Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Kuroko's Basketball (Band 1)

Kuroko’s Basketball (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

“Kuroko’s Basketball” war für mich ein Werk, welches ich als Anime bei meiner Rückkehr ins Anime/Manga-Hobby sehr früh gesehen habe und was mich auch durchaus begeistern konnte. Es war der Startschuss in viele weitere Sportanime, die sich inzwischen mehr in meinen Kopf eingebrannt haben.

Trotzdem stand “Mit Kuroko’s Basketball” immer auf meiner Liste für mögliche Mangareihen für die Sammlung. Umso passender, dass Manga Cult viele Jahre nach dem Abschluss der Reihe und er Anime-Adaption das Werk nach Deutschland bringt. Veröffentlicht wird der Manga in Doppelbänden.

trennliniene 1 Manga

Text/Zeichnungen: Tadatoshi Fujimaki | Originaltitel: Kuroko no Basuke | Übersetzung: JanRahel Niedermann | Verlag: Manga Cult | Demografische Zielgruppe: Shonen | Genre: Sport | Preis: 16,00€ | Großformat | Weitere Informationen auf der Verlagsseite

trennliniene 1 Manga

Wie war’s?

Im Zentrum der Handlung steht nicht etwa ein übernatürlich begabter Spieler oder ein Underdog mit übermenschlichem Ehrgeiz, sondern Tetsuya Kuroko, der wortwörtlich unsichtbare Schüler. Er ist leise, unauffällig und scheint physisch kaum präsent. Doch bald wird klar: Gerade seine Unscheinbarkeit ist seine größte Stärke. Kuroko war Mitglied eines Teams aus Ausnahme-Talenten, die sich nach der Mittelschule auf verschiedene Oberschulen verteilt haben. Kuroko selbst schließt sich nun mit dem impulsiven Taiga Kagami zusammen. Gemeinsam wollen sie nicht weniger, als die alten Teamkameraden von Kuroko zu besiegen.

Was “Kuroko’s Basketball” gleich zu Beginn positiv von vielen anderen Sportmanga abhebt, ist der Perspektivwechsel. Statt den typischen „Rohdiamanten“, der durch Training zur Legende wird, erleben wir hier einen Spieler, der andere besser macht. Dieses narrative Konzept verleiht dem Manga eine eigene Note, auch wenn viele Grundmuster des Genres – wie der exzentrische Rivale, der hitzköpfige Freund oder die schrille Trainerin – ebenfalls präsent sind.

Der Manga bemüht sich um einen Spannungsbogen, der über bloße Spielverläufe hinausgeht. Mit der “Generation der Wunder” wird gleich ein größerer Handlungsrahmen gespannt, der das Potenzial für zahlreiche Rivalitäten und Herausforderungen bietet.

Trotz des interessanten Grundkonzepts ist der Manga nicht frei von Schwächen. Besonders in den Spielszenen wird schnell deutlich, dass Fujimaki mitunter auf übertriebene Fähigkeiten zurückgreift. Ein Beispiel ist Ryota Kise, der jede Technik, die er sieht, sofort kopieren kann. Damit bewegt sich der Manga weg vom realistischen Basketball und orientiert sich mehr an überhöhten, fast schon „superheldenartigen“ Darstellungen.

Auch die Motivation der Figuren wirkt stellenweise konstruiert. Kurokos Ziel, Kagami zum besten Spieler Japans zu machen, bleibt emotional etwas vage und lässt Fragen offen, warum er sich selbst dabei völlig in den Hintergrund stellt. Es besteht die Hoffnung, dass spätere Bände diese Dynamik stärker ausbalancieren und dem „Teamgedanken“ mehr Gewicht verleihen.

Zeichnerisch bietet Kuroko’s Basketball solide Kost. Die Actionszenen während der Spiele sind dynamisch genug, um den Bewegungsfluss gut nachvollziehen zu können. Dennoch wirkt der Stil insgesamt etwas blass. Insbesondere in ruhigeren Szenen fehlt es oft an Ausdrucksstärke. Auch das Humorvolle gerät gelegentlich ins Alberne, ohne dabei die beabsichtigte Wirkung zu erzielen.

Von Manga Cult wird das Werk wie für den Verlag üblich im Großformat herausgebracht. Als Extra gibt es im ersten Band ein Lesezeichen.

Fazit

Kuroko’s Basketball startet mit einer interessanten Grundidee und einem untypischen Protagonisten, der durch seine passive Art überrascht. Die Kombination aus persönlicher Zurückhaltung und strategischer Spielintelligenz funktioniert und verspricht eine andere Perspektive auf das Sportshonen-Genre.

Für Fans des Genres, die nach einem etwas anderen Zugang zum Basketball suchen, ist Kuroko’s Basketball einen Blick wert. Wer jedoch auf der Suche nach Tiefgang, charakterlicher Raffinesse und realistischer Sportdarstellung ist, dürfte bei Titeln wie Slam Dunk, Real oder Haikyuu!! besser aufgehoben sein.

trennliniene 1 Manga

Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

Schreibe einen Kommentar

Cookie Consent mit Real Cookie Banner