Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

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Digital gelesen: Manga UP! – Was hat sich seit dem internationalen Launch getan?

Es ist inzwischen knapp zwei Jahre her, dass ich kurz nach dem Launch von Manga UP! auf die App geschaut und meinen ersten Eindruck vermittelt habe. Damals hatte die Plattform noch einiges an Potenzial, aber auch viele Schwächen, die nicht nur mich, sondern auch viele andere User gestört haben. Seit diesem Zeitpunkt hat sich jedoch einiges getan – und der Anbieter hat in gewisser Weise seinen “Redemption-Arc” begonnen. Was hat sich also getan?

Die Einführung des Abosystems – Ein Game-Changer?

Die größte Änderung seit meiner letzten Vorstellung der App ist sicherlich die Einführung eines monatlichen Abonnements. Für 5,49 Euro im Monat können nun zahlreiche Titel vollständig gelesen werden. Allerdings ist zu beachten, dass das Abo nicht alle Reihen aus dem Katalog abdeckt. Trotzdem bietet das Abo eine willkommene Erleichterung, besonders für Leser, die sich von dem verwirrenden Coin-System überfordert gefühlt haben.

Positiv ist auch, dass nicht nur unbekanntere Reihen vollständig zu lesen sind, sondern auch international bekannte Werke wie Fullmetal Alchemist oder Horomiya.

Im Vergleich zu ähnlichen Diensten wie der Manga Plus-App schneidet Manga UP! nach dieser Änderung für mich deutlich besser ab. Ich habe das Gefühl, dass ich mehr für mein Geld bekomme, als über das Coin-System. Auch wenn Manga Plus klar im Vorteil bleibt, da dort die Kapitel laufender Reihen kostenlos zugänglich sind (oder zumindest beim ersten Lesen).

Durch die Möglichkeit, mit dem Abo mehrere Serien direkt durchzulesen, habe ich die App tatsächlich wieder aktiver genutzt und einige Reihen, die ich vorher vielleicht aufgrund der Coin-Schranken gemieden habe, in meine Leseliste aufgenommen oder bereits komplett durchgelesen. Eine willkommene Veränderung also, die das Nutzererlebnis deutlich verbessert.

Das Coin-System – Immer noch ein Problem?

Neben dem Abo bleibt Manga UP! weiterhin seinem Coin-System treu, welches für viele westliche Nutzer nach wie vor eine Hürde darstellt. Das System wirkt auf den ersten Blick recht komplex und verlangt viel Geduld – oder Geld. So kann man täglich acht kostenlose Kapitel lesen, die jedoch meist nur die ersten Kapitel einer Serie abdecken. Um in der Geschichte weiterzukommen, muss man Coins kaufen oder durch UP- bzw. XP-Punkte weitere Kapitel freischalten. Hier wird die Geduld der Leser auf die Probe gestellt, denn UP-Punkte füllen sich zwar täglich neu auf, aber maximal bis zu einem Limit von 120 Punkten – das reicht für etwa vier Kapitel. Wer also mehr lesen möchte, muss Coins kaufen, die allerdings nur eine Leihoption bieten.

Besonders nervig bleibt die Unterteilung mancher Kapitel in mehrere Mini-Kapitel. Ein reguläres Mangakapitel wird hier oft in bis zu vier kleinen Abschnitten unterteilt, was bedeutet, dass man für ein einziges Kapitel viermal zahlen muss. Das ist nicht nur kostenintensiv, sondern mindert auch das Lesevergnügen, da man ständig aus dem Lesefluss gerissen wird. Zwar mildert das neue Abosystem diesen Nachteil ein wenig ab, da eine größere Anzahl von Serien nun ohne solche Einschränkungen lesbar ist, aber es bleibt ein Kritikpunkt, der viele potenzielle Nutzer abschrecken könnte.

Mildere Zensurpolitik

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Verbesserung der Zensurpolitik von Square Enix. Es gab absurde schwarze Balken über harmlosen Szenen, die weder Gewalt noch sexuelle Inhalte zeigten, oder sogar Knien, weil natürlich mit automatischer Software gearbeitet wurde, was das Leseerlebnis erheblich beeinträchtigt hat.  Zum Glück hat Square Enix auf das Feedback der Community reagiert und bereits einige Monate nach Release diesen Teil verändert. Inzwischen wurde die Zensur weitgehend zurückgeschraubt (zumindest in meinem Sprachraum), und die lästigen schwarzen Balken sind verschwunden. Stattdessen setzt man nun auf klarere Content-Warnungen in den Serienbeschreibungen und ja, zensiert wird weiterhin, aber in einem milderen Rahmen.

Ein weiterer positiver Aspekt von Manga UP! ist die kontinuierliche Erweiterung des verfügbaren Katalogs. Die App wird regelmäßig mit neuen Inhalten versorgt, sodass es immer wieder frische Leseanreize gibt. Besonders positiv ist hierbei, dass der Katalog nicht nur populäre Titel abdeckt, sondern auch weniger bekannte Reihen im Angebot hat.

Wie steht Manga UP! heute da?

Nach meiner ersten, eher negativen Kritik von vor zwei Jahren muss ich anerkennen, dass sich Manga UP! positiv entwickelt hat. Insbesondere die Einführung des Abosystems und die Verbesserung der Zensurpolitik haben das Leseerlebnis deutlich aufgewertet. Auch die App selbst läuft stabil – ich hatte beim Lesen keine Abstürze oder technische Probleme.

Das Coin-System bleibt jedoch ein Schwachpunkt. Für Gelegenheitsleser mag es funktionieren, aber wer regelmäßig größere Mengen Manga konsumiert, wird schnell frustriert. Das Abomodell hingegen bietet eine gute Alternative, auch wenn es nicht alle Titel umfasst.

Insgesamt hat Manga UP! einen großen Schritt nach vorne gemacht. Auch wenn es noch Raum für Verbesserungen gibt, kann man der Plattform bescheinigen, dass sie die Kritik ihrer Leserschaft ernst genommen und reagiert hat.

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