Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Akiko Higashimura

Mangaka Spotlight: Akiko Higashimura

In meinem zweiten Beitrag der Kategorie “Mangaka Spotlight” soll es heute um Akiko Higashimura gehen. Auch wenn auf dem deutschen Markt gerade erst ihre erste Reihe erscheint, blickt sie schon auf viele Jahre Berufserfahrung zurück.

Higashimura gilt wohl zu den produktivsten Mangaka, die es gibt. Bekannt ist sie unter anderem dafür, dass sie 100 Seiten in einem Monat zeichnen kann und häufig mehrere Serien gleichzeitig laufen hat.

Ihr Debüt feierte Higashimura, die schon seit der Kindheit Mangaka werden wollte, 1999. Nach einigen Oneshots, wurde Kisekae Yuka-chan ihre erste Reihe. Interessant: Higashimura sagt von sich selbst, dass sie nicht so gut Romance schreiben kann. So ist sie zu ihrem Stil gekommen, mit dem Sie heute aus der Masse hervorsticht. Viel Comedy und unterschwellige Romance.

Mit dem ersten Kind zum Durchbruch

Ihr großer Durchbruch gelang ihr 2007 mit Mama ha Tenparist. Der Manga hat autobiografische Züge und beschreibt ihr Leben mit ihrem damals zweijährigen Sohn, den sie größtenteils alleine großzog. Von ihrem ersten Mann hatte sie sich zu diesem Zeitpunkt bereits getrennt.

Neben der Reihe arbeitete sie gleichzeitig an weiteren Serien. Eine Leistung, die sie, wie sie in Interviews erwähnt, nur aufgrund ihrer Assistenten schaffte. Auf mehr als 30 kann Higashimura zurückgreifen. Einige Tage arbeitet sie dabei nur mit einer Handvoll, kurz vor Deadlines sind es bis zu 16. Sowohl ihre Produktivität als auch die Größe ihres Teams übertreffen dabei übliche Normen in der Manga-Industrie. Sie engagiert sich dafür, dass ihre Assistenten ihre Träume, selbst Mangaka zu werden, verwirklichen können und sieht sich selbst als eine Art Ausbilderin. Auf den internationalen Markt hat es von ihren früheren Assistenten unter anderem Shizumu Watanabe geschafft. Aus seiner Feder stammt der Shonen-Manga Real Account.

Anime-Umsetzung mit Princess Jellyfish

Auf Mama wa Tenparist folgte 2008 Princess Jellyfish. Ihre erste Reihe, die es auf den US-Markt schaffte. Gleichzeitig hat es der Manga geschafft, eine Anime-Adaption zu erhalten. Im letzten Jahr folgten Blank Canvas und Tokyo Girls. Letzterer Titel ist gleichzeitig der Erste, in dessen Genuss die deutsche Leserschaft kommt. Er erscheint bei Egmont Manga.

Bei Blank Canvas handelt es sich zudem um einen weiteren autobiografischen Manga von Akiko Higashimura, in denen sie ihre Jugendjahre, die Zeit auf der Universität und die ersten Jahre in der Mangaszene beschreibt.

Kritik führt zu Abbruch von Himoxile

Große Kritik erntete sie mit Himoxile (2015). In dem Manga geht es um die “Umerziehung” von Männern mit großen Träumen, aber wenig Geld und Können. Sie versuchen, sich für berufstätige Frauen attraktiver zu machen, indem sie Dinge wie Hausarbeit erlernen. Insbesondere das Titelwort “Himo” eckte an. Es ist ein abfälliger Begriff für Männer die nicht Arbeiten und ihre Frauen ausnehmen. Higashimura brach den Manga nach öffentlicher Kritik schließlich vorerst ab.

In den letzten Jahren ist Higashimura dazu übergegangen, vor allem in der ersten Hälfte eines Monats Manga zu zeichnen. Die zweite Hälfte widmet sie sich Higashimura Production, einer von ihr geschaffenen Talent-Agentur, die Comedians und Schauspieler vertritt.

Dennoch laufen auch aktuell wieder an mehreren Reihen gleichzeitig. Momentan arbeitet sie an einer Fortsetzung von Tokyo Girls sowie Gisou Furin, Hypermedy Nakajima Haruko, Yukibana no Tora und Bishoku Tantei Akechi Gorou.

Familienbande

Ihr jüngerer Bruder, Takuma Morishige, ist ebenfalls Mangaka. Sein bekanntestes Werk ist My Neighbor Seki. Die Reihe erhielt eine Anime-Umsetzung und wurde in den USA und Frankreich auch als Manga lizenziert.

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