Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Knights of Sidonia – Master Edition (Band 2)

Knights of Sidonia – Master Edition (Band 2)

Vor wenigen Wochen ist bei Manga Cult der zweite Band der Knights of Sidonia – Master Edition erschienen. Wie diese sich schlagen kann, darüber spreche ich in meiner Rezension.

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Knights of Sidonia stammt aus der Feder von Mangaka Tsutomu Nihei, der vor allem im Science-Fiction und Cyberpunk-Genre arbeitet. Sein Debüt gab er 1994 mit dem Oneshot BLAME. Aufgrund des großen Erfolges entstand daraus die Reihe Blame!, welche zehn Bände umfasste.

Knights of Sidonia erschien von 2009 bis 2015 im Afternoon-Magazin. Zum ersten Mal in Deutschland lizenziert wurde der Titel 2015 durch Egmont Manga. Die Neuedition im Hardcover-Format erscheint bei Manga Cult, wo bereits andere Reihen von Nihei ein neues Zuhause gefunden hatten.

In der Rezension versuche ich, auf große Spoiler zu verzichten, bedenkt aber bitte, dass ich manchmal auch wichtige Teile der Handlung erzählen muss, um meine Meinung verständlich zu reflektieren. Wollt ihr sicher gehen, nicht gespoilert zu werden, interessiert euch aber für die Reihe, schaut in meine Rezension zu Band eins rein.

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Text/Zeichnungen: Tsutomu Nihei | Originaltitel: Shidonia no Kishi | Verlag: Manga Cult | Zielgruppe: Seinen | Genre: Action, Science-Fiction | Preis: 28,00€ | Großformat, Hardcover | In sieben Master- Bänden abgeschlossen | Weitere Informationen & Leseprobe

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Wie war’s?

Tanikaze ist es gelungen von einem nicht registrierten Bewohner des Unterdecks der Sidonia zu einem wichtigen Mitglied in der Mecha-Besatzung aufzusteigen und beweist sich immer wieder aufs Neue im Kampf gegen die mächtigen Gauna.

Während der Krieg gegen die Gauna weitergeht, lüftet sich langsam das Geheimnis um die Vergangenheit des jungen Piloten, die in einer engen Verbindung zu der Kapitänin zu stehen scheint. Die arbeitet ihrerseits daran, eine Waffe zu entwickeln, mit der man die Gauna besiegen könnte. Im Forschungslabor beginnt die Gauna-Plazenta, die die Form der gefallenen Shizuka angenommen hat, sich indes wie die verstorbene Pilotin zu verhalten, was für Verwirrung beim Forschungsteam und Tanikaze sorgt.

In dem zweiten Band der Master Edition erhalten die Leser*innen einen tieferen Einblick hinter die Figur von Nagate Tanikaze und seine Vergangenheit. Die Rückblende zu seinem Ziehvater, seine damalige Rolle und der Fokus auf die Erziehung von Tanikaze helfen, ein wenig mehr über ihn und seine Fähigkeiten zu erfahren. Seine Geschichte zeigt dabei auch, wie sich die Bevölkerung der Sidonia verändert hat, um das Leben der Besatzung zu sichern. Es ist dabei ein interessanter Vergleich zu den Gauna, die ebenfalls ihr Aussehen und ihre Fähigkeiten immer wieder verändern zu scheinen. Auflösungen, die helfen, um die Geschichte in ihren Grundzügen und die Rolle von Tanikaze und seinen enorm schnellen Aufstieg besser zu verstehen und einordnen zu können.

Daneben nimmt die Erforschung der Gauna einen großen Raum in dem Band ein. Die Gauna-Plazenta, den Tanikaze eingefangen hat, entwickelt sich langsam weiter und sieht inzwischen genau wie ein Mensch aus. Sie scheint eine menschliche Persönlichkeit anzunehmen und mit Tanikaze kommunizieren zu wollen. Das sorgt dafür, dass Tanikaze seinerseits immer wieder in die Forschungsstation geht, um mit dem Wesen in Kontakt zu treten. Ferner wird auf dem Schiff an einer neuen, effektiven Waffe gegen die Gauna gearbeitet.

Während Tanikaze im ersten Band als Charakter noch schwer greifbar war, entwickelt er sich nun langsam weiter und mit jedem Angriff scheint der junge Kämpfer lebendiger zu werden. Gefestigt wird auch seine Beziehung zu anderen Crew-Mitgliedern. Insbesondere mit Izana ist er viel unterwegs und begibt sich in seiner Freizeit auf die Erkundung der Sidonia, welche so manches Geheimnis aufdeckt.

Auch wenn es viele heitere Momente gibt, vergisst Nihei nicht, auch zu zeigen, dass sich seit dem ersten Band nichts geändert hat: Die Piloten der Mecha setzen sich weiterhin einem großen Risiko aus und viele von ihnen werden bei ihren Einsätzen getötet. So kann sich die Leserschaft nie sicher sein, ob der nächste Kampf für eine liebgewonnene Figur vielleicht mit dem Tod enden wird.

Das Artwork von Nihei ist in den Grundzügen zwar ähnlich wie in vorherigen Werken, hat aber einen saubereren und einfachen Look und geht nicht so sehr ins hyperdetaillierte. Insbesondere, was die menschlichen Charaktere angeht. Die Gauner werden indes sehr detailliert auf das Papier gebracht. Das Mecha-Design ist voll von scharfen Winkeln und wirkt schon fast zerbrechlich.

Wenn auch bei einigen Figuren noch etwas schwierig, fällt es im zweiten Band deutlich einfacher, die zahlreichen eingeführten Charaktere zu unterscheiden, die in ihrem Design zum Teil ähnlich gezeichnet sind.

Geduld verlangt Nihei von der Leserschaft einmal mehr auf der erzählerischen Ebene. Es gibt viele parallele Handlungen, Hintergrundgeschichten und Charakterentwicklungen, die in Knights of Sidonia präsentiert werden. Manchmal werden keine bis kaum Erklärungen gegeben und manchmal scheinen zu viele Informationen auf einen zuzukommen. Die Schnitte zwischen den Szenen sind hart und man findet sich plötzlich in einer neuen Szene wieder, in der man sich zunächst zurechtfinden muss. Dennoch wirkt der Lesefluss bereits ausgereifter als im vorherigen Band.

Ähnliches trifft auch auf die Actionsequenzen zu. Diese sind zwar bildgewaltig und mitziehen, manchmal kann es aber auch schwierig zu verfolgen sein, was sich gerade überhaupt abspielt.

Fazit

Knights of Sidonia hat immer noch seine Probleme, wenn es darum geht, die Zusammenhänge in der Handlung zu erklären, die Charaktere aber werden immer sympathischer und nachvollziehbarer, je weiter die Geschichte voranschreitet. Auch hilft es enorm, dass Nihei in dem Band einige wichtige Zusammenhänge offenlegt und näher erklärt.

Trotz all der Mängel weiß Knights of Sidonia in den Bann zu ziehen. Die Lesezeit im zweiten Band verging wie im Flug und viele der Ereignisse machen Lust auf die nächsten Bände der Master Edition.

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Band 1

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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