[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Geschrieben und gezeichnet ist der Manga von Hako Ichiiro, für die es gleichzeitig auch das Debüt auf dem deutschen Markt ist. “Brother for Rent” begann sie als Projekt in den sozialen Medien, ehe mehr aus dem Ganzen wurde.
In der Rezension versuche ich, auf große Spoiler zu verzichten, bedenkt aber bitte, dass ich manchmal auch wichtige Teile der Handlung erzählen muss, um meine Meinung verständlich zu reflektieren. Wollt ihr sicher gehen, nicht gespoilert zu werden, interessiert euch aber für die Reihe, schaut in meine Rezension zu Band eins rein.
ECKDATEN ZUM MANGA
Text&Zeichnungen: Hako Ichiiro
Originaltitel: Rental Onii-chan
Genre: Drama, Slice of Life
Verlag: Egmont Manga
Preis: 7,00 €
In vier Bänden abgeschlossen
Weitere Informationen zu Brother for Rent & Leseprobe
Worum geht’s?
Auch wenn es Kanami nicht gelingt, einen Zugang zu ihrem Bruder zu finden und ihr in ihrem eigenen Heim nur Hass begegnet, fasst das Mädchen immer mehr Mut und Selbstvertrauen. Kanami findet Anschluss zur Welt außerhalb der eigenen vier Wände und kann immer mehr Menschen zu ihrem Bekanntenkreis zählen. Doch eines schafft sie nicht: Den Menschen zu erreichen, der ihr so wichtig ist.
Wie war’s?
Im dritten Band von Brother for Rent wird deutlich, dass wir uns dem großen Finale nähren, denn bereits mit Band vier soll die Reihe ihr Ende finden. Die Situation spitzt sich dramatisch zu und am Ende ist Kanami ratlos und für das junge Mädchen scheint es nur noch einen Ausweg aus ihrer Lage zu geben.
Die Handlung wird dramatischer und ist auch in diesem Band insbesondere auf Kanami und ihre Gefühle fokussiert. Das Mädchen schafft es, immer mehr Vertrauen zu finden zur Welt außerhalb ihres Hauses. Es wird deutlich, dass sie inzwischen nicht nur Makoto an ihrer Seite hat, sondern auch auf seine Freunde bauen kann, die inzwischen auch für sie wichtige Bezugspersonen geworden sind und die sie auch Abseits ihrer Treffen mit Makoto sieht. Eben diese Menschen sind es auch, die sie nicht mehr Leiden sehen können und sich über einen neuen Weg für Kanami informieren. Doch ob das der richtige Weg ist, wird sich wohl erst im finalen Band zeigen. Auch gelingt es Kanami immer besser, mit fremden Leuten zu kommunizieren, was sich bei der Rückgabe eines Buches zeigt, bei der sie die Bibliothekarin aufheitern möchte, nachdem sie zuvor eine unangenehme Situation beobachtet hat.
Neben Kanami liegt der Fokus dieses Mal auch auf Makotos Freundin, Misuzu, bei der wir einen kleinen Einblick in ihre Familie erhalten und etwas über die problematische Beziehung zu ihrer jüngeren Schwester erfahren.
Etwas schade ist, dass bisher in der Reihe nur die Sicht von Kanami gezeigt wird. Bisher ist nicht wirklich klar, was wirklich in ihrem Bruder vorgeht und mit nur noch einem Band stellt sich die Frage, ob die Mangaka überhaupt doch detailliert auf seinen Teil der Geschichte eingehen wird. Im ersten Band schienen einige Dinge angedeutet worden zu sein, bisher wurde darauf aber nicht weiter eingegangen. Als Leser bekommt man lediglich mit, dass umso mehr Glück dem Mädchen widerfährt, desto zurückgezogener und verbitterter macht das ihren Bruder, bis die Situation schließlich völlig zu eskalieren scheint. Der finale Band lässt inzwischen zwei Wege zu und ob die Geschichte überhaupt zu einem richtigen Happy End finden kann, bleibt anhand der neuen Ereignisse fraglich, was die Spannung aber gleichzeitig aufrecht hält.
Die große Bandbreite an Emotionen, auf die der Leser in dem Band trifft, kann die Mangaka durch ihre Zeichnungen gut umsetzen und vor allem durch die Darstellung der Mimik gelingt es, die Emotionen abzubilden. Ihr Stil ist auch in diesem Band wieder sehr klar. Zudem gibt es viele größere Panel, die auch mal über eine Seite oder Doppelseite gehen. Dadurch kann die Mangaka in diesen Szenen die Emotionen noch einmal deutlich besser darstellen. Wie schon in den vorherigen Bänden ist der Textanteil wieder sehr gering gehalten, weshalb der Manga auch Einsteigern zu empfehlen ist.
Wie auch die vorherigen Bände, erhält auch dieser Band wieder eine Farbseite. Diese zeigt dieses Mal Makotos Freunde und Kanami.
Fazit & Bewertung
Brother for Rent bleibt ein gefühlvoll erzählter Manga, der Mut gibt, aus sich rauszugehen, und Vertrauen zu anderen Menschen zu finden. Der dritte Band konnte mit den vorherigen Bänden mithalten, wenn es durch den fehlenden Fokus auf den Bruder doch einen Schwachpunkt gab. Dadurch büßt der Manga, aus meiner Sicht, etwas an Mehrdimensionalität ein und lässt befürchten, dass es im finalen Band etwas zu hektisch gehen könnte.
Da für mich noch nicht richtig klar ist, welchen Weg die Mangaka im Abschlussband einschlägt, bin ich schon mächtig gespannt. Der Oktober kann eigentlich gar nicht schnell genug kommen, denn ich muss unbedingt erfahren, wie die Geschichte um Kanami enden wird.
Weitere rezensierte Bände der Serie:
Band 1
Band 2
Vielen Dank an Egmont Manga für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!