Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Fangirl Manga Review Rezension

Fangirl (Band 1)

Fangirl ist eine Manga-Serie, die in den USA nach dem gleichnamigen Roman von Rainbow Rowell entstanden ist. Das Manga-Skript stammt von Sam Maggs, für die Illustrationen ist Gabi Nam verantwortlich.

Rainbow Rowell veröffentlicht seit 2011 Romane für junge Erwachsene. 2013 publizierte Rowell den Jugendroman Fangirl, indem es um ein Mädchen geht, das sich für eine fiktive Buchreihe über einen “Magier” namens Simon Snow interessiert, der eine “magische” Schule namens Watford besucht. Später schuf Rowell eine echte Buchtrilogie, die auf den fiktiven Büchern von Fangirl basiert.

Der Manga zum Roman Fangirl erscheint in den USA beim VIZ Verlag und wurde auf dem deutschen Markt durch Carlsen Manga lizenziert. Angelegt ist die Reihe auf vier Bände, erschienen ist bisher Band eins. Band zwei soll im Sommer 2022 auf dem US-Markt erscheinen, für Deutschland ist der zweite Band für Anfang des kommenden Jahres geplant.

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Story: Sam Maggs / Rainbow Rowell Zeichnungen: Gabi Nam| Originaltitel: Fangirl | Übersetzung: Aranka Schindler | Genre: Thiller, Mystery | Verlag: Carlsen Manga| Preis: (Ebook-Version): 5,99€ | Printausgabe: 7,50€

Wie war’s?

Fangirl ist ein Coming-of-Age-Manga, der die Geschichte von Cath Avery erzählt, einer Studienanfängerin, die tagsüber auf dem Campus der University of Nebraska-Lincoln lebt und nachts die beliebte Simon-Snow-Fanfiction-Autorin Magicath ist.

Noch bevor das Semester überhaupt begonnen hat, wird Cath aus der Bahn geworfen, als ihre Zwillingsschwester Wren beschließt, sich von ihrem alten Ich zu lösen und nicht mit Cath in ein gemeinsames Zimmer auf dem Campus zu ziehen. Wren möchte die Universität als Neuanfang nutzen und sich von ihrer Schwester lösen, um ihr eigenes Ich zu entdecken.

Cath nimmt das mit, sie stürzt sich aber weiterhin voll in ihre Fanfiktion-Welt, bis sie auch dort mit der Realität konfrontiert wird und erkennen muss, dass sie sich vielleicht von ihren Fanfiktions trennen muss, wenn sie eine Karriere als Schriftstellerin anstrebt.

Band eins beginnt mit dem Einzug von Cath in ihr Wohnheim. Sie lernt ihre Mitbewohnerin Reagan und ihren Freund Levi kennen. Im Laufe des Kennenlernens schließen die drei eine Freundschaft.

Der Rest des Bandes folgt Cath, die sich im ersten Studienjahr zurechtfindet, während sie mit ihrer Fanfiktion-Community kommuniziert und versucht, in ihrem Schreibkurs zu brillieren. Eingestreut in die Kapitel sind Einblicke in die Welt der Simon-Snow-Fanfiktion.

Im ersten Band von Fangirl wird der Leserschaft die Welt von Cath nähergebracht. In einem ruhigen Tempo erfährt man von ihrer Leidenschaft und der anstehenden Herausforderung in ihrem Leben. Die Charaktere und ihre Persönlichkeiten werden schnell eingeführt, und man taucht tief in Caths inneren Kämpfe ein. Sie macht sich Sorgen um ihren Vater, der zum ersten Mal seit Jahren allein ist, und um ihre Schwester, die oft über Tage nicht mit ihr spricht und zu der sie einen schweren Zugang findet, seitdem sie nicht mehr dieselben Interessen zu haben scheinen.

Sorgenfrei scheint Cath nur in ihrer Fanfiktion-Welt und ihrem alternativen Ende der Simon-Snow-Reihe. Für sie sind diese Figuren inzwischen nicht mehr nur die des Originalautors. Sie hat Baz und Simon in so neue Richtungen geführt, dass sie ihr ans Herz gewachsen sind. Eine Tatsache, der sie zu einem großen Fehler verleitet. In ihrem Schreibkurs an der Uni lässt sich Cath in der ersten großen Schreibübung dazu hinreißen, sie für ihre Kurzgeschichte zu verwenden, nichts ahnend, was das Ergebnis davon ist.

Fangirl schafft es, eine Protagonistin zu erschaffen, mit der sich viele Leser*innen identifizieren können. Viele kennen das Gefühl, wenn man im Leben vor einer neuen Hürde steht und etwas völlig Neues auf einen zukommt. Nach und nach muss sich Cath in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden und von ihrer Schwester lösen.

Gleichzeitig wirft der Manga auch Fragen auf, über die viele Fanfiktion-Autor*innen häufig nachdenken? Schaffe ich ein neues Werk oder baue ich lediglich das eines anderen Autoren aus? Gehören die Figuren mir oder leihe ich sie mir für meine Ideen. Wie sehr verletze ich mit meiner Fanfiktion das Urheberrecht? Eindeutige Antworten werden in diesem ersten Band des Mangas nicht gegeben, müssen sie aber auch nicht, da es vielleicht die eine Antwort auf diese Frage nicht gibt in einem so komplexen Thema.

Herauszuheben ist in diesem Zusammenhang auch, dass das Thema Fanfiktion mit viel Respekt behandelt wird. Man hat das Gefühl, dass die Autorin die Leidenschaft ihrer Protagonistin nicht ins Lächerliche zieht und aufzeigt, wie viel Zeit Cath für ihr Hobby aufopfert und wie viel es ihr in ihrem Alltag hilft.

Der erste Band endet mit einer Reihe von Fragen zu Wren, Caths Noten und Caths Beziehung sowohl zu Levi als auch zu ihrem Schreibpartner Nick. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie diese Fragen beantwortet werden und mehr über die Charaktere im nächsten Band zu erfahren.

Die Zeichnungen und das Paneling ist gut gelungen. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und man kann dem Geschehen leicht folgen. Jede Figur hat ihre eigenen Merkmale und ihren eigenen Sinn für Mode, die sie auszeichnen. Die Hintergründe sind zum Teil einfacher gestaltet, weisen aber genug Details auf, um in die Geschichte eintauchen zu können.

Fazit

Fangirl gelingt im ersten Band eine gute Einführung in die Geschichte. Die Leserschaft bekommt die Charaktere vorgestellt und erfährt viel über die Probleme und Zukunftsvorstellungen von Cath. Die Zeichnungen sind ebenfalls gelungen.

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