[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Vor einiger Zeit hat mich ein Bloggerpaket von Carlsen Manga erreicht, in dem der Verlag sein Lineup der Kurotama-Manga vorstellt. Unter diesen Begriff fasst der Hamburger Verlag seit Oktober 2022 Manga zusammen, die bestimmte Kriterien erfolgen. Der Begriff Kurotama kommt dabei aus dem Japanischen und bedeutet schwarze Perlen. Die Werke haben dabei gemeinsam, es sich um düstere und fantastische Manga-Reihen handelt, die “mit aufregenden Geschichten und faszinierenden Charakteren in ihren Bann ziehen”.
Aber jetzt mal Butter bei die Fische. Ich muss an dieser Stelle das Geständnis machen: Ich kenne wirklich wenige Reihen aus dem Lineup wirklich intensiv, was vor allem daran liegt, dass es nicht meine Hauptgenre ist. Umso dankbarer bin ich natürlich, dass mir Carlsen in dem Bloggerpaket mit Victoria’s Electric Coffin nicht nur den aktuellsten Titel aus dem Kurotama-Lineup geschickt hat, sondern auch noch drei weitere Kurotama-Bände mit dabei waren. Ich habe mir natürlich nicht nehmen lassen, diese ebenfalls für euch abzuchecken.
Requiem of the Rose King
Story & Zeichnungen: Aya Kanno | Originaltitel: Baraou no Souretsu| Übersetzung: Alexandra Klepper| Genre: Drama, Historisch| Demografische Zielgruppe: Shojo | Verlag: Carlsen Manga| Preis: 10,00€ | In 17 Bänden abgeschlossen | Weitere Informationen zum Titel
In den ausklingenden Jahren des Mittelalters kämpfen die Adelshäuser von York und Lancashire um die englische Krone. Einer der vielen, die in diesen Kampf verwickelt sind, ist Richard, der jüngste Sohn und Namensvetter des Herzogs von York. Richard wird von vielen als mit einem unnatürlichen Körper und einem grausamen Schicksal verfluchten Monster angesehen, aber im Moment geht es Richard nur darum, seinen Wert auf dem Schlachtfeld zu beweisen und seiner Familie zu neuem Ruhm zu verhelfen. Dieser Plan wird jedoch um einiges komplizierter, als Richard sich unwissentlich mit dem naiven und frommen Henry VI. anfreundet, dem König von England und größten Feind des Hauses York.
Mangaka Aya Kanno, den Fans sicherlich vor allem durch Otomen bekannt, zeichnete von 2013 bis 2022 an dieser 17-bändigen Shojo-Reihe. Die Erzählung basierend auf einer Handvoll Shakespeare-Geschichtsdramen (vor allem Richard III., aber auch Teile von Heinrich VI.), wenn auch mit einigen deutlichen Abweichungen sowohl von der realen Geschichte als auch von Shakespeares Dramen.
Ich gebe zu: Ich bin oft um die Reihe herumgeschlichen, habe sie am Ende aber doch nie geholt, weil ich erst abwarten wollte, wie viele Bände es werden und dann? Tja dann war sie auf der Prioliste nicht weit oben. Durch die Bloggerbox hatte ich nun die Chance, mir die Reihe anzuschauen.
Es ist nicht leicht, in den historischen Stoff hineinzukommen, und ich finde, dass sich die weiblichen Figuren etwas zu ähnlich sind vom Aussehen, dennoch hatte der erste Band eine besondere Sogwirkung auf mich gehabt und was soll ich sagen? Die nächsten Bände sind inzwischen eingezogen.
Insbesondere die Figur Richard und deren Umsetzung durch die Mangaka weiß im ersten Band zu überzeugen und seine Zerrissenheit und der Durst nach Anerkennung und der Hass auf das Haus Lancashire ist gut dargestellt. Die Wendung zum Ende des Bandes hält zudem Spannung für die kommenden Bände bereit.
The Demon Prince
Story & Zeichnungen: Aya Shouoto| Originaltitel: Momochi-san Chi no Ayakashi Ouji| Übersetzung: Hiro Yamada| Genre: Romance, Fantasy| Demografische Zielgruppe: Shojo | Verlag: Carlsen Manga| Preis: 6,95 -10,00€ (Nachdrucke) | In 16 Bänden abgeschlossen | Weitere Informationen zum Titel
Himari, ein Waisenkind, erbt zu ihrem 16. Geburtstag ein Haus und entscheidet sich, darin zu wohnen. Sie ignoriert die Geschichten, dass es dort spukt und das Gebäude verflucht ist, doch die drei ihr unbekannten Jungen, die eingebrochen sind und dort anscheinend seit Jahren leben, kann sie nicht ignorieren. Himari will sich nicht von Hausbesetzern vertreiben lassen und beschließt, trotz ihrer Warnungen, sich niederzulassen und das Haus herzurichten.
The Demon Prince lässt mich nach Band eins ein wenig unentschlossen zurück. Ich fand die Story ganz okay und sehe, was den Charme ausmacht, packen konnte mich das Ganze aber nicht und obwohl ich Yokai-Geschichten mag, bin ich weder mit der Protagonistin noch den anderen Figuren warm geworden.
Davon mal abgesehen, dass ich es ein wenig kurios fand, dass sie in ein Haus mit drei fremden Männern einfach so einzieht, ist das Pacing in diesem Band in einigen Dingen zu schnell. Das Handeln von Himari konnte ich in vielen Fällen zudem nicht so recht nachvollziehen.
Aoi, ihr männlicher Gegenpart, erhält eine durchaus interessante Hintergrundgeschichte und das Ende des Bandes hält eine spannende Komponente bereit, doch das alleine reicht nicht, um diese doch längere Reihe mit 16 Bänden weiterzuverfolgen.
The Case Study of Vanitas
Story & Zeichnungen: Jun Mochizuki | Originaltitel: Vanitas no Karte | Übersetzung: Cordelia Suzuki | Genre: Fantasy | Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Carlsen Manga| Preis: 7,99-8,00€ | Reihe läuft noch | Weitere Informationen zum Titel
The Case Study of Vanitas ist das neuste Werk von Mangaka Jun Mochizuki. Die Geschichte beginnt mit Noé, der sein ganzes Leben lang vom Buch der Vanitas gehört und sich aufgemacht hat, das Buch zu finden. Als er gerade in Paris ankommt, macht er gleich einmal Bekanntschaft mit einem Vampir und stößt direkt auf den Besitzer des sagenumwobenen Buches, einem Vampirarzt, der sich Vanitas nennt und sofort versucht, Noé anzuwerben, damit er ihm bei der Heilung von Vampiren hilft.
Im ersten Band wird die Leserschaft in die Welt eingeführt, die Mochizuki geschaffen hat. Wir erfahren etwas über die Hintergründe des Buches, aber auch über Vampire. Nachdem ich den ersten Band gelesen habe, bin ich zwiegespalten. Es gibt bestimmte Elemente, die mir gefallen, aber auf der anderen Seite fehlt mir auch noch etwas, um mich völlig in dieser Reihe zu verlieren.
Storytechnisch ist der erste Band eher verwirrend und es ist nicht ganz klar, worauf die Geschichte hinauswill. Alles, was wir wissen, ist, dass Noe das Buch haben will, das Vanitas besitzt, aber nicht genau weiß, warum. Vanitas hat seinerseits irgendeine Verbindung zu einem legendären Vampir und will aus irgendeinem Grund die Vampirwelt retten. Darüber hinaus gibt es eine mysteriöse Macht, die die Vampire in Paris befällt.
Das Tempo ist sehr schnell, es geht von einem Moment zum nächsten, ohne große Atempausen. Das hält die Geschichte zwar immer in Bewegung, aber das Tempo hat das Problem, dass man nicht wirklich zur Handlung und den Charakteren findet.
Die Zeichnungen von Mochizuki sind gewohnt sauber und die Figuren und Umgebung abwechslungsreich gestaltet. Es gibt sicherlich minimale Mängel in Actionsszenen, aber die Charakterdesigns sind gut gelungen und jeder sieht anders aus als der andere. Die Charaktere sind in der Lage, eine gute Bandbreite an Emotionen in ihrer Mimik und Körpersprache zu vermitteln.
In der Summe war es nicht ganz der Auftakt, den ich erwartet hatte. Vielleicht waren meine Erwartungen an die Reihe aber auch sehr hoch angelegt. Ich habe trotz des in meinen Augen holprigen Starts aber durchaus Interesse, die Reihe auf Dauer weiterzuverfolgen. Die Priorität ist aber gering.
Neben diesen drei Titeln gehören natürlich auch einige andere Reihen zum Kurotama-Lineup. Über Vampire Knight habe ich euch bereits vor einigen Monaten berichtet. Weitere Reihen findet ihr bei Carlsen in der Übersicht.