Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

There is no Future in This Love (Band 1)

There is no Future in This Love (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

There is no Future in This Love ist eine Gemeinschaftsarbeit von Bingo Morihashi und Suwaru Koko. Morihashi ist als Autor vor allem für seine Werke im Devil May Cry-Franchise bekannt. Koko zeichnet ihrerseits vorwiegend im Boys-Love-Genre, hat aber auch einige Josei-Werke im Portfolio.

In Japan lief die Serie vom Oktober 2016 bis zum Dezember 2017 unter dem Titel Kono Koi ni Mirai wa Nai. Die Reihe lief im Shojo-Magazin Sylph an und wechselte mit dessen Einstellung in das neugeschaffene Onlinemagazin pixiv Sylph.

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Text: Bingo Morihashi| Zeichnungen: Suwaru Koko| Originaltitel: Kono Koi ni Mirai wa Nai | Verlag: Hayabusa | Zielgruppe: Shojo| Genre: Drama, Slice-of-Life | Preis: 10,00€ | Großformat | Weitere Informationen

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Wie war’s?

Yuji Manase hat zwei Geheimnisse. Das erste ist Yujis Liebe zu Masaki, einem engen Freund, und das zweite die tiefe Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper.
Schon als Kind hat Yuji sich mehr für die Sachen der Schwester interessiert, als für die eigenen. Als erwachsener hat sich daran nichts geändert und als Yuji ein Kleid anzieht, welches sie bei Yuji deponiert, erkennt Yuji wieso: Der winzige Augenblick stellt alles auf den Kopf, denn die Unruhe in seinem Inneren verstummt und er fühlt sich zum ersten Mal wohl in seinem Körper.

In There is no Future in This Love beschäftigen sich Bingo Morihashi und Suwaru Koko mit einem Thema, das in Deutschland selten wirklich ernst im Manga umgesetzt wird: Transidentität. Im Mittelpunkt des ersten Bandes steht Yuji Manase, ein Student, der sich täglich unwohl mit seinem eigenen Körper fühlt. Ein Schlüsselerlebnis ändert für Yuji schließlich alles und als Yuji heimlich das Kleid seiner Schwester anzieht, erwacht etwas in ihm. Was Yuji möchte, ist eine Frau zu sein und wie eine solche auszusehen. Yuji würde gerne Kleider und Make-up tragen, ohne die Last der Blicke zu spüren.

Die Autoren schaffen es, die Leserschaft von den ersten Seiten an in die Geschichte hineinzuziehen. Man spürt vom ersten Panel an das Unbehagen von Yuji. Die Geschichte konzentriert sich dabei vor allem auf Yujis Entwicklung, Selbstakzeptanz und seine Situation in einer konservativen Gesellschaft des Japans der achtziger Jahre.

Die Identitätsinkonsistenz zwischen dem Körper eines Mannes und dem Herzen einer Frau führt dazu, dass Yuji sich Fragen stellt, zweifelt, aber auch versucht, nicht vom konventionellen “richtigen Weg” abzuweichen, der von der Gesellschaft vorgelebt wird. Es geht nicht darum, Yujis Probleme als etwas Einzigartiges darzustellen, sondern vielmehr um die innere Beklemmung und Unsicherheit, die viele betrifft, die versuchen, sich in der Welt so zu behaupten, wie sie wirklich sind.

Im ersten Band geht es dabei nicht nur um Transidentität, sondern auch darum, wie unsere wahre Natur der Gesellschaft und unserem näheren Umfeld gegenübersteht. Als Kind wurde Yuji von der Schwester verurteilt, als Yuji ihren Schulrucksack aufsetzt und ist von diesem Augenblick noch im Erwachsenenalter gezeichnet. Die Autoren konzentrieren sich nicht nur auf Yuji, sondern stellen auch andere Student*innen mit anderen Problemen vor und entwickeln sie gut. Da ist Ayumi, die nicht als Frau angesehen wird und als “Tomboy” bezeichnet wird. Eine Tatsache, die sie unglücklich macht, denn auch sie ist in Schürzenjäger Masaki verliebt. Um auf sich aufmerksam zu machen, sieht sie sich gezwungen, Make-up einzusetzen und sich selbst zu verändern.

Für Yuji dürfte Tiger noch eine große Bedeutung haben. Er scheint mehr zu akzeptieren, wer er ist und sorgt dafür, dass Yuji jemanden an der Seite hat, mit dem Yuji sich nicht verstellen muss.

Die Autoren erzählen die Geschichte ruhig und unaufgeregt. Sie lassen sich Zeit und hetzen nicht durch die Handlung. Allerdings werden auch viele Handlungsstränge aufgemacht, bei denen abzuwarten bleibt, wie die Geschichte schließlich im zweiten und bereits finalen Band zu einem zufriedenstellenden Ende gebracht wird.

Die besondere Atmosphäre in dem Band wird durch die Zeichnungen von Suwaru Koko wirkungsvoll dargestellt. Die Linien sind elegant und fein gezeichnet. Die Nähe zum Boys-Love-Genre ist dabei durchaus erkennbar durch Figuren, die eher in die Bishonen-Richtung gehen. Besonders Augenmerk legt Koko auf die Augen, in denen sich die Emotionen besonders gut ablesen lassen.

Nach der eigentlichen Geschichte im Mangaformat gibt es am Ende noch eine kleine Geschichte im Textformat. Hier erfahren die Leser*innen, wie Yuji und Masaki sich in der Highschool kennenlernen und die einseitige Liebesgeschichte ihren Anfang findet.

Die Aufmachung ist hochwertig. Hayabusa bringt den Titel mit einer Cover-Veredlung und im Großformat. Dazu gibt es eine Farbseite zu Beginn des Mangas sowie eine Postkarte in der Erstauflage. Etwas schade ist leider die Papierwahl, die ein wenig dünn ausfällt und so insbesondere bei helleren Panels mit viel Leerfläche Linien von der anderen Seite sichtbar sind.

Fazit

There is no Future in This Love gelingt es, im ersten Band eine gefühlvolle Geschichte über der Suche nach dem wahren Ich und der Selbstliebe zu zeichnen. Die Charaktere sind authentisch und lebensecht gestaltet und der Erzählton sowie die Zeichnungen passen sehr gut zum Gesamtwerk.

Abzuwarten bleibt, wie es dem Duo gelingt, die Handlung im zweiten Band zum Abschluss zu bringen, da doch recht viele Erzählstränge begonnen wurden. Nichtsdestotrotz freue ich mich bereits auf den Abschlussband.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Hayabusa Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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