Es ist Pride Month! Grund genug für mich, euch fünf Manga mit LGBTQ+-Themen und Charakteren vorzustellen.
LGBTQ+-Charakter und Themen kommen dabei nicht ausschließlich in Boys Love- und Girls Love-Manga vor, sondern finden sich auch in zahlreichen anderen Genres. Die Geschichten zeigen dabei häufig die queere Identität oder Probleme, mit denen Mitglieder der der LGBTQ + -Community konfrontiert sind auf. Welche dieser Titel mich in den letzten Jahren besonders angesprochen haben, möchte ich euch nicht vorenthalten. Ein Ranking gibt es dabei nicht. Den Großteil der Titel findet ihr auf dem deutschen Manga-Markt.
Wer bist du zur blauen Stunde? von Yuhki Kamatani
Text&Zeichnungen: Yuhki Kamatani | Verlag: Carlsen | In vier Bänden abgeschlossen | mehr Informationen bei Carlsen
Tasuku Kaname wird von seinen Klassenkameraden als schwul geoutet, nachdem man Porno auf seinem Smartphone findet, und sieht sein Leben am Ende. Doch dann sieht er eine Frau, die aus dem Fenster eines Hauses springt. Völlig geschockt rennt er in das Haus hinein und findet einen Ort vor, an dem jeder er selbst sein kann und auch die rätselhafte Frau steht plötzlich unverletzt neben ihm.
Was für mich den Manga herausragend macht, ist das, kein belehrender Ton herrscht und ein großer Teil der LGBTQ+-Community abgebildet wird. Keiner der Charaktere ist perfekt, sie verstehen auch nicht immer die Handlung des anderen, dennoch herrscht eine respektvolle Stimmung.
Der Mann meines Bruders von Gengoroh Tagame
Text&Zeichnungen: Gengoroh Tagame | Verlag: Carlsen | In vier Bänden abgeschlossen | mehr Informationen bei Carlsen
Yaichi ist alleinerziehender Vater von Kana. Eines Tages steht Mike vor der Tür, der Ehemann von Yaichis verstorbenem Zwillingsbruder. Mike ist auf der Suche nach Ryojis Vergangenheit, und die Familie nimmt ihn widerwillig, aber pflichtbewusst auf. Was folgt, ist ein beispielloser und herzzerreißender Blick auf den Zustand einer weitgehend noch verschlossenen japanischen Schwulenkultur: Wie sie vom Westen beeinflusst wurde und wie die nächste Generation die Vorurteile dagegen ändern kann.
Der Manga ist sehr herzlich gezeichnet. Immer wieder gibt es auch kleine Einschübe, in denen informative Texte über die LGBTQ+-Community eingebaut sind.
Meine lesbische Erfahrung mit Einsamkeit von Kabi Nagata
Text&Zeichnungen: Kabi Nagata | Verlag: Carlsen | In einem Band abgeschlossen | mehr Informationen bei Carlsen
Ein emotionaler autobiografischer Manga, der die Bestenlisten in den USA im Sturm eroberte und inzwischen auch seinen Weg auf den deutschen Markt gefunden hat. Meine lesbische Erfahrung mit der Einsamkeit wirft einen ehrlichen Blick auf die Erforschung der Sexualität, die geistige Balance und das Aufwachsen einer jungen Frau in einer modernen Zeit. Dieser bewegende Band, der mit einem interessanten Zeichenstil auftrumpft, zeigt nicht nur die aufkeimende Sexualität der Künstlerin, sondern auch viele Aspekte ihres Lebens, mit dem sich der Leser identifizieren kann.
The Bride was a Boy von Chii
Text&Zeichnungen: Chii | Verlag: Seven Seas | In einem Band abgeschlossen |bisher nur auf Englisch | mehr Informationen bei Seven Seas
Bisher hat es The Bride was a Boy noch nicht nach Deutschland geschafft. Wie im vorherigen Manga, werden auch in diesem Werk autobiografische Erlebnisse verarbeitet. Die Geschichte von Chii erzählt von einer Frau, die als Mann geboren wurde. Ihre Geschichte beginnt mit ihrer Kindheit und folgt der Erforschung ihrer Sexualität, ihres Geschlechts und ihrer Transition von einem Mann zu einer Frau – sowie der großen Liebe, die in einem neuen Abenteuer, der Hochzeit endet.
The Bride was a Boy ist ein lustiger, herzlicher Manga, der eine ergreifende Geschichte erzählt.
Claudine von Riyoko Ikeda
Text&Zeichnungen: Riyoko Ikeda| Verlag: Seven Seas | In einem Band abgeschlossen |bisher nur auf Englisch | mehr Informationen bei Seven Seas
Diese herzzerreißende Geschichte folgt Claudine, die in einem Körper einer Frau geboren wird, sich aber als Mann identifiziert, durch ein Leben voller Schmerz und der Liebe zu mehreren Frauen. Shojo-Mangaka-Legende Riyoko Ikeda liefert mit Claudine eine kraftvolle Geschichte über Identität, Kultur und Selbstakzeptanz ab, die leider noch nicht ihren Weg auf den deutschen Markt gefunden hat.
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