[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Mit Marriage Toxin schafft es, ein weiterer Shueisha-Shonen einen Platz auf den deutschen Markt zu finden. Die Serie, die in Japan aktuell acht Bände umfasst, läuft seit April 2022 in der Shonen Jump+. Gleichzeitig veröffentlicht Shueisha die Serie auch auf Englisch kostenlos auf der Online-Plattform und der mobilen App Manga Plus. Marriage Toxin ist nach einem Oneshot die erste Serie von Joumyaku und wird von Mizuki Yoda gezeichnet. Für sie ist es nach Ne0;lation, welches im Abo-Modell von Manga Plus zu lesen ist, die zweite große Veröffentlichung.
Auf den deutschen Markt sicherte sich jüngst Egmont Manga die Lizenz für das Werk.
Text: Joumyaku | Zeichnungen: Mizuki Yoda | Originaltitel: Marriagetoxin | Übersetzung: Gandalf Bartholomäus | Genre: Action, Comedy, Romance| Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Egmont Manga| Preis: 7,50€ (Special Editon: 9,00€) | mehr Informationen auf der Verlagsseite
Wie war’s?
Hikaru Gero entstammt einer berüchtigten Familie von Auftragsmördern. Als Attentäter hat er sich auf den Einsatz von Giften spezialisiert, um seine Ziele auszuschalten. Die Großmutter strebt danach, die lange Tradition der Giftspezialisten fortzusetzen, was bedeutet, dass entweder Gero oder seine Schwester heiraten und das Erbe weitergeben müssen. Doch seine Schwester hat sich bereits verliebt und eine Freundin gefunden! Um das Liebesleben seiner Schwester zu schützen, beschließt Gero, selbst die Heiratsroute einzuschlagen.
Jedoch ist er wirklich furchtbar darin, mit Frauen zu kommunizieren, und hat in Liebesangelegenheiten absolut keine Ahnung. Sein Fokus lag bisher ausschließlich auf seinem Job. Um sein Ziel zu erreichen, sucht Gero die Unterstützung eines erfahrenen Heiratsschwindlers namens Kinosaki, den er bei einem Auftrag kennengelernt hat.
Obwohl “Marriage Toxin” zweifellos als unkonventioneller Romance-Manga gilt, ist die allgemeine Prämisse recht einfach: Ein junger Mann aus einer angesehenen Familie sucht eine ebenso angesehene Frau, um sie zu heiraten und die Familienlinie fortzuführen. Der Manga bietet allerdings einen Cocktail aus überdrehter Action und einer Kette von Missverständnissen, aber auch aus Humor und Herz.
Obwohl die Liebe einer anderen Person für Gero unerreichbar scheint, ist es klar, dass er alles tun würde, damit seine Schwester ein glückliches Leben führen kann. Gero hegt den Wunsch, sich zu ändern, um das Herz einer Frau zu gewinnen. Dabei soll ihm Kinosaki helfen. Doch so leicht, wie es in der Theorie scheint, ist es in der Praxis nicht. Dennoch haben die beiden einen großen Plan: Sie wollen einen ungenutzten Markt für alleinstehende Frauen nutzen, der für jemanden wie Gero eigentlich gut zugänglich sein sollte: Jungfrauen in Not!
Gero begibt sich auf die Mission, Damen in Not aus den Fängen der Unterwelt zu retten, in der Hoffnung, dass sie sich durch ihre Erleichterung und Dankbarkeit in ihn verlieben. Oft muss er seine Liebe inmitten bewaffneter Yakuza oder direkt neben einem brennenden Auto bekunden, was zur verrückten Atmosphäre der Serie beiträgt.
Die Beziehung zwischen Hikaru und seinem Partner Kinosaki ist ein zentraler Bestandteil, der den Manga lebendig hält. Der Kontrast in ihren Erfahrungen erlaubt es ihnen, sich gegenseitig gut auszuspielen und führt zu einigen humorvollen Momenten. Die Unterschiede in ihrer Erziehung und ihren Persönlichkeiten gleichen sich gegenseitig aus und verleihen ihrer Beziehung eine authentische Tiefe.
Mizuki Yodas Zeichenstil passt gut zur Erzählung von Joumyaku. Mit scharfen Blicken, spielerischer Mimik und Großaufnahmen in den Actionszenen verleiht sie der Handlung Dynamik und den Figuren einen zusätzlichen Hauch von Charisma. Trotz der etwas abgedroschenen Themen überrascht die Serie mit einem Hauch von Inklusivität, insbesondere wenn Crossdressing und Homosexualität in die Handlung einfließen. Die Skizzenhaftigkeit und Rauheit der Striche und Schattierungen betonen die düstere Natur von Hikarus Beruf und der Welt, in der er lebt, was im Gegensatz zur Prämisse des Mangas selbst steht.
Während die Hauptfiguren zweifellos den Höhepunkt von “Marriage Toxin” darstellen, lassen die Schurken und Nebenfiguren oft zu wünschen übrig in ihrer Entwicklung. Sie wirken beinahe wie “Villains of the Week” und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck, zumindest nicht bis zum letzten Gegner, der etwas besser ausgearbeitet zu sein scheint als die anderen. Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig auf Hikaru, Kinosaki und den Matchmaking-Aspekten des Mangas, was zwar in Ordnung ist, jedoch könnten Fans, die mehr Action erwarten, enttäuscht sein.
Egmont Manga veröffentlicht den Manga in seinem üblichen Taschenbuchformat. Neben der normalen Edition gibt es zudem eine Special-Edition, welches als Extra einen Wackelkarten-Print mit Gero zu bieten hat.
Fazit
Mit “Marriage Toxin” werden vor allem diejenigen bedient, die Lust auf eine abgedrehte Gerne-Mischung haben. Im ersten Band werden uns zwei Charaktere vorstellte, die sich gut ergänzen und mit denen man gerne mehr Zeit verbringen würde. Die Nebenfiguren indes bleiben noch etwas blass, was die große Schwäche des Bandes ausmacht.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!