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Mangaka Daruma Matsuura habe ich zum ersten Mal durch “Kasane” lieben und kennengelernt. Entsprechend war ich froh, dass ich durch VIZ Media eine weitere Serie der Mangaka meiner Sammlung hinzufügen konnte.
“Steel of the Celestial Shadows” startete im Juni 2020 im Seinen-Magazin Big Comic Superior des Verlags Shogakukan. Aktuell (Stand Juni 2024) gibt es auf dem japanischen Markt acht Tankôbon-Bände der Reihe.
Story & Zeichnungen: Daruma Matsuura | Originaltitel: Taiyou to Tsuki no Hagane | Genre: Fantasy, Drama | Verlag: VIZ Media | Aktueller Preis bei Walt’s: 11,24€ (Stand: 14.06.2024)| Der Manga bei Walt’s Comic Shop
Wie war’s?
Für Konosuke läuft das Leben derzeit alles andere als nach Plan. Er ist Samurai, findet aber keine Arbeit und ist mittellos. Aber wer will schon seine Dienste in Anspruch nehmen? Mit seinem ungepflegten Äußeren und seinem Bambusschwert erntet er nur Gelächter und Ablehnung. Tatsächlich hat er für einen Schwertkämpfer ein großes Handicap: Er ist mit einem Fluch belegt, der es ihm unmöglich macht, auch nur das kleinste Stück Metall anzufassen, da es sich bei Berührung verbiegt. Das macht es ihm schwer, mit dem Schwert zu sterben, um seine Ehre zu retten.
Eines Tages wird Konosuke in einen weiteren Kampf verwickelt und ins Wasser geworfen. Als er glaubt, seine Zeit sei gekommen, wird er in letzter Sekunde aus den Fluten gerettet. Als er wieder erwacht, bittet ihn ein Fremder, eine junge Frau zu heiraten. Doch wer ist diese Frau, die sich in einen Versager wie Konosuke verliebt, und welche Geheimnisse verbirgt diese betörende Schönheit?
Kann ein Samurai ein echter Samurai sein, wenn er sein Schwert nicht kontrollieren kann? Ist die Waffe dieses japanischen Kriegers für seine Existenz unerlässlich? Ist ein Samurai, der kein Schwert halten kann, nichts weiter als ein leeres Gefäß? Diese Fragen stellt Daruma Matsuura in ihrem neusten Werk.
In dem ersten Band spielt die Mangaka in gewisser Weise mit den Ehrenkodexen der Samurai, indem sie einen Krieger in den Mittelpunkt stellt, der nicht in der Lage ist, die Waffen des symbolträchtigen Kriegers der japanischen Geschichte zu benutzen. Mit Konosuke wird uns ein ziemlich verdrießlicher Charakter vorstellt, bevor er durch die Begegnung mit der schönen Tsuki eine Metamorphose erfährt. Die Menschen um ihn herum verspotten ihn als einen Mann, der Angst hat, ein Schwert zu halten. Es gibt kein Mitgefühl für einen Samurai, der Angst hat, ein Schwert zu halten oder seinem Stand entsprechend auszusehen.
Als der schöne und reiche Otsuki Tsukidono auftaucht, kann er nicht glauben, dass sie ihn wirklich als Menschen schätzt. Denn wieso sollte eine solche Frau jemand wie Konosuke heiraten? Und so denkt er ständig, sie könnte eine Art Trickbetrügerin sein. Sie unterstützt ihn unermüdlich und scheint ihn bereits zu kennen, obwohl er sich nicht daran erinnern kann, sie jemals getroffen zu haben. Zunächst versucht Konosuke, sich aufgrund seiner Minderwertigkeitsgefühle von ihr zu trennen, aber schließlich freundet er sich mit ihr an.
Die Handlung des Bandes schwankt zwischen Bitterkeit, Romantik, actionreichen Schwertkämpfen und einer geheimnisvollen Fantasy-Atmosphäre, die den ersten Band bis zum letzten Kapitel immer weiter aufbaut. Es ist eine Geschichte über jemanden, dem gesagt wurde, dass er wertlos ist, dann aber jemand trifft, der ihm Empathie entgegenbringt.
Daruma Matsuura lässt sich im ersten Band Zeit, die Handlung aufzubauen. Über viele Kapitel wird uns zunächst der Protagonist und sein Lebensumstand vorgestellt, ehe der Fokus danach auf die Beziehung zwischen ihm und Tsukidono liegt. Die übernatürlichen Elemente kommen erst am Ende des Buches zur vollen Entfaltung, was einige Leser abschrecken könnte, vor allem angesichts der deprimierenden Atmosphäre, die die meisten von Konosukes Szenen umgibt.
Der Kontrast zwischen den beiden Figuren ist visuell von Daruma Matsuura perfekt umgesetzt. Daruuma Matsuuras ausdrucksstarkes Charakterdesign machen die Verzweiflung von Konosuke deutlich. Sie zeichnet Konosuke als einen hageren Mann, für den jeder Tag eine neue Demütigung bedeutet. Sein Gesichtsausdruck und seine Körpersprache vermitteln die Einsamkeit und Verzweiflung von Konosukes vermeintlichen Demütigungen. Tsukidono hat hingegen einen schlanken, eleganten Körper, langes, seidiges Haaren und große, ausdrucksstarke Augen.
Matsuras Erzählstil wird durch ihre Zeichnungen, die sich auf dem schmalen Grat zwischen detailliert und sparsam bewegen, gut ergänzt. Markant, nicht so glatt, wie man es von Mainstream-Mangas gewohnt ist. Auch die Panels sind kinematografisch und die Mangaka spielt mit Blickwinkeln und Zoom-Aufnahmen. Sie schafft es, die Stärke aller Emotionen darzustellen: sowohl positive als auch negative mit wenigen, wohldosierten Strichen.
VIZ veröffentlicht den Titel im handelsüblichen Großformat. Farbseiten sind im ersten Band nicht abgedruckt.
Fazit
Mit “Steel Of The Celestial Shadows” gelingt Mangaka Daruma Matsuura ein interessanter Reihen-Auftakt. Die Mangaka liefert einen effektiven und überraschenden Einstieg in die Geschichte, in der wir auf einen Helden treffen, der gerade erst beginnt sein wirkliches Potential zu entdecken und tiefe Beziehungen zu seinen Mitmenschen aufzubauen.
Wer tiefgehende historische Manga mit einem gewissen Folklore-Touch mag, der ist aus meiner Sicht bei “Steel Of The Celestial Shadows” gut aufgehoben und wird seine Freude an der Reihe haben.
Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.
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