Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

TheIchinose Familys Deadly Sins - Manga Review

The Ichinose Family’s Deadly Sins (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Taizan5 ist ein Mangaka, der 2020 mit einer One-Shot-Geschichte namens „Sanka“ in Jump Rookie debütierte, die den Editor Expectation Award gewann. Danach schrieb Taizan5 mehrere One-Shots, die zu ihrer ersten Serie mit dem Titel “Takopi und die Sache mit dem Glück” führten, der zwei Bände umfasste.

Seine neuste Reihe “The Ichinose Family’s Deadly Sins” lief von November 2022 bis November 2023 in der Weekly Shonen Jump. Shueisha veröffentlichte die Kapitel in sechs Print-Bänden. Die Lizenz auf dem deutschen Markt liegt bei Hayabusa Manga.

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Text & Zeichnungen: Taizan5 | Originaltitel: Ichinose-ke no Taizai | Übersetzung: Gandalf Bartholomäus | Genre: Drama, Mystery | Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Hayabusa | Preis: 5,00€ (ab 01.09.2024: 8,00€)| mehr Informationen auf der Verlagsseite

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Wie war’s?

Nach einem schweren Autounfall wacht Tsubasa Ichinose im Krankenhaus auf, wo er feststellen muss, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Seine Familie ist um ihn herum, doch diese leidet unter demselben Krankheitsbild. Sein Vater, seine Mutter, sein Großvater, seine Großmutter und seine Schwester wissen nicht mehr, wer sie sind, und erkennen sich nicht einmal mehr gegenseitig. Sie beschließen, sich gegenseitig Erinnerungen zu erfinden, um wieder eine normale Familie zu werden. Doch sobald sie nach Hause kommen, wird schnell klar, dass ihre vermeintlich vereinte Familie von weit mehr Problemen und Geheimnissen belastet ist, als sie es sich je hätten vorstellen können.

Nach einem Auftakt, der den Ton für eine naive und warme Geschichte angibt, was durch die Zeichnungen von Taizan5 unterstützt wird, die die Unschuld des Werks unterstreichen, zeigt der Manga sein wahres Gesicht. Die friedliche Atmosphäre an der Seite einer Familie, die zwar unter Amnesie leidet, aber sehr charmant ist, ist vorbei. Durch eine geschickte Erzählweise kippt der Ton und es entsteht ein mysteriöser Rahmen, der jedes Mitglied der Ichinose-Familie wie ein Rätsel erscheinen lässt, über das man nichts weiß. Jede Figur scheint ein Geheimnis zu verbergen und es scheint, als wäre die Familie alles andere als das, was sie sich im Krankenhaus erträumt hatte.

Eine Sache, die Taizan5 mit diesem ersten Kapitel von “The Ichinose Family’s Deadly Sins” absolut gelungen ist, ist das Gefühl zu vermitteln, dass nichts so ist, wie es zu Beginn scheint. Selbst wenn jedes Mitglied der Ichinose-Familie in diesem ersten Kapitel versucht, ein Lächeln aufzusetzen, weiß man, dass etwas nicht stimmt. Es werden viele Fragen aufgeworfen, die darauf hindeuten, dass die Familie nicht so ist, wie sie zu sein scheint.

Es scheint, als würde Taizan5 ein recht lineares Erzählmuster verfolgen, bei dem die Mitglieder von Ichinose nacheinander vorgestellt werden. Ohne zu viel zu verraten, lässt sich sagen, dass die Ichinose-Familie viele dunkle Geheimnisse birgt. Besonders hervorzuheben ist Tsubasa, der Protagonist. Er kämpft nicht nur mit dem Verlust seiner Erinnerungen, sondern auch mit tiefgreifenden Identitätskrisen und moralischen Dilemmata.

Tsubasas Unsicherheit und der ständige Kampf, herauszufinden, wer er wirklich ist, bilden den Kern des ersten Bandes. Dabei führt Taizan5 das Thema Mobbing in der Schule auf plötzliche und verstörende Weise ein, was durch die extremen und ausdrucksstarken Zeichnungen zusätzlich verstärkt wird. Taizan5 beeindruckt mit einem klaren, detaillierten Zeichenstil. Die Charakterdesigns sind ausdrucksstark, insbesondere die Augen und Gesichtsausdrücke, die die emotionalen Zustände der Charaktere hervorragend einfangen. Die detaillierten Hintergründe tragen zusätzlich zur atmosphärischen Dichte bei und verstärken die dramatischen Momente.

Hayabusa bringt den Titel anders als “Takopi und die Sache mit dem Glück” vom selben Mangaka nicht im Großformat, sondern in einem handelsüblichen Taschenbuchformat auf den Markt. Beilagenextras oder Farbseiten gibt es im Auftaktband nicht.

Fazit

Mit seinem unverkennbaren Kunststil sowie tiefgründigen Charakteren bietet “The Ichinose Family’s Deadly Sins ” in seinem Auftaktband eine Mischung aus Mystery und Drama, die von Anfang an in den Bann zu ziehen weiß. Wie in seinem Werk “Takopi und die Sache mit dem Glück“ scheint Taizan5 auch dieses Mal wieder tief in gesellschaftliche Themen einzutauchen und sich schwierigen Problematiken stellen zu wollen.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Carlsen zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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