Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

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Gibt’s denn keine Gyaru, die nett zu Otaku sind?!

Gibt’s denn keine Gyaru, die nett zu Otaku sind?! (Band 1 & 2)

“Gibt’s denn keine Gyaru, die nett zu Otaku sind?!”  stand eigentlich gar nicht auf meiner Leseliste. Da ich einfach vermutete habe, dass der Manga nichts für meinen Geschmack ist. Durch eine kleine Panne von Panini hatte allerdings das Leseexemplar zu Band zwei seinen Weg zu mir gefunden. Kurz darauf habe ich auch den ersten Band erhalten und habe mich so doch an die Reihe herangetraut.

Der Manga “Gibt’s denn keine Gyaru, die nett zu Otaku sind?!”  wurde von Norishiro-chan geschrieben und von Sakana Uozumi illustriert. Die Serie wird seit August 2021 im Magazin Monthly Comic Zenon von Coamix veröffentlicht. Bislang sind neun Bände in Japan erschienen.

Auf dem deutschen Markt liegt die Lizenz bei Panini Manga.

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Text: Norishiro-chan | Zeichnungen: Sakana Uozumi | Originaltitel: Otaku ni Yasashii Gal wa Inai!? | Übersetzung: Benjamin Rusch | Genre: Romance, Comedy, Harem | Demografische Zielgruppe: Seinen | Verlag: Panini Manga | Preis: 8,99€ | der Manga auf der Verlagsseite

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Wie war’s?

Der Romcom-Manga “Gibt’s denn keine Gyaru, die nett zu Otaku sind?!” liefert eine Mischung aus Slice-of-Life, Comedy und einer Prise Romantik. In den zwei vorliegenden Bänden entfaltet sich die Geschichte um den Otaku Takuya Seo und die beiden beliebten Gyaru Kei Amane und Kotoko Ijichi. Doch gelingt es dem Manga, sich von anderen Genre-Vertretern abzuheben?

Im Zentrum steht Takuya, ein leidenschaftlicher Fan der unbekannten Anime-Serie Kiramon, der sich unfreiwillig mit den beiden Gyaru seiner Klasse anfreundet. Während Amane insgeheim ebenfalls ein Fan ist, sich dies aber nicht eingestehen will, beginnt auch Ijichi durch die gemeinsamen Gespräche mit Takuya Interesse an der Serie zu entwickeln.

Dabei zeichnet der Manga eine leichtgängige und humorvolle Annäherung der Charaktere nach, die sich immer weiter entfaltet. Positiv hervorzuheben ist, dass die Chemie zwischen den Figuren gut ausgearbeitet ist. Takuya bleibt zwar der klassische unsichere Otaku, doch seine Interaktionen mit Amane und Ijichi sind charmant und sie begegnen sich auf einer Ebene. Man nimmt dne beiden ab, dass sie sich wirklich für Takuya als Person interessieren.

Obwohl der Manga humorvolle und charmante Momente liefert, bleibt die Geschichte eher oberflächlich. Tiefergehende Konflikte oder Charakterentwicklungen bleiben weitgehend aus, wodurch die Handlung zwar unterhaltsam, aber nicht besonders einzigartig ist. Gerade für diejenigen, die mehr als eine leichte Romanze erwarten, könnte dies enttäuschend sein. Statt einer dynamischen Weiterentwicklung der Figuren steht vor allem der humorvolle Alltag der Charaktere im Vordergrund, was zwar für kurzweilige Unterhaltung sorgt, jedoch das Potenzial für tiefere emotionale Momente ungenutzt lässt.

Zudem wiederholen sich bestimmte Handlungsmuster, wodurch einige Kapitel vorhersehbar wirken. Während die humorvollen Interaktionen und kleinen Missverständnisse zwischen Takuya, Amane und Ijichi für einige Lacher sorgen, fehlen oft echte Spannungsbögen oder Wendepunkte, die die Geschichte vorantreiben. Wenn man sich eine Entwicklung der Charaktere oder eine tiefere emotionale Bindung zwischen ihnen erhofft, kann dies auf Dauer frustrierend werden.

Ein weiteres Problem ergibt sich aus der begrenzten Auseinandersetzung mit den individuellen Hintergründen der Figuren. Die Persönlichkeiten von Takuya, Amane und Ijichi basieren weitgehend auf Genre-Klischees, ohne dass tiefere Motivationen oder Hintergründe näher beleuchtet werden. Dadurch wirken sie zwar sympathisch, aber auch etwas eindimensional.

Wer eine lockere, humorvolle Schulromanze mit liebenswerten Charakteren sucht und sich nicht an Genre-Standards stört, wird hier gut unterhalten. Wer hingegen auf der Suche nach Innovation oder tiefgehendem Storytelling ist, könnte etwas unterfordert sein. Dennoch sorgen die humorvollen Interaktionen und der leichtfüßige Erzählstil für eine charmante und entspannte Leseerfahrung, die sich gut für eine lockere Unterhaltung eignet.

Die Zeichnungen tragen zur visuellen Gestaltung des Mangas bei. Der Stil ist lebendig, wodurch er die Comedy-Elemente gut unterstützt. Von Panini Manga werden die Bände im handelsüblichen Taschenbuchformat herausgegeben. Coververedlungen gibt es dabei nicht. Als Extra liegt jeweils ein Artprint bei.

Fazit

Trotz der bekannten Handlungsmuster bietet “Gibt’s denn keine Gyaru, die nett zu Otaku sind?!” eine charmante und leichtverdauliche Schulromanze mit sympathischen Charakteren und gelungenem Humor. Die dynamische Beziehung zwischen Takuya, Amane und Ijichi trägt den Manga und sorgt für unterhaltsame Momente.

Auch wenn die Handlung keine großen Überraschungen bietet, bleibt die Geschichte meiner Meinung nach angenehm kurzweilig und lesenswert für Fans von Romantik-Comedy und hat es tatsächlich geschafft, mich mit einem positiven Gefühl zurückgelassen, nachdem ich mir selbst kaum etwas von der Geschichte erwartet habe.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Panini Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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