Kaiju No. 8 von Naoya Matsumoto erscheint seit Juli 2020 in der Shonen Jump+, dem digitalen Ableger des berühmten Shonen Jump von Shueisha, die in der Vergangenheit bereits einige Spitzentitel wie Astra Lost in Space, Spy x Family oder Blue Flag beherbergte. Kaiju No. 8 war bereits von Beginn auf der Plattform beliebt und hat in Japan bereits einige Preise erhalten. Am 4. August 2022 wurde bekannt gegeben, dass der Manga eine Anime-Adaption erhalten wird.
In Japan umfasst die Reihe derzeit acht Sammelbände (Stand November 2022). Die Lizenz auf dem deutschen Markt liegt bei Crunchyroll.
Von Naoya Matsumoto ist auf dem deutschen Markt bereits Pochi & Kuro bei Panini erschienen.
Text&Zeichnungen: Naoya Matsumoto | Originaltitel: Kaiju No. 8| Übersetzung: Martin Bachernegg | Verlag: Crunchyroll | Genre: Action, Comedy | Demografische Zielgruppe: Shonen| Preis: 7,50€ | Weitere Informationen
Wie war’s?
Monster in verschiedenen Größen greifen regelmäßig Japan an und es ist die Aufgabe der japanischen Verteidigungskräfte, sie zu beschützen. Sie tragen ungeheuer coolen Kampfanzüge und benutzen modernste Waffen und ernten natürlich das Lob und die Bewunderung der Bürger.
Das Chaos, welches die Kämpfe hinterlassen muss die Monster Sweeper Inc. beseitigen. Es ist ein Drecksjob: ermüdend, undankbar in Bezug auf Geld und Anerkennung. Zu langwierig in der Ausführung, wobei es bei großen Objekten bis zu einer Woche dauern kann, bis sie vollständig gesäubert sind.
Kafka Hibino, ist 32 und Mitglied der Monster Sweeper Inc. Er und seine Kindheitsfreundin Mina Ashiro gehören zu den vielen, die von einem Monsterangriff betroffen sind. Nachdem sie in ihrer Kindheit ihr Zuhause und ihre Schule verloren haben, schwören sie, sich den Verteidigungskräften anzuschließen und Seite an Seite zu kämpfen. Doch Mina wird zur berühmten Kommandantin der dritten Einheit, aber egal, was Hibino tut, er kann die Prüfung für die Aufnahme in die Truppe nicht bestehen. Nachdem er von seinem eifrigen jungen Kollegen Leno Ichikawa dazu gedrängt wird, ist er entschlossen, es noch einmal zu versuchen. Er würde sicherlich wieder scheitern, wenn er nicht versehentlich einen kleinen Kaiju verschluckt und die Fähigkeit erlangt hätte, sich in eines der Monster zu verwandeln, dessen Überreste er täglich aufräumt.
Nach seiner Verwandlung und nachdem Ichikawa der einzige Mensch ist, der dieses Geheimnis kennt, versucht Hibino, seine unglaubliche Monsterkraft zum Wohle der Menschen einzusetzen und gleichzeitig seine wahre Natur vor den Verteidigungskräften zu verbergen.
Kaiju No. 8 folgt im ersten Band im Grunde einem klassischen Shonen-Muster. Nach der Einführung, in der alle Grundlagen schnell und gut dargelegt werden, wird Kafka zu dem Monster, das von den Leuten schnell “Kaiju No. 8” genannt und von den Verteidigungskräften gejagt wird. Er muss lernen, die in ihm schlummernde Kraft zu verbergen, einen neuen Körper zu beherrschen, der sich oft seiner Kontrolle entzieht (was zu einer Menge Humor führt) und möchte es ein letztes Mal mit der Aufnahmeprüfung versuchen.
Es gibt es keinen Zweifel, dass wir es hier mit einem Action-Shonen zu tun haben, denn schon im ersten Band nimmt die Reihe einige der typischen Tropen mit. Trotz allem ist der Band wirklich gelungen. Es gibt einen guten Rhythmus: Der Manga zieht sich nicht in die Länge, alles ist flüssig erzählt und auch die Comedy geht gut mit der Action Hand in Hand.
Oberflächlich betrachtet hat Kaiju No. 8 das, was viele Shonen-Action-Titel aus dem Hause Jump mitbringen. Einen männlichen Protagonisten, der sich eine Kraft zu eigen muss, während er die Menschen um sich herum beschützen möchte. Doch Kafka ist bereits 32 Jahre alt. Aufgrund seines Alters scheint sein Lebensweg in Stein gemeißelt. Als er sich an das Versprechen erinnert, das sie Mina gegeben hat, fragt er sich, wieso er es nicht geschafft hat. Ein Moment, der die Wehmut so mancher Erwachsenen einfängt, was man nicht oft in Shonen-Manga findet.
Auch die Nebenfiguren des Mangas scheinen bisher gut durchdacht zu sein und ergänzen sich gut mit der Persönlichkeit des Protagonisten.
Die Erzählung wird von den Zeichnungen gut unterstützt. Die Illustrationen sind sehr lebendig und werden von klassischen, aber sauberen und sehr ausdrucksstarken menschlichen Designs und von Monsterdesigns getragen, die detailliert und abwechslungsreich designt sind. Kafkas atypisches Design, halb Mensch, halb Kaiju, wirkt sowohl in den ernsten als auch in den komischen Momenten.
Etwas schade ist lediglich, dass wir schnell die Monster Sweeper Inc. hinter uns lassen. Die Idee eines Reinigungsdienstes war ziemlich interessant und hatte eine frische Idee in sich.
Crunchyroll bringt den Titel im normalen Taschenbuch-Format. Neben der Standard-Fassung gibt es auch eine Limited-Edition mit Variant-Cover und einem Poster zum Ausklappen und Aufhängen. Die Edition ist bereits kurz nach dem Kauf an vielen Stellen vergriffen.
Fazit
Kaiju No. 8 erhält klassische Tropen aus Shonen-Action-Titeln, dennoch ist die Geschichte spannend und unterhaltsam und schafft es, mit den vorhandenen Tropen eine fesselnde Erzählung zu schaffen. Ich empfehle die Reihe vor allem denjenigen, die auf der Suche nach einem Action-Titel mit einer interessanten Prämisse sind.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Crunchyroll zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!
