Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

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20th Century Boys - Spin-Off - Geschichten von Ujiko Ujio

20th Century Boys – Spin-Off – Geschichten von Ujiko Ujio

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Naoki Urasawa, der Meister der Spannung und Autor, der viel beachteten Titeln wie Monster, Pluto und Billy Bat, ist aus der Mangalandschaft nicht mehr wegzudenken. Eine seiner bekanntesten Serien, 20th Century Boys, wurde von Panini Manga von 2018 bis 2021 in einer Neuedition herausgebracht. Nun wurde auch der Spin-off der Reihe noch einmal neu aufgelegt und in der Ultimative Edition herausgebracht.

In Japan erschienen die acht Kapitel unter den Titel “20 Seiki Shounen: Ujiko Ujio Sakuhinshuu” 2009 im Seinen-Magazin Big Comic Spirits. 2010 brachte Panini Manga den Band zum ersten Mal auf den Markt.

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Text/Zeichnungen: Naoki Urasawa, Ujiko Ujio | Originaltitel: 20 Seiki Shounen: Ujiko Ujio Sakuhinshuu| Verlag: Panini Manga | Übersetzung: Jan Lukas Kuhn| Demografische Zielgruppe: Seinen | Genre: Thriller, Drama, Science-Fiction | Preis: 15,00€ | Großformat | Mehr Informationen und Leseprobe

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Wie war’s?

Im Spin-off von “20th Century Boy” dreht sich alles darum, wie das Autorenduo Ujiko Ujio, bestehend aus Ujiki und Kaneko, versucht, die Zensur, die vom “Freund” auferlegt wurde, zu bekämpfen, indem sie Mangas erschaffen, die möglichst viele Menschen ansprechen. Was uns dieser Titel letztendlich bietet, ist recht einfach: eine Reihe von Kurzgeschichten, die unser Duo ausgedacht hat und die von Yukiji, einer zentralen Figur der Originalserie, gelesen und bewertet werden. Ihre Bemerkungen werden die Erzählungen der Mangaka weiterentwickeln, auch wenn es dabei zu einigen Missverständnissen kommt.

Wie bei den meisten Spin-offs ist auch dieser Band nur dann zu empfehlen, wenn man bereits die Hauptserie kennt. Der Band konzentriert sich auf Ujiki und Kaneko, Kannas Nachbarn in der Pension Tokiwa und Mangaka unter dem gemeinsamen Pseudonym Ujiko Ujio. Er beginnt mit einer Szene aus dem Manga, in der die beiden Kannas Freundin Yukiji eine ihrer Geschichten vorstellen und kehrt später wieder in den uns bekannten Handlungsraum zurück.

Da es sich bei Ujiko Ujio um ein ungeschicktes Mangaka-Duo handelt, bekommen wir in diesem Band leider Geschichten geliefert, die nicht gerade von Qualität durchflutet sind. Keine der Kurzgeschichten konnte mich wirklich überzeugen. Sie wirken oft überstürzt und/oder unausgereift. Die manchmal skurrilen Settings, die nicht sehr interessanten oder zu einfachen Themen und Auflösungen und vor allem der besonders ärgerliche übertriebene Fan-Service, der von Yukiji immer wieder angeregt wird, hinterlassen wenig bleibenden Eindruck.

Immer wenn sie eine Kritik von Yukiji erhalten, interpretieren die beiden Künstler die Worte falsch und beginnen mit neuen Geschichten, die wenig Neues liefern. Und so ist “20th Century Boys – Spin Off” vor allem eine Sammlung von absichtlich grotesken und abgedroschenen Kurzgeschichten.

Auf der grafischen Seite ist deutlich erkennbar, dass Naoki Urasawa seinen Strich angepasst hat und dass sich die Zeichnungen von Ujiko Ujio von seinen eigenen unterscheiden. Diese Anpassung führt dazu, dass sich die Kurzgeschichten klar von den Sequenzen abgrenzen, in denen das Duo sich mit Yukiji unterhält. Letztere werden weiterhin im bekannten Urasawa-Stil gezeichnet.

Panini Manga passt den Spin-off an das Format seiner “20th Century Boys Ultmative Edition” an und veröffentlicht den Band entsprechend im Großformat. Auch der Plastikumschlag, von dem sich Panini Manga bei seinen neueren Neuauflagen bereits wieder verabschiedet hat, feiert sein Comeback. So können Sammler unbesorgt sein, dass der Spin-off auch zu den übrigen Bänden im Mangaregal passt.

Fazit

Mit dem Spin-off erhalten wir einen Band, der nicht so recht zum übrigen Schaffen von Urasawa auf dem deutschen Markt passen möchte, welches vor allem durch gut durchdachte Mystery-Geschichten geprägt ist. Auch im Vergleich zu anderen Werken in seiner Biografie bleibt der Spin-off aus meiner Sicht blass.

Der Band ist schwer einzuschätzen, und man kann nicht wirklich erkennen, was Urasawas Intention ist. Die Geschichten bewegen sich vor allem in Shonen-Manga-Klischees und nehmen diese teilweise auf die Schippe. Wer eine leichte Lektüre sucht, die sich nicht so ernst nimmt, könnte mit dem Band eine nette Ergänzung für seine Urasawa-Sammlung finden. Wer sich jedoch etwas mehr erhofft, dürfte vom Spin-off wenig zufrieden gestellt werden.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Panini Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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