Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

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Mein geliebter Gaming-Freund ist mein fieser Boss?! (Band 1) - Rezension

Mein geliebter Gaming-Freund ist mein fieser Boss?! (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Online Game Nakama to Sashi Off Shitara Shokuba no Onijoushi ga Kita begann als Webcomic auf dem Twitter-Account von Mangaka Nmura unter dem Titel Online Game, wo 19 Kapitel vom 15. September 2017 bis zum 8. November 2019 veröffentlicht wurden. Die Serie wurde im Buchformat mit Extras von Ichijinsha, der Tochterfirma von Kodansha, am 13. März 2020 veröffentlicht. Inzwischen ist eine Fortsetzung angekündigt.

Die Lizenz für den deutschen Markt sicherte sich Manga Cult, die den Titel im Juli 2022 herausbrachten. Die erste Auflage war binnen kurzer Zeit bereits ausverkauft. Die Neuauflage ist bereits im Handel.

Für Nmura ist es die erste Erscheinung auf dem deutschsprachigen Markt.

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Text/Zeichnungen: Nmura | Originaltitel: Online Game Nakama to Sashi Off Shitara Shokuba no Onijoushi ga Kita  | Übersetzung: Doreaux Zwetkow | Verlag: Manga Cult | Genre: Boys Love, Comedy | Preis: 14,00€ | Großformat | Weitere Informationen & Leseprobe

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Wie war’s?

Mein geliebter Gaming-Freund ist mein fieser Boss?! erzählt die Geschichte von Hashimoto, einem Büroangestellten, der von seinem Chef, Shirase, ständig verbessert wird. Wenn Hashimoto sich jeden Abend nach der Arbeit in sein Online-Spiel einloggt, ist das alles, worüber er sich bei einem der Jungs in seiner Online-Raid-Gruppe beschweren kann. Den seinen Boss kann er einfach nicht ausstehen.

Im Gegenzug beschwert sich Shirase über einen seiner Untergebenen. Ein Kerl, der, wie er sagt, klug ist, sich aber bei der Arbeit immer im Kreis zu drehen scheint, so dass er am Ende minderwertige Arbeit abliefert.

Das Problem ist, auch wenn Hashimoto und Shirase es noch nicht wissen, dass Hashimoto Shirases Untergebener ist und Shirase Hashimotos Chef. Das wird den beiden bewusst, als Hashimoto nach einem Jahr Online-Gesprächen ein Offline-Treffen organisiert und Shirase auftaucht.

Wie der Titel bereits andeutet, ist Hashimoto natürlich völlig überrascht, als ihm ausgerechnet sein Boss gegenübersitzt. Er sucht nach einem Ausweg und würde sich am Liebsten in Luft auflösen. Doch anders als erwartet, scheint sein Boss keineswegs frustriert oder wütend über die Aussagen, die er in den Chats gemacht hat.

Mit Mein geliebter Gaming-Freund ist mein fieser Boss?! erhält die Leserschaft keinesfalls einen innovativen Boys-Love-Titel. Die Handlung bleibt sehr gradlinig und lässt sich schnell erahnen. Alleine der Titel verrät eigentlich schon einen Teil der Geschehnisse.

Trotz der Dicke des Bandes bekommt man schnell das Gefühl, dass die Geschichte beginnt ein wenig vor sich hinzuplätschern und das Potential der Story nicht ausgenutzt wurde. Immer wieder gibt es Missverständnisse zwischen den Charakteren, die die Handlung in die Länge ziehen.

Gut genutzt werden von der Mangaka indes die Gaming-Sequenzen. Sie lässt die Leserschaft in die Welt des Gamings eintauchen und nutzt die Chatfunktion des Games für einen lockeren Austausch der Charakter – insbesondere kurzer Chatsprache. Zu gefallen weiß auch, dass sie die Figuren nicht direkt zu einem Liebespaar macht, sondern auf eine ruhige Entwicklung setzt, in der sie sich erst besser kennenlernen und erst nach und nach zueinanderfinden, wobei schnell klar wird, dass insbesondere Hashimoto deutlich mehr für seinen Boss zu empfinden scheint, als nur Freundschaft.

Damit das Konzept der Slow-Burn-Romanze noch besser funktioniert, hätte man sich allerdings Charaktere gewünscht, die etwas mehr in Erinnerung bleiben. Shirase und Hashimoto scheinen von Beginn nur wenige Eigenschaften zu haben, die sie auszeichnen und weichen selten von diesen Mustern ab.

Überflüssig scheint in dem Zusammenhang leider auch der dritte Charakter, der in dem Band im Fokus gerückt wird. Denn schnell ist klar, dass er für die Liebesgeschichte keinerlei Rolle spielen wird und nur den Zweck einer komödiantischen Auflockerung zu haben scheint.

Der Zeichenstil von Nmura ist glatt und modern. Die Emotionen sind gut abgebildet und dem Panelnig lässt sich gut folgen. Ihr Charakterdesign bewegt sich im Bi-Shonen-Stil, insbesondere was die Figuren neben Hashimoto angeht. Gut gelungen sind die Avatare im Onlinegame, die so ausgewählt wurden, dass sie zu den Charaktereigenschaften der wirklichen Figuren passte.

Manga Cult bringt den Titel im für den Verlag üblichen Großformat heraus. Der Preis von 14 Euro ist angesichts Seitenanzahl dabei durchaus berichtigt. Extra in Form von Farbseiten oder Beilagen gibt es nicht.

Fazit

In der Summe hat Mein geliebter Gaming-Freund ist mein fieser Boss?! meinen Geschmack leider nicht treffen können. Ich hatte von der Geschichte mehr erwartet und bekam schnell das Gefühl, dass die Handlung unnötig in die Länge gezogen wird. Auch die Charaktere konnten mir nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Wer auf der Suche nach einem Einsteiger-Boys-Love mit einer entspannten Geschichte rund um Gaming ist, der könnte aber durchaus fündig werden.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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