Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Even if you slit my Mouth 1 Manga

Even if you slit my Mouth (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

“Even if you slit my Mouth” ist ein Manga von Akari Kajimoto, der auf der Legende der Kuchisake-onna basiert. Ein Thema, welches bereits frühere Werke von Kajimoto inspirierte. Den One-Shot “Her Special Seat” im Jahr 2017 und ” Even If You Avoid the Slit” im Jahr 2018. Letztere teilt denselben japanischen Titel wie “Even If You Slit My Mouth” und zeigt alternative Versionen der gleichen Charaktere.

In Japan erschien der Manga von November 2020 bis zum Dezember 2023 in der Shonen Jump+ von Shueisha. Insgesamt wird die Reihe elf Bände umfassen.

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Text & Zeichnungen: Akari Kajimoto | Originaltitel: Kuchi ga Sakete mo Kimi ni wa | Übersetzung: Claudia Peter | Genre: Romanze, Fantasy, Comedy | Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Egmont Manga| Preis: 7,50€ | mehr Informationen auf der Verlagsseite

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Wie war’s?

Japan ist voll von urbanen Legenden, von Geschichten über die kaltherzige Yuki-Onna bis hin zu seltsamen Toilettengeistern. Es gibt eine Fülle von Kreaturen und Überlieferungen, aus denen Mangaka schöpfen können. Eine der bekanntesten Legenden ist die der Kuchisake-onna. Diese Figur aus der Folklore und den urbanen Legenden hat ihren Mund praktisch von Ohr zu Ohr aufgeschlitzt. Die monströse Frau spricht ahnungslose Menschen an und fragt sie, ob sie schön sei. Je nach Antwort wird das Opfer ermordet oder so entstellt, dass es dem Yokai gleicht.

Diese Legende inspirierte Mangaka Akari Kajimoto zu dieser Serie. In “Even if you slit my Mouth” verlieren solche urbanen Legenden an Kraft, da sie durch die Verbreitung in den sozialen Medien nicht mehr den gleichen Gruselfaktor haben wie früher.

Der Manga “Even if you slit my Mouth” konzentriert sich auf eine ungewöhnliche Beziehung zwischen einer Kuchisake-onna und einem jungen Mann namens Koichi. Im Manga ist die Kuchisake-onna Miroku sehr zerbrechlich, denn Legendengestalten haben nur so lange Kraft, wie die Menschen an sie glauben. Deshalb ist Miroku gezwungen, einen Vertrag mit einer bekannten Familie einzugehen, die sich auf Yokai spezialisiert hat. Miroku wird die Braut des Schülers Koichi, um zu überleben. Das Paar vereinbart jedoch, dass die Verlobung aufgelöst wird, wenn es Miroku gelingt, ihren Verlobten innerhalb eines Jahres zu erschrecken. Doch egal, was sie auch tut, ihre Versuche lassen Koichi eiskalt. Kann aus dieser erzwungenen Beziehung zwischen Mensch und Yokai also wirklich etwas Gutes entstehen?

Der Anfang der Geschichte ist ziemlich originell. In den ersten Kapiteln lernen wir die Charaktere und die Ausgangssituation ihrer Beziehung kennen, die sich währen des ersten Bandes weiterentwickelt.

Obwohl sie so unterschiedlich sind, bauen sie nach und nach eine starke Bindung auf. Ihre Unterschiede sorgen für einige wirklich lustige und niedliche Szenen. Koichi scheint aufgrund bestimmter Ereignisse in der Vergangenheit Gefühle für Miroku zu haben, während Miroku selbst nicht genau weiß, was sie empfindet. Schon im ersten Band entwickelt sich ihre Beziehung langsam weiter, da beide Charaktere anfangen, sich umeinander zu kümmern. Dies zeigt sich besonders in einer Szene, in der Miroku versucht, Koichi zu retten, weil sie glaubt, dass er von Schlägern angegriffen wird. So entwickelt sich eine unterhaltsame Mischung aus Romantik und komödiantischen Elementen

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Andeutung, dass noch mehr Yokai in die Geschichte eingebunden werden könnten. Bereits im ersten Band wird die Figur Uda eingeführt, hinter der sich mehr zu verbergen scheint. Uda fügt eine zusätzliche Ebene von Möglichkeiten für zukünftige Handlungsstränge hinzu.

Trotz Stärken hat “Even if you slit my Mouth” auch einige Schwächen. Ein kritischer Punkt ist der große Altersunterschied zwischen den Hauptcharakteren, der möglicherweise für einige Leser problematisch sein könnte. Koichi ist ein 17-jähriger Schüler, während Miroku eine jahrtausendealte Yokai-Frau ist. Diese Altersdynamik könnte für einige Leser unangenehm sein und hätte im Kontext der romantischen Beziehung auch auf andere Weise gelöst werden können. Zudem fehlt es der Geschichte bisher an großen Herausforderungen oder Konflikten, was dazu führt, dass der Erzählfluss manchmal etwas zu spannungsarm erscheint.

Das Artwork von Akari Kajimoto ist sauber und elegant. Man sieht, wie viel Arbeit sie in das Zeichnen ihrer geisterhaften Heldin steckt. Mirokus emotionale Mimik, ihre Groteske und ihr Charme kommen im Manga gut zur Geltung. Der Manga bietet den Lesern nicht nur eine fesselnde Geschichte mit Fantasy-Elementen, sondern auch ein visuelles Vergnügen dank des durchdachten und ausgefeilten Artworks.

Egmont Manga bringt den Titel in seinem handelsüblichen Taschenbuchformat heraus. Farbseiten oder Beilagenextras gibt es im ersten Band nicht.

Fazit

“Even if you slit my Mouth” bietet eine Mischung aus Romantik und Komödie. Obwohl der große Altersunterschied zwischen den Hauptfiguren problematisch sein könnte und es an großen Konflikten fehlt, fesseln die Charaktere durch ihre liebenswerte Dynamik und witzigen Interaktionen. Das Artwork trägt ebenfalls dazu bei, die geisterhafte und doch charmante Atmosphäre der Geschichte zu unterstreichen.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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