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The Long Summer of August 31 ist eine japanische Manga-Serie von Ikkado Ito, die seit März 2023 im Seinen-Magazin Morning des Verlags Kodansha erscheint. Eine englische Fassung wird über Kodanshas K Manga-App veröffentlicht. Zusätzlich wurde die Serie von Seven Seas Entertainment für eine englischsprachige Printveröffentlichung lizenziert.
Eine weitere Serie desselben Autors, I’m Not Meat, wurde ebenfalls von Seven Seas veröffentlicht und ist mit drei Bänden abgeschlossen.

Story&Zeichnungen: Ikkado Ito | Originaltitel: Hachigatsu Sanjuuichi no Rongusama | Genre: Romance, Comedy | Verlag: Seven Seas | Aktueller Preis bei Walt’s: 8,99€ (Stand: 20.05.2025) | Der Manga bei Walt’s Comic Shop

Wie war’s?
“The Long Summer of August 31” wirft uns ohne Umschweife mitten in eine Zeitschleife, die sich um nichts weniger als das Ende der Sommerferien dreht oder genauer gesagt: um einen einzigen, sich ewig wiederholenden Tag, den 31. August. Klingt nach einem Albtraum für Schüler, aber für Takaya Suzuki und Kana Takagi, die einzigen beiden Teenager, die sich an jede Wiederholung erinnern, wird dieser Tag zur Bühne für eine absurde, charmante Mischung aus Coming-of-Age, Rom-Com und leichtem Sci-Fi-Flair.
Was sofort positiv auffällt: Die Geschichte beginnt nicht am Anfang der Zeitschleife, sondern gut einen Monat nachdem sie begonnen hat. Dadurch spart sich der Manga die sonst oft zähe “Was geht hier vor?”-Phase und kann direkt in die Haupthandlung springen. Suzuki und Takagi haben sich bereits mit den Grundregeln arrangiert, in denen keiner außer ihnen sich an die vorherigen Tage erinnert. Alles beginnt täglich von Neuem und niemand weiß, warum.
Suzuki jedoch glaubt, die Antwort zu kennen: Der Sommer bleibt hängen, weil er seine “Mission” nicht erfüllt hat, nämlich eine Freundin zu finden und seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Klingt peinlich und abgedroschen? Ist es auch. Aber das ist Teil des Charmes.
Suzuki ist ein Charakter, an dem man sich reiben kann. Er wirkt anfangs wie ein generisches Abbild des peinlich-übermotivierten Schülers von einer reinen Jungenschule: ein bisschen zu forsch, ein bisschen zu direkt, mit einer Zielstrebigkeit, die schnell ins Cringe-Gebiet abdriften kann. Doch der Manga lässt ihn nicht einfach so stehen. Suzuki ist sich bewusst, dass er manchmal drüber ist und genau dieses Bewusstsein macht ihn letztlich sympathischer. Er versucht, besser zu werden. Und das ist eine Qualität, die man ihm zugutehalten muss.
Takagi hingegen bleibt schwerer zu fassen. Sie ist schlagfertig, selbstbewusst und spielt das Spiel mit. Sie blockt das Thema Sex klar ab, flirtet aber gleichzeitig mit kleinen Gesten, Blicken und Momenten der Nähe und verliebt sich langsam in Suzuki. Das Zusammenspiel zwischen den beiden wirkt dadurch wunderbar authentisch: mal ein Schritt vor, mal zwei zurück. Wie im echten Teenagerleben.
Der Manga lebt nicht von einer rasant fortschreitenden Handlung. Viel passiert über den Band eigentlich nicht. Die äußere Handlung bleibt überschaubar, doch die Dynamik zwischen den Figuren entwickelt sich stetig weiter. Suzuki und Takagi kommen sich näher, verlieren sich wieder, nähern sich erneut an. All das eingebettet in die ständige Wiederholung des immer gleichen Tages.
Besonders stimmig und in Erinnerung bleibend sind die wiederkehrenden Panels zu Beginn jedes Kapitels – dieselbe Pose, derselbe Dialog – dienen als kreative Rahmung und erinnern daran, dass Zeit hier anders funktioniert. Es ist ein erzählerisches Stilmittel, das sowohl clever als auch humorvoll eingesetzt wird.
Die Zeichnungen haben eine hohe Qualität, und die Figuren wirken ansprechend, ohne übertrieben zu sein. Der Zeichenstil unterstreicht die emotionale Nähe der Protagonisten und hilft, kleinere Nuancen in ihrer Interaktion sichtbar zu machen. Die Dialoge sind pointiert, die banterhaften Wortwechsel zwischen Suzuki und Takagi sorgen immer wieder für Schmunzler, auch wenn nicht immer jeder Witz sitzt.
“The Long Summer of August 31” ist weder eine typische Rom-Com noch ein klassisches Zeitreise-Drama. Vielmehr zeichnet die Geschichte ein atmosphärisches Porträt zweier Jugendlicher, die buchstäblich im Moment gefangen sind und lernen müssen, damit umzugehen. Ja, Suzuki ist nicht immer sofort sympathisch. Ja, die Handlung nimmt sich Zeit. Doch genau darin liegt ihr Reiz: Das Gefühl der Zeitschleife wird nicht bloß erzählt, sondern erlebbar gemacht.
Von Seven Seas wird die Reihe im handelsüblichen Taschenbuchformat des Verlags herausgegeben. Zum Anfang des Bandes gibt es einige Farbseiten.
Fazit
Wer Freude an ungewöhnlichen Rom-Coms mit skurriler Prämisse und authentisch unperfekten Figuren hat, kommt hier voll auf seine Kosten. “The Long Summer of August 31” zeigt aus meiner Sicht viel Potenzial – vorausgesetzt, die Reihe verfällt nicht in Wiederholungen und gelingt es, die Beziehung der beiden weiterhin glaubwürdig und mit Entwicklungsspielraum zu erzählen.
Der Humor ist sicher nicht jedermanns Sache, hebt sich aber angenehm von klassischen Gag-Manga ab. Er ist bodenständiger, subtiler und oft näher an echter Situationskomik.

Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.
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