[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Wer auf der Suche nach Fantasy-Manga ist, der wird bei Manga JAM Session sicherlich fündig. Der Verlag aus Österreich hat inzwischen einige Fantasy-Titel im Portfolio. Einer davon ist “Der Held ohne Klasse: Der Aufstieg eines Talentlosen”.
In Japan ist die Geschichte von Shichio Kuzu ursprünglich im November 2017 als Webnovel auf Shousetsu-ka ni Narou gestartet. Seit Juli 2018 wird durch Earth Star Entertainment eine überarbeitete Fassung mit Illustrationen von Yumehito Ueda herausgegeben. Die Manga-Adaption von Mangaka Akio Nanae läuft die seit November 2018 im Comic Earth Star-Magazin und umfasst aktuell (Stand Juni 2024) sieben Bände.
Text: Shichio Kuzu | Zeichnungen: Akio Nanae | Originaltitel: Mushoku no Eiyuu: Betsu ni Skill nanka Iranakattan da ga: Sainou Zero no Nariagari | Übersetzung: Sonja Auer | Genre: Fantasy | Verlag: Manga JAM Session | Preis: 7,99€ (ab Band 2: 9,00€) | mehr Informationen auf der Verlagsseite
Wie war’s?
Im Alter von zehn Jahren werden die Kinder in der Fantasy-Welt, die wir in “Der Held ohne Klasse” besuchen, einer Klasse zugeteilt, die sie zu Schwertkämpfern, Zauberern oder einfachen Handwerkern wie Schmieden macht. In Arels Familie herrscht große Aufregung vor der bevorstehenden Zeremonie, nur Arel selbst bleibt gelassen. Ihm ist es nicht so wichtig, ob er eine hohe Klasse bekommt.
Doch als Arel an der Reihe ist, kann der Priester nichts an ihm erkennen. Er bleibt ohne den Segen der Göttin und ohne Stand. Trotzdem wollen Arels Eltern, die berühmte Schwertprinzessin Farah und der mächtige Magiekönig Leon, ihn unterstützen. Arel selbst stört das wenig. Er hat von seiner Mutter von klein auf den Schwertkampf erlernt und ist darin sehr geschickt. Auch ohne göttlichen Segen ist er ein fähiger Kämpfer.
So gelingt es ihm mühelos, gleich zwei Kinder zu besiegen, die den Segen der Schwertkämpferklasse erhalten haben. Doch dann fordert ihn der Sohn von Evans, dem Anführer der Stadtwache, heraus. Mit einer speziellen Doppelschlagtechnik gelingt es ihm, Arel zu besiegen. Diese Niederlage motiviert Arel nur noch mehr. Er glaubt nicht daran, dass Kampffähigkeiten an eine bestimmte Klasse gebunden sind. So lernt er nicht nur den Doppelschlag, sondern auch die Technik der Mehrfachschläge.
Jahre später macht sich Arel auf den Weg nach Blessgear, der Stadt der Schwerter. Dort möchte er einer angesehenen Kriegergilde beitreten, doch als klassenloser Kämpfer hat er kein Glück und wird reihenweise abgewiesen. Durch Zufälle landet er bei der Gilde „Dragon Fang“, die kaum ansehen hat und zu seinem Erstaunen trifft er dort das Kind von Evans wieder.
“Der Held ohne Klasse“ bewegt sich in den Gewässern moderner High-Fantasy-Werke im Light-Novel- und Manga-Bereich. In diesem Manga geht es um einen Kämpfer, der trotz mangelnder Begabung durch harte Arbeit mächtiger wird als seine Mitstreiter, die über “Fähigkeiten” verfügen. Die Prämisse ist also leicht nachvollziehbar, gleichzeitig fehlt es aber an Originalität und Tiefe. So gibt es im ersten Band nicht wirklich etwas, das überrascht oder von dem abweicht, was man in ähnlicher Form schon gelesen hat. Die Geschichte ist solide geschrieben, aber oft vorhersehbar und manchmal unglaubwürdig, da Arel scheinbar übernatürliche Techniken beherrscht.
Die Charaktere sind derzeit ebenfalls noch zu blass und generisch. Da wir Arel nicht wirklich bei seinem Training begleiten, trägt auch das dazu bei, dass wir kaum eine Bindung zu ihm aufbauen können. Wir wissen zwar, dass er hart an seinen Fähigkeiten arbeitet, dadurch, dass wir ihn aktiv aber nur wenige Panel beim Training begleiten, ehe ein neuer Zeitsprung kommt, wirkt es, als würde er ohne große Mühe zu seiner Kraft kommen und es entsteht ein overpowered Charaktere, für den es keine großen Hürden zu geben scheint. An einigen Stellen war mir auch der Fanservice zu plump abgebildet. Einige Klischees werden hier offen bedient.
Zeichnerisch wird die Geschichte durch Akio Nanae umgesetzt. Die Illustrationen sind sauber und glatt und die Charaktere weisen unterschiedliche Designs auf. In der Summe bewegt sich der Stil von Mangaka Nanae aber im bekannten Rahmen des Genres.
Manga JAM Session veröffentlicht den Manga im gängigen Taschenbuchformat und bietet den Fans zum Auftakt in den Band eine Farbseite. Herauszuheben ist zudem die gute Papierqualität.
Fazit
“Der Held ohne Klasse” liefert im Auftaktband eine recht generische High-Fantasy-Light-Novel-Adaption und wusste mich noch nicht zu überzeugen. Fans von klassischen Fantasy-Werken und Isekai-Manga werden aber sicherlich auf ihre Kosten kommen und finden einige Elemente, nach ihrem Geschmack.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga JAM Session zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!