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Mangaka Natsumi Ando dürfte für viele kein unbekannter Name sein. Auf dem deutschen Markt ist sie bekannt für ihre Werke Zodiac: Private Investigator, Kitchen Princess und Arisa. Something’s wrong with us ist das aktuelle Werk der Mangaka und erscheint im Be-Love-Magazine des Kodansha-Verlags. Eben dieser veröffentlicht den Titel auch auf dem US-Markt. Neben der digitalen Version gibt es eine Print-Version im Großformat.
Story&Zeichnungen: Natsumi Ando | Originaltitel: Watashitachi wa Dōka Shiteiru | Zielgruppe: Josei | Genre: Romance, Drama | Verlag: Kodanasha | Preis (Ebook-Version): 9,49€ | Printausgabe: 13,00€ (da auf engl. Manga keine Preisbindung besteht, können die Preise variieren)
Inhalt
Als Kind leben Nao und ihre Mutter in einem Süßwarenladen, in welchem die Mutter arbeitet. Eines Tages wird der Ladenbesitzer tot aufgefunden, und Naos Mutter wird von der unwahrscheinlichsten Person als Mörderin beschuldigt: Tsubaki, dem Sohn des Ladenbesitzers und Naos bestem Freund! Die Mutter bricht während ihres Mordprozesses zusammen und stirbt. Sie hinterlässt ihrer jungen Tochter nichts außer einem Brief, in dem steht, dass sie unschuldig sei.
Wie war’s?
Sakuras Mutter arbeitete als Zuckerbäckerin im berühmten Kogetsuan-Wagashi-Laden, bis sie des Mordes an ihrem Arbeitgeber und Besitzer des Familienunternehmens, Itsuki Takatsuki, beschuldigt wird. Sie stirbt durch den Stress noch vor dem Prozess. Fünfzehn Jahre später lernt Sakura unter dem Decknamen Nao den Nachfolger des Ladens kennen und willigt spontan ein, ihn zu heiraten.
In den folgenden Bänden kämpfen die Beiden nicht nur gegen die Politik des Familienoberhauptes und des Kogetsuan-Ladens, in dem eine angespannte Atmosphäre herrscht, sondern auch gegen die wachsende Anziehung zueinander.
Der Aufhänger der Geschichte ist sicherlich keine, die noch nie dagewesen war, beginnt aber vielversprechend und lässt viel Raum für Entwicklungen. Nao versucht alles, um aufzudecken, was sich damals wirklich zugetragen hat. Immer wieder gibt es kleine Brotkrümel, die den Leser*innen zugeworfen werden und es werden neue Dinge ans Licht gebracht, gleichzeitig gibt es dadurch auch neue Fragen.
Zur gleichen Zeit muss sie immer auf der Hut sein, dass ihr eigenes Geheimnis nicht auffliegt und Tsubaki ihre wahre Identität erfährt. Es scheint ein Spiel voller Lügen, Intrigen und Böswilligkeiten zu sein, in dem sich die Protagonistin wiederfindet.
Die Mangaka schafft es, durch die Zugabe des Mystery-Faktors die Liebesgeschichte interessanter zu gestalten und dem Werk eine dunkle Note hinzuzufügen, weshalb sie auch für ältere Romance-Leser*innen gut geeignet ist. Gleichzeitig aber sind die Twists nicht immer ganz sauber gesetzt und wirken manchmal etwas gekünstelt oder melodramatisch. Oft scheint es, als wäre Nao kurz davor aufzufliegen, da erhält sie plötzlich unbekannte Hilfe. Dabei kann diese Hilfe eigentlich gar nicht wissen, dass Nao gerade in der Klemme steckt. Dies sind die Stellen, da wirkt die Geschichte zu konstruiert.
Nao ist ein fröhlicher, mutiger und liebenswerter Charakter. Tsubaki hingegen ist unhöflich, egoistisch und hat oft schlechte Laune. Im Verlauf der Geschichte aber zeigt sich schnell, dass das familiäre Umfeld ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist und das Tsubaki- anders als Nao immer vermutet hat – keinesfalls eine unbeschwerte Kindheit genossen hat. Die beiden Charaktere ergänzen sich gut und haben eine passende Dynamik. Die Gegenspieler sind gut ausgearbeitet und es wird nach und nach aufgedeckt, wieso sie so gegen Nao oder allgemein eine unbekannte Frau an der Seite von Tsubaki sind. Gerade in Band eins aber misslingt es der Mangaka, dafür zu sorgen, dass man als Leser*in wirklich eine Bindung zum Charakter aufbaut. Es fehlt der Antrieb hinter bestimmten Aktionen und einige Entscheidungen lassen sich schwer nachvollziehen.
Das Pacing der Story fühlt sich ebenso unausgewogen an. Manchmal erzählt die Mangaka sehr schnell und es wirkt ungeordnet, dann gibt es Bände, da wird die Handlung sehr langsam vorangetrieben. So geht es in Band zwei sehr behutsam zu mit einem eher weltlichen Problem. Band drei indes wirkt vom Pacing dann zu schnell und die Wendepunkte zu aufgesetzt. Band vier gelingt es ihr, wieder einen deutlich besseren Rhythmus zu finden, zwischen einer ruhigen Liebesgeschichte und einem packenden Drama.
Natsumi Ando kennen einige Leser*innen sicherlich von den deutschen Erscheinungen im Shojo-Bereich. In Something’s wrong with us ist ihr Artwork erwachsener, wenn sie auch einigen ihrer Merkmale treu bleibt. Sie passt sich der doch düsteren Geschichte an und auch der Grundton ist eher dunkel gehalten.
Fazit
Something’s wrong with us ist ein Manga, den ich schwierig fand, zu bewerten. Ich mochte die Grundgeschichte und bin auch gespannt, wer letztendlich hinter dem Verbrechen steckt, für welches Naos Mutter verantwortlich gemacht wurde. Gleichzeitig aber ist es auch so, dass ich das Pacing schwierig fand, als auch einige Wendepunkte zu aufgesetzt und künstlich. Ferner ist die Logik im Handeln der Charakter nicht immer erkennbar.
Für mich war es ein Manga, den ich nicht in irgendeiner “Must-Read-“Liste einordnen würde, aber durchaus denke, dass es Romance-Leser*innen ansprechen könnte. Wenn man also gerne Shojo/Josei liest und nach einer dunkleren Geschichte sucht, würde ich sagen, dass er durchaus einen Blick wert ist.
Something’s wrong with us ist im umfassenden Katalog der Online-Comic-Plattform izneo enthalten. Auf Izneo findest du ein großes Angebot an europäischen & amerikanischen Manga, Graphic Novels sowie Comics, welche du über verschiedene Endgeräte, wie Smartphone, Tablet oder sogar die Nintendo Switch lesen kannst. Dort, wie auch hier unter dem Beitrag, steht euch auch eine kostenlose Leseprobe zur Verfügung. So könnt ihr in Ruhe in den Titel hereinschnuppern.