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Bei Apple and Honey war ich ein totales Cover-Opfer. Als ich das Cover bei Izneo entdeckte, war ich sofort interessiert und habe den Titel gleich auf meine Wunschliste gepackt. Ich habe mir eine interessante Boys-Love-Geschichte versprochen.
Der Einzelband ist von Hideyoshico geschrieben und gezeichnet und erschien in Japan vom April bis zum Dezember 2010 unter dem Namen Ringo ni Hachimitsu im Magazin Cab. Einige Jahre später wurde im gleichen Magazin auch ein Fortsetzungsband veröffentlicht. Die Lizenz auf dem US-Markt liegt bei Juné Manga. Inzwischen ist der Manga nur noch digital erhältlich.
Story&Zeichnungen: Hideyoshico | Originaltitel: Ringo ni Hachimitsu | Genre: Boys Love | Verlag: Juné Manga | Preis (Ebook-Version): 6,99€ | Printausgabe: – (da auf engl. Manga keine Preisbindung besteht, können die Preise variieren)
Wie war’s?
Der Manga erzählt die Geschichte von zwei Paaren. Die Geschichte des ersten Paares folgt allerdings keiner linearen Handlung. Sie beginnt in der Gegenwart mit einem Highschool-Paar, welches am Stand darüber diskutiert, ob sie ihre Beziehung gegenüber den Freunden öffentlich machen soll. Im nächsten Kapitel springen wir zurück und erfahren, wie sie sich kennengelernt haben.
Darin eingeschoben ist die Geschichte des anderen Paares, ehe wir wieder zum ersten Paar zurückkehren und der Band mit einer erotischen Abschlussszene beendet wird.
Durch die nicht lineare Erzählung sind die Leser*innen gefordert, insbesondere auch dadurch, da das Charakterdesign sehr ähnlich ist und es beim Wechsel in das andere Paar nicht unbedingt sofort ersichtlich ist, dass es sich um eine komplett andere Geschichte handelt.
Von der Grundform sind beide Geschichten aber verschieden und wissen mit anderen Ansätzen zu überzeugen.
Das erste Paar besteht aus Natsuki und Komano, die sich in ihren Persönlichkeiten sehr gut ergänzen: Introvertiert vs. aufgeschlossen, eher unsichtbar vs. beliebt. Komano fühlt sich sofort zu dem einsamen Natsuki hingezogen und verfolgt ihn unnachgiebig. Auch nachdem sie anfangen, sich zu verabreden, zieht es Natsuki vor, die Beziehung zu verstecken, während Komano sich öffnen und allen zeigen will, wie sehr er sich um seinen Freund sorgt. Die Dynamik zwischen dem Paar ist von Respekt geprägt und die Mangaka schafft es, sich hier deutlich von vielen Klischees abzusetzen. Es gibt keinen erzwungenen Kuss oder körperliche Nähe, bei dem der eine den anderen bedrängt. Die Jungs sind sehr offen miteinander, sehr ehrlich und erfrischend zärtlich und fürsorglich.
Der zarten Romanze schließt eine andere Kurzgeschichte an, die zwei jungen Männern folgt, die seit nun mehr zehn Jahre nicht mehr miteinander gesprochen haben. Takagi ist davon überzeugt, dass die Welt untergehen wird, und entscheidet sich nach all der Zeit dazu, seiner Highschool-Liebe Miyawaki seine Gefühle zu gestehen. Dieser kann sich zunächst aber gar nicht an Takagi erinnern, dennoch sind die beiden Männer nun einige Tage zusammen. Die Geschichte ist ebenso wie die erste eher ruhig erzählt und beschäftigt sich mit der Frage, was man machen würde, wenn die Welt nur noch ein paar Tage existieren würde und wie sich das Bild von einer Person von der Realität unterscheiden kann.
Der Zeichenstil der Mangaka ist eher einfach gehalten und geht in eine “skizzenhafte” Richtung mit leicht “wackeligen” Linien. Hintergründe gibt es in den Panels selten und wenn, dann sind diese häufig einfach gehalten. Der Fokus liegt klar auf den Figuren, deren Emotionen sich gut in Mimik erkennen lassen. Die Mangaka arbeitet im Bereich von Schattierungen und Texturen viel mit Rasterfolie. Verzierungen gibt es hingegen kaum und auch in dieser Hinsicht ist der Einzelband sehr minimalistisch gehalten.
Fazit
Der Manga ließ sich für mich gut lesen und man konnte sehr gut Abschalten, ich würde aber sagen, dass er für mich nicht aus der Masse hervorstechen konnte. Wenn man aber ruhige Boys-Love-Geschichten mag, dann wird man vermutlich an diesem Band seine Freude finden.
Ich für meinen Teil mochte die Geschichte um das erste Paar doch lieber und hätte dort gerne mehr erfahren. Die zweite Geschichte konnte mich hingegen nicht so recht packen.