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Ai Yazawa gehört zu den einflussreichsten Shojo-Mangaka und ist vor allem für ihre Werke Paradise Kiss und Nana bekannt. Ihre Geschichten zeichnen sich durch starke Charaktere, tiefgründige Emotionen und eine oft melancholische Atmosphäre aus. “Last Quarter” wurde von April 1998 bis Juni 1999 im Shojo-Magazin Ribon veröffentlicht und hebt sich durch seine Mischung aus Romantik, Mystery und Übernatürlichem deutlich von ihren anderen Werken ab. Im Jahr 2004 wurde der Manga als Live-Action-Film adaptiert.
Erst 2024 erhielt “Last Quarter” eine englische Veröffentlichung durch Viz Media, wodurch das Werk einer neuen Generation von Lesern zugänglich gemacht wurde. Die Fassung wird insgesamt zwei Bände umfassen.

Story&Zeichnungen: Ai Yazawa | Originaltitel: Kagen no Tsuki | Genre: Romance, Fantasy, Drama | Demografische Zielgruppe: Shojo | Verlag: VIZ | Aktueller Preis bei Walt’s: 17,24€ (Stand: 25.02.2025) | Der Manga bei Walt’s Comic Shop

Wie war’s?
Die Geschichte beginnt mit Mizuki, einer Highschool-Schülerin, die mit ihrer familiären Situation nicht zurechtkommt. Ihre Mutter ist verstorben, ihr Vater hat längst eine neue Familie gegründet und Mizuki fühlt sich entwurzelt. Auf der Suche nach Halt trifft sie eines Nachts auf Adam, einen geheimnisvollen britischen Gitarristen. Adam, von Trauer und möglicherweise auch einer Drogensucht gezeichnet, lebt zurückgezogen in einer alten Villa in Tokio. Zwischen Mizuki und Adam entsteht eine sofortige Anziehung, nicht nur durch seine Musik, sondern auch durch die melancholische Aura, die ihn umgibt.
Was zunächst wie eine klassische Romanze erscheint, entpuppt sich schnell als tragische Geschichte. Mizuki plant, mit Adam nach England zu gehen, doch bevor sie ihn am vereinbarten Treffpunkt in Shibuya erreichen kann, wird sie von einem Auto erfasst. Schwarz getauchte Panels, eine stumme Stadt unter dem Licht des Mondes – Yazawa setzt hier eindrucksvoll visuelle Mittel ein, um Mizukis Schicksal zu besiegeln. Doch das ist nicht das Ende ihrer Geschichte.
Mizuki erwacht in einer fremden, grenzenlosen Welt. Sie erinnert sich kaum an ihr vorheriges Leben. Einzig ein Name und eine Melodie hallen in ihrem Geist wider: Adam. Sie kann das mysteriöse Tor, das sich vor ihr auftut, nicht durchschreiten. Stattdessen begegnet sie Hotaru, einem jungen Mädchen, das sich auf der Suche nach ihrem verschwundenen Kater Lulu befindet. Doch was als zufällige Begegnung beginnt, entfaltet sich zu einer übernatürlichen Detektivgeschichte. Denn Hotaru erwacht nach einem Unfall im Krankenhaus und erkennt, dass Mizuki mehr als nur ein Traum war.
Gemeinsam mit ihren Freunden macht sie sich auf, das Rätsel der geisterhaften jungen Frau in der verlassenen Villa zu lösen. Während Hotaru und ihre Freunde Stück für Stück Mizukis Geschichte rekonstruieren, entfaltet sich ein tiefgehendes Drama über Verlust und unerfüllte Liebe. Warum kann Mizuki die Villa nicht verlassen? Ist Adam real oder nur ein Produkt ihrer verzweifelten Sehnsucht? Warum trägt sie einen Ring mit einer Gravur, die nicht zu ihrem Namen passt? Yazawa versteht es meisterhaft, den Leser langsam an die Wahrheit heranzuführen, ohne dabei die emotionale Tiefe zu verlieren. Ihre Erzählweise springt zwischen verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen hin und her. Was zunächst verwirrend erscheinen mag, entfaltet sich am Ende zu einem kunstvoll verwobenen Gesamtbild.
Optisch bleibt Last Quarter dem unverwechselbaren Stil Ai Yazawas treu: Figuren mit großen, ausdrucksstarken Augen, eine kunstvolle Balance zwischen düsteren und hellen Szenen sowie eine ausgeprägte Detailverliebtheit in Kleidung und Umgebung. Besonders auffällig ist die visuelle Gegenüberstellung von Mizukis dunkler, tragischer Welt mit den helleren, verspielten Szenen von Hotaru und ihren Freunden. Diese stilistische Zweiteilung verstärkt das Gefühl, dass sich Last Quarter nicht nur um eine Geschichte dreht, sondern um zwei verschiedene Lebenswelten, die auf unheimliche Weise miteinander verknüpft sind.
Von VIZ Media wird die Serie im Großformat herausgebracht. Zu Beginn des Bandes gibt es zwei Farbseiten.
Fazit
Wer erwartet, mit Last Quarter eine klassische Shojo-Romanze zu lesen, wird überrascht. Ai Yazawa verbindet hier gekonnt Romantik mit Mystery und einem tiefen, fast schon poetischen Blick auf Verlust und Erinnerung. Die Geschichte ist von einer unaufhörlichen Melancholie durchzogen, die selbst in den hoffnungsvolleren Momenten nicht ganz verschwindet.

Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.
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