Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Rezension: Hatsukoi Note

Hatsukoi Note (Band 1)

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“Hatsukoi Note” von Mangaka Amekiri erschien in Japan vom Januar bis zum August 2021 im Boys-Love-Magazin Dear+. Es handelt sich dabei um die erste Verlags-Veröffentlichung der Mangaka. Der Band kann als Oneshot gelesen werden, im Februar 2025 erscheint jedoch ein Spin-off mit den Nebencharakteren aus dieser Geschichte unter dem Titel: “Hatsukoi Note: Love’s Luster”.

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Story&Zeichnungen: Amekiri | Originaltitel: Hatsukoi Note | Genre: Boys Love, Drama, Romanze | Verlag: Seven Seas | Aktueller Preis bei Walt’s: 11,24€ (Stand: 04.12.2024)| Der Manga bei Walt’s Comic Shop

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Wie war’s?

Die Geschichte von Hatsukoi Note beginnt mit Shouya, einem aufgeschlossenen und neugierigen Oberschüler, der bisher wenig Interesse an romantischen Beziehungen gezeigt hat. Sein Alltag nimmt jedoch eine unerwartete Wendung, als er auf ein anonymes Online-Tagebuch stößt. Der Autor dieses Blogs beschreibt auf poetische und zugleich intime Weise seine Gefühle für einen Mitschüler. Besonders fasziniert ist Shouya, als ein Foto im Tagebuch ihn vermuten lässt, dass der Verfasser niemand anderes als Tsubame sein könnte – ein zurückhaltender Mitschüler mit Piercings, blondierten Haaren und einer eher einschüchternden Ausstrahlung.

In der Annahme, dass sich Tsubames Schwärmerei auf ihren gemeinsamen Freund Ryuu bezieht, beschließt Shouya, die beiden zusammenzubringen. Getrieben von seinem Wunsch zu helfen, sucht er die Nähe zu Tsubame und versucht, als Vermittler zu fungieren. Doch je mehr Zeit er mit Tsubame verbringt, desto mehr entdeckt er dessen weiche und verletzliche Seite. Gleichzeitig beginnt Shouya, seine eigenen Gefühle zu hinterfragen – insbesondere warum sein Herz schneller schlägt, wenn Tsubame in seiner Nähe ist.

“Hatsukoi Note” von Rin Sakuragi ist eine zarte und ehrliche Coming-of-Age-Geschichte, die sich intensiv mit den Höhen und Tiefen der ersten Liebe auseinandersetzt. Die Charaktere sind das Herzstück des Mangas und verleihen der Geschichte ihre emotionale Tiefe. Shouya ist ein zugänglicher und optimistischer Protagonist, dessen Wunsch, anderen zu helfen, ihn tiefer in die emotionale Welt seines Mitschülers eintauchen lässt. Seine Empathie und Offenheit machen ihn zu einer Figur, mit der sich Leser leicht identifizieren können.

Tsubame hingegen ist ein komplexer und verletzlicher Charakter. Seine zurückhaltende Art und sein raues Äußeres dienen als Schutzmechanismen, die aus traumatischen Erfahrungen in seiner Mittelschulzeit resultieren. Ein einschneidendes Erlebnis hat ihn misstrauisch gegenüber körperlicher Nähe gemacht. Der Manga behandelt sensibel Tsubames Vergangenheit, insbesondere seine Berührungsängste und sein Bedürfnis nach Kontrolle in intimen Situationen. Diese Aspekte werden respektvoll dargestellt und tragen zur Authentizität der Charaktere bei. So macht Shouya deutlich, dass körperliche Intimität für ihn nicht im Vordergrund steht, wenn Tsubame nicht bereit ist. Ihm genügt es, Zeit mit seinem Freund zu verbringen und einfache Zärtlichkeiten wie Küsse zu teilen, solange Tsubame sich dabei wohlfühlt. Diese Betonung von Kommunikation und Konsens hebt Hatsukoi Note positiv von anderen Werken des Genres ab und macht die Beziehung der beiden Protagonisten umso glaubwürdiger.

Die Leserschaft erwartet eine starke und effektive Teenager-Romanze. Ohne unnötigen Ballast konzentriert sich die Geschichte auf zwei Jugendliche, die sich ineinander verlieben und gemeinsam ihre Gefühle und ihre körperliche Anziehung zueinander erkunden.

Die aufkeimende Liebe zwischen Shouya und Tsubame wird durch offene Gespräche und gegenseitigen Respekt geprägt. Dieser Ansatz macht ihre Beziehung authentisch und nachvollziehbar, insbesondere vor dem Hintergrund von Tsubames schwieriger Vergangenheit. Der Manga schafft es, ernste Themen wie Trauma und Heilung mit der süßen Unsicherheit und dem Enthusiasmus der ersten Liebe zu verbinden, ohne dabei die Ernsthaftigkeit zu verlieren.

Ein kleiner Kritikpunkt ist aus meiner Sicht das rasche Tempo der Handlung. Die Beziehung entwickelt sich schnell von der Auflösung der Missverständnisse hin zu körperlicher Intimität, was zulasten der Darstellung gemeinsamer alltäglicher Momente geht. Hier hätte der Manga durch zusätzliche Szenen, die den Aufbau der Beziehung vertiefen, noch mehr Tiefe gewinnen können. Ein genauerer Blick auf ihre gemeinsamen Erlebnisse und die Entwicklung ihrer Gefühle hätte die emotionale Bindung für den Leser noch greifbarer gemacht.

Fazit

Hatsukoi Note ist eine warmherzige Geschichte, die sich den Nuancen und Herausforderungen der ersten Liebe widmet. Obwohl die Handlung stellenweise etwas mehr Tiefe hätte vertragen können, bleibt Hatsukoi Note eine lesenswerte Geschichte für Fans von Boys-Love-Manga und romantischen Geschichten.

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Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.

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