[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Es ist inzwischen bereits zehn Jahre her, da hat “Your Lie in April” international durch die Anime-Adaption viele begeistern können. Auf die Manga-Vorlage musste man in Deutschland lange vergeblich warten. Nun ändert sich das durch Egmont und der Verlag bringt die beliebte Romance-Reihe nach Deutschland. In Japan erschien die Reihe von Mangaka Naoshi Arakawa von April 2011 bis zum Februar 2015 im Monthly Shonen Magazin. Die Reihe umfasst in der Summe elf Bände.
Im Jahr 2013 gewann der Manga den 37. Kodansha Manga Award in der Kategorie Shonen. Neben einer Anime-Adaption wurde die Reihe auch in einer Liveaction-Adaption umgesetzt.
Die Veröffentlichung von “Your Lie in April” ist zugleich die erste Veröffentlichung des Mangakas in Deutschland.

Text & Zeichnungen: Naoshi Arakawa | Originaltitel: Shigatsu wa Kimi no Uso | Übersetzung: Maria Römer | Genre: Romance, Drama| Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Egmont Manga| Preis: 8,00€ | In elf Bänden abgeschlossen | mehr Informationen auf der Verlagsseite

Wie war’s?
“Your Lie in April” ist ein Porträt eines Jugendlichen, der sich mit Verlust und der Rückkehr zur Leidenschaft auseinandersetzt. Die Geschichte dreht sich um Kosei Arima, einem Wunderkind am Klavier. Doch sein Leben wird durch den Tod seiner Mutter abrupt auf den Kopf gestellt. Er kämpft mit einer Blockade, die ihn daran hindert, Klavier zu spielen. Nach ein paar Noten hört er nicht mehr, was er spielt, und ist unfähig, weiterzuspielen. Das Instrument, um den sich mal alles für ihn drehte, bleibt verstummt und seit dem Verlust seiner Mutter lebt er in einer emotionalen Leere.
Nachdem er eine brillante Karriere als Musiker aufgegeben hat, verbringt er seine Zeit mit seinen beiden Jugendfreunden: der dynamischen Tsubaki und dem gutaussehenden Ryota, dem Kapitän der Fußballmannschaft und Frauenschwarm.
Doch eine Zufallsbekanntschaft bringt ihren Alltag durcheinander: Eine Freundin von Tsubaki möchte Ryota kennenlernen, und um nicht allein die Stellung zu halten, bittet Tsubaki Kosei, sie zu begleiten. Das besagte Mädchen, die schöne Kaori Miyazono, entpuppt sich als eine sehr talentierte Geigerin, die ihm nicht nur die Freude an der Musik zurückbringen will, sondern auch sein Herz berührt.
Während Kosei sich strikt an Noten und Vorgaben hält, interpretiert Kaori die Stücke auf ihre ganz eigene, emotionale Weise. Sie hat eine unbändige Freude am Spielen und macht sich die Werke so zu eigen, dass die Richter bei Wettbewerben ihr vorwerfen, dass sie das Werk nicht respektiert, obwohl sie beim Publikum Erfolg hat. Diese unterschiedliche Sichtweise auf die Musik wird zu einem zentralen Element der Geschichte und symbolisiert den Kontrast zwischen Koseis gefühlter Gefangenschaft und Kaoris freier, unbeschwerter Lebenseinstellung.


Trotz des ernsten Hintergrunds der Geschichte gelingt es Arakawa, die Atmosphäre aufzulockern und humorvolle Elemente einzuflechten. Kaori ist nicht nur eine begabte Musikerin, sondern auch eine spontane Persönlichkeit, die Kosei häufig aus seiner gewohnten Komfortzone herausdrängt. Die Beziehung zwischen Kosei und Kaori ist vielschichtig, geprägt von einer aufkeimenden Romantik, die jedoch durch die Komplexität ihrer Emotionen und die Verwicklungen mit Koseis Freunden, Tsubaki und Ryota, erschwert wird.
Die Verbindung zwischen Kosei und Kaori reicht über eine einfache Liebesgeschichte hinaus. Sie dient als Weg zur Heilung und zur Bewältigung innerer Konflikte. Koseis allmähliche Rückkehr zur Musik und seine Auseinandersetzung mit seiner Trauer sind zentrale Elemente der Erzählung und werden im ersten Band behutsam aufgebaut.
Die visuellen Elemente des Mangas sind nicht immer so eindrucksvoll wie im Anime, was sicherlich für diejenigen enttäuschend sein dürfte, die die Geschichte bereits in bewegten Bildern kennengelernt haben. “Your lie in April” gehört zu denen ersten Werken des Mangakas und das sieht man den Zeichnungen sicherlich auch an. Auch wenn Arakawa sicherlich emotionale Tiefe abbilden kann, stimmen manchmal Proportionen nicht oder sein Strich wirkt etwas unausgereift.
Von Egmont Manga wird die Geschichte im handelsüblichen Taschenbuchformat des Verlags veröffentlicht. Farbseiten oder Beilagenextras gibt es in dem Auftaktband nicht.
Fazit
“Your Lie in April” baut im ersten Band die Handlung in ruhiger Weise auf, schafft es dabei aber gut, die Themen Musik, Trauer und Selbstfindung zu verknüpfen. Die humorvollen Momente und die Dynamik zwischen den Charakteren lockern die tiefgründigen Themen auf und verleihen der Geschichte eine angenehme Leichtigkeit. Der Zeichenstil des Mangakas mag zwar noch etwas unausgereift sein, schafft es meiner Meinung nach aber, die nötigen Emotionen abzubilden, weshalb ich die Reihe sowohl Neulingen als auch Fans, die die Reihe bereits aus der Anime-Adaption kennen, empfehlen würde.

Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!