[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Red Hunter & Little Wolf ist eine kurze Reihe aus drei Bänden. Der Titel von Mangaka Sayaka Mogi lief vom September 2017 bis zum Dezember 2018 im Bessatsu Shonen Magazine von Verlagsriese Kodansha. Ein Magazin, in dem unter anderem auch Attack on Titan oder die Blumen des Bösen veröffentlicht wurden.
Mogi hat die Reihe anschließend weitergesponnen und veröffentlicht den Rest der Serie in Japan im Selbstverlag. Dabei soll es zunächst ein Prequel geben, die später wieder mit der Hauptreihe zusammenläuft.
Auf dem deutschen Markt hat sich Egmont Manga die Lizenz der dreibändigen Reihe geholt. Es ist die erste Mangareihe von Sayaka Mogi auf dem deutschen Mangamarkt.
Text & Zeichnungen: Sayaka Mogi| Originaltitel: Akazukin no Ookami Deshi | Verlag: Egmont Manga | Übersetzung: Jan-Christoph Müller | Genre: Fantasy, Drama| Preis: 7,00€ | Weitere Informationen & Leseprobe
Wie war’s?
Es gibt drei Rassen, die in dieser Welt leben: die Menschen, die Bestien und die Jäger.
Wul ist einer dieser Jäger, und sein Name ist sowohl bei den Menschen als auch bei den Bestien bekannt und gefürchtet. Sie nennen ihn wegen seines unheilvollen roten Haars “Rotkäppchen”. Es scheint, als hätte er überhaupt keine Gefühle und verachtet die Menschen ebenso wie die Bestien. Eines Tages stößt er im Wald auf Mani, ein Werwolfkind, und scheinbar aus einer Laune heraus nimmt er dieses kleine Mädchen auf und beschließt, es aufzuziehen, bis es in der Lage ist, selbst zu jagen.
Red Hunter & Little Wolf bedient sich einem im Japan beliebten Thema in Fantasy-Mangas, in dem eine alleinstehende Figur mit einem schlechten Ruf plötzlich ein junges Kind an seiner Seite hat. Meist von einer anderen Spezies.
Wul, der von allen wegen seiner roten Haare Rotkäppchen genannt wird, ist ein Jäger mit außergewöhnlichem Talent und von den Menschen ebenso gefürchtet und verabscheut. Trotz seines Rufes gelingt es ihm aber nicht, Mani wegzustoßen, als sie im Wald aufeinandertreffen. Er nimmt sie bei sich auf, damit sie an seiner Seite lernen soll, sich selbst zu verteidigen und in einer Welt voller Gefahren zu überleben.
Die ersten Hürden lassen nicht lange auf sich warten. Nicht nur ist Mani noch klein und unerfahren, sondern es ist Biestern und Jägern auch unmöglich, sich gegenseitig zu verständigen. Mani weiß zwar, was Wul sagt und kann auch darauf antworten. Doch Wul kann als Jäger die Sprache der Biester nicht verstehen. Eine klare Kommunikation scheint so unmöglich zwischen den beiden Hauptfiguren.
Red Hunter & Little Wolf nutzt das, um im ersten Band für einige Missverständnisse zwischen den beiden Figuren zu sorgen, die aber gleichzeitig dazu führen, dass ihr Verständnis füreinander wächst.
Der Manga spielt in einer fantasievollen Welt, in die uns Mangaka Sayaka Mogi in den ersten Kapiteln mit einigen Erklärungen einführt. Die Regeln dieser Welt lassen sich dabei schnell nachvollziehen. Zwar liefert Mogi eigene Ideen, das Grundkonzept aber ist vielen bekannten Fantasy-Welten nachempfunden, weshalb der Einstieg leichtfällt und es keine seitenlangen Erklärungen benötigt. Mogi versucht, eine Welt mit guten und bösen Bestien zu schaffen, um gleichzeitig zu rechtfertigen, warum Jäger wie Wul überhaupt existieren und warum eine niedliche und friedvolle Bestie wie Mani Wul auch nicht überrascht.
Über den Band hinweg treffen die beiden Protagonisten auf zahlreiche Biester und Jäger, die sie vor Herausforderungen stellen und gleichzeitig nach und nach mehr über die Figuren und ihre Vergangenheit erahnen lassen. Auch zeigt sich, wie die Beziehung zwischen Wul und Mani langsam wächst.
Protagonist Wul scheint dem nordischen Gott Ullr nachempfunden zu sein. Dafür sprechen einige Hinweise im Band, mit denen sich Mangaka Mogi auf die nordische Mythologie bezieht. Ullr klingt dabei nicht nur ähnlich wie Wul, sondern hat auch einige Eigenschaften der Gottheit. So tritt Ullr in einigen Quellen in Tierfelle gehüllt mit Pfeil und Bogen auf. Er ist unter anderem der Gott des Winters und der Jagd und wohnt der Sage nach in seiner selbst gebauten Halle Ydalir.
Ydalir wird in dem Manga in Kapitel zwei erwähnt, als ein Tal, in dem sich die Behausung von Wul befindet. Das dort ebenfalls erwähnte Königreich Yngling bekräftigt die Inspiration aus den nordischen Sagen. Die Ynglinger bzw. Ynglinge waren eine halblegendäre Dynastie von Königen. Darüber hinaus könnte der Name Bezug auf die Ynglingasaga von Snorri Sturluson nehmen.
Die Anlehnung an das bekannte Rotkäppchen-Märchen ist ebenfalls vorhanden. Zum einen durch die roten Haare des Protagonisten, zum anderen wird das Märchen explizit erwähnt. Auch die Wolf-Jäger-Komponente dürfte an Rotkäppchen angelehnt worden sein.
Im Geheimen bleibt bisher, wieso Wul Mani aufgenommen hat. Die Geschichte deutet an, dass Wul es aus Reue tut, doch viel wird darüber nicht offenbart. Gleichzeitig gibt es zum Ende des Kapitels einen Ausblick in die Zukunft der beiden, die dunkler zu scheinen scheint, als sich nach dem ersten Kapitel vermuten lässt. Elemente, die für einen Spannungsfaktor in den kommenden Bänden sorgen könnte.
Mani ihrerseits ist ein typischer Kindercharakter in dieser Art von Fantasy. Sie hat eine ausgeprägte Persönlichkeit und ein konkretes Ziel, ihre Mutter zu finden. Mani ist tollpatschig und es wird schnell klar, dass sie wohl alleine kaum eine Chance gehen die Gegner in der Welt hätte. In vielen Situationen zeigt Mani aber auch Mut und möchte für das Einstehen, was ihrer Meinung nach richtig ist.
Unterstützt wird das Setting durch einen fantasievollen Zeichenstil, der im Großteil der Panels mit detaillierten Hintergründen zu überzeugen weiß. Die Charaktere sind abwechslungsreich gestaltet und sind dadurch leicht voneinander zu unterscheiden. Das mythologische, altertümliche Flair der Reihe wird dabei in den Kleidungsstil und die Gestaltung der Städte übernommen. Auch die Emotionen sind von Mogi gut abgebildet.
Etwas unter gehen die Kampfszenen. Davon gibt es zwar einige, diese werden jedoch sehr kurzgehalten, da der Fokus der Reihe auf anderen Dingen liegt.
Egmont Manga veröffentlicht den Titel im Taschenbuchformat. Extras in Form von Farbseiten oder besonderen Beilagen gibt es keine.
Fazit
Red Hunter & Little Wolf bietet im ersten Band zwar nicht den neuen und besonderen Fantasy-Manga, kann aber dennoch mit einer soliden und unterhaltsamen Geschichte überzeugen, die Lust auf mehr macht.
Die Charaktere ergänzen sich gut und einige Dinge bleiben noch im Geheimen, so dass es noch einiges zu entdecken gibt in den kommenden Bänden.
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!
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28. Juni 2022 at 8:53