Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

A Girl and Her Guard Dog Manga

A Girl & Her Guard Dog (Band 1)

[Anzeige: Kooperation mit Izneo]

A Girl & Her Guard Dog hat durch das Cover meine Aufmerksamkeit erhascht und die Bewertungen auf einschlägigen Portalen waren hoch, weshalb ich mir den ersten Band der Shojo-Romance-Reihe genauer ansehen wollte. Gelesen habe ich den Titel bei Izneo.

Geschrieben und gezeichnet ist A Girl & Her Guard Dog von Hatsuharu, die bereits einige Shojo-Reihen veröffentlich hat. Einen Titel auf dem deutschen Markt gibt es von ihr bislang noch nicht, auf dem US-Markt erschien von 2018 bis 2019 die vierbändige Reihe Can I Kiss You Every Day?

A Girl & Her Guard Dog erscheint seit Dezember 2018 unter dem Originaltitel Ojou to Banken-kun im Shojo-Magazin Bessatsu Friend von Kodansha. Sammelausgaben sind bislang sechs erschienen. Die US-Ausgabe erscheint bei Kodansha derzeit nur im digitalen Format.

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Story: & Zeichnungen: Hatsuharu | Originaltitel: Ojou to Banken-kun | Zielgruppe: Shojo| Genre: Drama, Romance | Verlag: Kodansha  | Preis: (Ebook-Version): 9,49€ | Printausgabe:- (da auf engl. Manga keine Preisbindung besteht, können die Preise variieren.)

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Wie war’s?

A Girl & Her Guard Dog schildert die Geschichte der 15-jährigen Senagaki Isaku, Enkelin eines berüchtigten Yakuzas. Alles, was sie möchte, ist ein normales Leben zu führen, Freunde finden und zur Highschool gehen, wie jeder normale Teenager. Eine Tatsache, die bisher nicht möglich war, da jeder sie gemieden hatte, sobald er von ihren Familienhintergründen erfuhr.
Isaku entscheidet sich daher zu einem drastischen Schritt und wählt eine Highschool, die gut eine Stunde von ihrem Zuhause entfernt liegt. Sie hofft, dass sie dort niemand kennt.

Schon an ihrem ersten Tag aber stellt sich heraus, dass ihr ein ruhiges Highschool-Leben nicht vergönnt ist. Uta Keiya, einer der Untergebenen ihres Großvaters, schleust sich in der Schule ein, um sie vor allen Gefahren zu beschützen.

Hatsuharu liefert in ihrer Reihe in der Handlung keine großen Überraschungen und bewegt sich recht deutlich in den bekannten Storyverläufen von Shojo-Romanzen. Eine junge Teenagerin verliebt sich in ihren Bodyguard, der den Auftrag hat, sich um sie zu kümmern und einen außerordentlich großen Beschützerinstinkt besitzt.

Die Protagonistin gibt sich Mühe, unabhängig zu sein, durch ihren Wunsch nach Freunden und einen festen Freund wird sie aber auch unvorsichtig und gerät in die, für Shojo-Leser*innen bekannten, brenzlichen Situationen. Sie strengt sich wirklich an, dazuzugehören, was man unter anderem in einer Szene sieht, in der sie sich einem harten Volleyball-Training unterzieht, damit sie ihre Klasse unterstützen kann und nicht im Weg steht.

Im Zusammenhang mit diesen Kapiteln zeigt sich jedoch auch, dass sie bereits gute Freunde gefunden hat, die ihr klar machen, dass sie auch Spaß mit ihr haben, wenn ihr auch nicht alles gelingt.

Keiya seinerseits hat einen großen Beschützerinstinkt, der dazu geführt hat, dass er sich heimlich an der Schule von Isaku einschreibt und vorgibt deutlich jünger zu sein. Da Keiya selbst scheinbar wenige Erfahrungen mit dem Schulleben hat, ergeben sich daraus interessante und witzige Situationen. Er versucht Isaku zu unterstützen, es ist ihm aber auch anzumerken, dass er langsam beginnt, sie nicht mehr nur als “Familie” zu sehen, sondern seine Gefühle sich zu etwas mehr entwickeln. Ähnlich ist es auch bei Isaku selbst.

Dieser Punkt ist gleichzeitig durchaus als problematisch zu sehen. Keiya hat Isaku großgezogen seit sie ihre Eltern verloren hat und steht damit auch für eine Art elterlichen Ersatz. Er hat sie aufgezogen, als wäre sie sein Kind oder sein Geschwisterchen und doch deutet nun alles auf eine romantische Beziehung hin. Auch der große Altersunterschied ist nicht unkritisch zu betrachten. Isaku ist 15, während wir in dem Band erfahren, dass Keiya bereits 26 ist. Hier hätte es dem Manga durchaus gutgetan, ihn jünger zu machen, vor allem, weil er sich in vielen Situationen nicht wie ein Erwachsener benimmt.

Diesbezüglich spielt es sicherlich eine Rolle, wie kritisch die Leser*innen entsprechende Punkte für sich selber sehen und wie die Mangaka in den Folgebänden damit umgehen wird.

Bislang nur oberflächlich eingeführt wurden die Nebencharaktere, bei denen aber durchaus zu erkennen ist, dass sie eventuell in späteren Bänden noch eine größere Rolle spielen könnten.

Auch was die Yakuza-Thematik angeht, scheint diese bislang nur eine unterstützende Rolle zu spielen und die Mangaka präsentiert ein recht verzerrtes, romantisiertes Bild der Organisation und der Untergebenen ihres Großvaters, die alle relativ jung dargestellt werden. Hier bleibt abzuwarten, inwieweit sie dieses Thema in den Folgebänden noch vertiefen wird.

Das Artwork von Hatsuharu ist klar und legt den Fokus auf die Hauptcharaktere, die in ihrer Mimik sehr gut dargestellt werden. Wie in vielen Shojo-Romanzen sind die Hintergründe eher sparsam und rudimentär gezeichnet. Rastfolie findet in Schattierungen, Texturen als auch Verzierungen Anwendung. Im Letzteren allerdings sparsam angewendet, so dass die Seiten nicht überladen wirken.

Fazit

A Girl & Her Guard Dog bewegt sich im ersten Band in bekannten Gefilden von Shojo-Romanzen und schafft es, trotz Yakuza-Thematik nicht so recht daraus auszubrechen. Sollte man sich an Standard-Thematiken und einem großen Alltagsunterschied jedoch nicht stören, so findet man hier vielleicht eine Reihe, die den Geschmack treffen könnte. Hatsuharus Erzählweise ist frisch und locker und der Manga lässt sich leicht lesen.

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