Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Blue Box - Manga Rezension

Blue Box (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Blue Box ist ein Manga, der mir bereits in den letzten beiden Jahren immer wieder aufgefallen ist als regelmäßige Leserin der Manga Plus-App. Begonnen habe ich die Reihe aber noch nicht und als die Ankündigung bei Carlsen Manga kam, habe ich schließlich auch darauf verzichtet endlich reinzulesen, sondern wollte mich überraschen lassen.

Blue Box stammt aus der Feder von Mangaka Kouji Miura. Der Manga begann seine Serialisierung in Shueisha’s Weekly Shonen Jump in der 19. Ausgabe im April 2021. Shueisha veröffentlicht die Serie auch in englischer Sprache kostenlos auf der Manga Plus-App. Zum derzeitigen Zeitpunkt (Mai 2023) sind in Japan zehn Tankōbon-Bände der Reihe erschienen.

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Text & Zeichnungen: Kouji Miura | Originaltitel: Ao no Hako | Übersetzung: Antje Bockel | Genre: Sport, Romance | Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Carlsen Manga | Preis: 7,50 € | mehr Informationen auf der Verlagsseite

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Wie war’s?

In Blue Box geht es um Taiki, einem Jungen, der schon lange eine seine Senpai namens Chinatsu bewundert. Sie ist die beste Basketballspielerin des Clubs und jeder erwartet, dass sie an den nationalen Meisterschaften teilnimmt. Abgesehen von ihren beeindruckenden Fähigkeiten ist sie auch sehr beliebt, da sie ein charismatisches Mädchen ist. Viele Jungen bewundern ihr Spiel und sie ist schon in Magazinen aufgetaucht. Taiki hingegen ist ein ganz normaler Badmintonspieler aus dem ersten Jahr. Er wird von den meisten Leuten nicht einmal wahrgenommen. Er hat das Gefühl, dass Welten zwischen ihnen liegen und dass er des Mädchens, das er so sehr verehrt, nicht würdig ist.

Während Taiki mit seinen Gefühlen für Chinatsu kämpft, erfährt er, dass Chinatsu und ihre Eltern aus beruflichen Gründen nach Übersee umziehen müssen. Das bedeutet, dass ihr Traum, an den nationalen Meisterschaften teilzunehmen, sich in Rauch auflöst. Als Taiki versucht, Chinatsu zum Bleiben zu überreden, erfährt er, dass sie gar nicht wegzieht, sondern bei einer engen Freundin ihrer Mutter wohnen wird. Wenig später stellt sich heraus, dass diese Freundin ausgerechnet Taikis eigene Mutter ist und er von nun an mit seinem großen Schwarm unter einem Dach leben muss.

Die Genres Romantik und Sport miteinander zu verbinden ist nichts Neues, dennoch kann Blue Box einen Auftaktband liefern, der dazu führt, dass man sich länger mit der Reihe beschäftigen möchte, wenn auch viele bekannte Erzählelemente verwendet werden. So ist Taiki auf den ersten Blick ein durchschnittlicher Badmintonspieler, der seinen Sport liebt und in die ältere Chinatsu verliebt ist. Seine Bewunderung für Chinatsu führt schließlich dazu, dass er mehr trainiert und es unbedingt zur Inter High schaffen möchte und zwar an der Seite von Chinatsu und damit schon im ersten Jahr seiner Oberstufe.

Es bleibt in Bezug darauf abzuwarten, wie sehr der sportliche Teil in die folgenden Bände eingeschlossen wird und ob es der Mangaka gelingt, den Romance-Anteil und den Sportanteil in einem angenehmen Gleichgewicht zu halten.

In Bezug auf den romantischen Teil bedient sich die Mangaka einer on RomComs oft verwendeten Technik: Die Angebetete zieht zu Taiki, und das führt zwangsläufig dazu, dass sie sich schnell näherkommen und eine Beziehung aufbauen. Sie, die unnahbar schien, wird zu einem wichtigen Teil seines Alltags und er fragt sich, wie er damit umgehen soll, zu Hause, aber auch in der Schule, wo sie so erfolgreich ist.

Der erste Band ist sicherlich nicht besonders originell, was den Aufhänger angeht, da die Mangaka aber ihr Handwerk versteht und die Entwicklungen in einem guten Tempo und mit einem ruhigen Ton etabliert, macht es dennoch Freude, die beiden Charaktere dabei zu verfolgen, wie sie sich langsam näherkommen und ihnen zuzusehen, wie sie für ihren jeweiligen Sport alles geben möchten. Der Großteil des Bandes besteht aus sanften Interaktionen zwischen den Charakteren sowie mit kurzen Einführungen in die sekundäre Besetzung, wie Taikis Freunde und ein Junge, der mit Chinatsu befreundet ist.

Kouji Miuras Zeichnungen sind sanft, gleichzeitig aber klar und sauber. Miura schafft es, den Fokus auf die Gefühle zu legen und kann die Emotionen der Figuren gut auf die Seite bringen. Gleichzeitig gelingt es ihr aber auch, die Dynamik des Sports abzubilden, was angesichts des zweiten Genres wichtig ist. Die Panels sind sauber gesetzt und bieten einen guten Lesefluss. Die Hintergrundzeichnungen sind hingegen eher sparsamer eingesetzt, erfüllen aber trotz meist einfacherer Abbildungen ihren Zweck.

Carlsen Manga veröffentlicht dem Titel in seinem Normalformat für Shonen-Titel. Beilagen-Extras gibt es nicht, dafür darf sich die Leserschaft über einige Farbseiten zu Beginn und einer Cover-Veredlung mit blauer Folie in der Typografie freuen.

Fazit

Auch wenn sich Mangaka Kouji Miura sich nicht komplett von gern genutzten Tropes lösen kann, so kann Blue Box im ersten Band dennoch mit einer ruhigen und ausdrucksstarken Atmosphäre das Interesse wecken und macht Lust auf das weitere Geschehen.

Zu empfehlen ist die Reihe Fans von Sport- als auch Romance-Titeln gleichermaßen.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Carlsen zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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