Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Apple Children Of Aeon Manga

Apple Children Of Aeon (Band 1)

[Anzeige: Kooperation mit Izneo]

Mit Apple Children Of Aeon möchte ich euch heute einen digitalen US-Manga vorstellen, den ich auf der Plattform Izneo gelesen habe. Der Titel hatte mich direkt durch das Cover angesprochen und ist in drei Bänden abgeschlossen.

In Japan erschien Apple Children Of Aeon unter dem Titel Sennen Mannen Ringo no Ko vom Dezember 2011 bis zum Februar 2014 in der Josei-Zeitschrift ITAN von Kodansha. Bekannte Titel aus dem Magazin sind unter anderem Shinigami x Doctor oder auch Frau Faust.

Der Titel wurde beim 16. Japan Media Arts Festival mit dem Newcomer-Award ausgezeichnet. Auf Englisch erscheint der Manga im digitalen Format bei Kodansha.

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Story&Zeichnungen: Ai Tanaka | Originaltitel: Sennen Mannen Ringo no Ko | Zielgruppe: JoseiGenre: Drama, Fantasy| Verlag: Kodansha| Preis: (Ebook-Version): 9,49€ | Printausgabe: – (da auf engl. Manga keine Preisbindung besteht, können die Preise variieren) | In drei Bänden abgeschlossen

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Wie war’s?

Apple Children of Aeon dreht sich um Yukinojo, einen Mann, der als Baby in einem Tempel zurückgelassen wurde. 20 Jahre später möchte Yukinojo, der sich nie richtig zugehörig fühlte, sein Zuhause verlassen und wird mit Asahi, einer Frau aus einer Familie von Apfelbauern, zusammengebracht. Das Leben schreitet ruhig voran, bis Yuki, ohne es zu wissen, eine alte Folklore erweckt und um seine Frau kämpfen muss.

Mit Apple Children of Aeon erhält die Leserschaft einen dieser Titel, die sich von der Masse des Marktes unterscheidet. Der Auftakt verspricht eine einzigartige Geschichte mit einer ergreifenden Atmosphäre.

Der Band beginnt mit einem Abschnitt, in dem wir Yukinojo kennenlernen und einen Blick in sein bisheriges Leben erhaschen können. Seine Eltern setzen in an einem Tempel aus. Obwohl er ein gutes Zuhause findet, hinterlässt dieses Ereignis doch etwas in ihm und er füllt sich nie so richtig zugehörig. Schließlich verlässt er seine Heimat, um in eine Familie von Apfelbauern hineinzuheiraten.

Yukinojo arbeitet hart, fängt an, Kontakte zu knüpfen, lernt den Apfelanbau kennen. Das Tempo wird herausgenommen. Es dauert nicht lange, bis er sich an die neue Familie gewöhnt. Der Band zeigt hier deutlich, wie sein Gefühl der Zugehörigkeit mit der Zeit wächst und wie er immer mehr aus sich herausgehen kann.

Eine unglückliche Verkettung von Ereignissen führt jedoch dazu, dass er eine dunkle Geschichte entdeckt und unwissend gegen einen lokalen Brauch verstößt. Ab diesem Moment kommt eine dunklere Atmosphäre zu der entspannt erzählten Handlung hinzu. Ein kleiner Fehler reicht aus, um das zu bedrohen, was er zu lieben begann. Und so versucht er von nun an, verzweifelt zu verstehen, was eigentlich um ihn herum passiert.

Ai Tanaka liefert im ersten Band von Apple Children Of Aeon eine Erzählung mit einer ruhigen, aber durchaus intensiven Atmosphäre. Fans von Slice-of-Life werden daran sicherlich ihre Freude finden. Mangaleser*innen, die aber Action und Drama brauchen, dürften sich insbesondere auf den ersten Seiten schwertun. Es werden Metaphern verwendet, um die Atmosphäre der Geschichte zu vertiefen und der Story auch eine gewisse poetische Note zu verleihen.

Die Charaktere wirken wie glaubwürdige, warmherzige Menschen. Wir erfahren auf den Seiten des ersten Bandes einiges über den Hintergrund all dieser Charaktere – vor allem über Yukinojo und Asahi. Yukinojo ist ein poetischer Erzähler, der in Traumsequenzen über Themen wie Leben und Tod und Identität nachdenkt. Er legt der Leserschaft gegenüber seine Zweifel und Ängste offen, was dem Titel viel Gefühl gibt.

Zu Beginn der Serie wissen wir noch nicht viel über das Land und seine Geschichte, was gleichzeitig eine gute erzählerische Wahl von Tanaka darstellt. Denn so wissen wir genau so viel wie Yukinojo. Sei es über das Landleben oder über Asahi. Wir lernen sie langsam mit der Zeit aber immer besser kennen.

Auch der Zeichenstil und der Aufbau der Panel passt zu der besonderen Atmosphäre, die im ersten Band geschaffen wird. Der Strich ist sehr fein, fast skizzenhaft und die Figuren haben ein bodenständiges Design, als wären sie dem echten Leben entnommen. Die Hintergründe sind zum Teil einfach gestaltet, es gibt aber auch Panel mit aufwendigen Hintergründen.

Neben der Hauptgeschichte enthält Band 1 auch zwei kurze Storys. Die erste erzählt die Geschichte der Reise von Tanaka in die Region Aomori in Japan zu Forschungszwecken. Das zweite folgt den Kindern der Familie.

Fazit

Apple Children of Aeon ist eine Geschichte, die insbesondere den Geschmack derjenigen treffen dürfte, die ruhige aber intensiv erzählte Handlungen mögen. Der erste Band führt auf eine ruhige Weise in die Story ein und erst nach und nach entfaltet sich das, was unter der Oberfläche schlummert.

Nach dem ersten Band bin ich für meinen Teil sehr gespannt, wie sich die Geschichte in den kommenden Bänden entfalten wird. Die Länge von drei Bänden scheint bisher gut füllbar ohne zu langatmig oder hektisch auszufallen.

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