Boys’ Love“-Elementen gleichermaßen ansprechen wird. Die Kombination aus spannender Ermittlungsarbeit, tiefgründigen Charakteren und einer Prise Romantik macht diesen Manga zu einer gelungenen Lektüre, bei der man sich auf mehr freut.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Panini Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!
