[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Meine Erwartungen an BL Metamorphosen waren groß, im ersten Band aber konnte mich die Serie positiv überraschen und all diese Erwartungen an den Titel erfüllen und so stand außer Frage, dass auch Band zwei der Reihe den Weg in mein Regal finden muss.
Metamorphose no Engawa, wie der Titel im Original heißt, stammt aus der Feder von Kaori Tsurutani und ist die erste deutschsprachige Veröffentlichung der Mangaka. In Japan erscheint der Titel seit 2017 in der Comic Newtype und ist dem Genre Slice-of-Life zuzuordnen. Die Lizenz auf dem deutschen Markt hat Carlsen Manga, welche den Titel im Großformat bringen, jedoch zu einem geringen Budget als den gängigen zehn Euro.
In der Rezension versuche ich, auf große Spoiler zu verzichten, bedenkt aber bitte, dass ich manchmal auch wichtige Teile der Handlung erzählen muss, um meine Meinung verständlich zu reflektieren. Wollt ihr sicher gehen, nicht gespoilert zu werden, interessiert euch aber für die Reihe, schaut in meine Rezension zu Band eins rein.
Text/Zeichnungen: Kaori Tsurutani | Originaltitel: Metamorphose no Engawa | Verlag: Carlsen Manga | Genre: Slice-of-Life | Preis: 8,00€ | Großformat | Weitere Information & Leseprobe
Inhalt
Urara und Ichinoi haben es zu ihrer ersten Mangamesse geschafft! Doch kommen die beiden Frauen wirklich mit all den Menschenmaßen und langen Schlangen zurecht oder stellt sich am Ende Frustration statt Freude ein?
Wie war’s?
Der zweite Band der Reihe macht dort weiter, wo der erste Band sein Ende gefunden hat. Das ungleiche Paar aus Urara und Ichinoi macht sich auf zur J Garden, einer Sommer-Boys-Love-Messe in Ikebukuro. Auf dem Messegelände warten für die beiden neue Herausforderungen, denn sowohl für Urara als auch Ichinoi ist es die erste Messe, die sie besuchen. Während Ichinoi körperlich an ihre Grenzen stößt bei der langen Schlange vor dem Gelände, hat Urara damit zu kämpfen, dass sie sich nicht ganz wohl fühlt in den Menschenmengen. Beide schaffen es jedoch ihre Hürden zu überwinden und nehmen schöne Erinnerungen mit, die nicht nur sie persönlich, sondern auch die Freundschaft der beiden stärkt.
Die Messe eröffnet den zweiten Band mit einem gut gewählten Kapitel, ehe in den Folgekapiteln die beiden Charaktere mehr unabhängig voneinander in den Fokus rücken. Der Band beschäftigt sich auf eine ruhige Weise mit den Emotionen und der Einsamkeit der Figuren. Aber auch mit den Sorgen des Heranwachsens oder im Gegenteil, des Alterns. Ichinoi hat ihre Tochter zu Besuch, während sich Urara mit der Liebesbeziehung ihres Sandkastenfreundes rumschlägt und lange nicht weiß, ob sie Ichinoi um Rat fragen soll. Es sind die kleinen, subtilen Momente, in denen der Manga besonders glänzen kann: Ichinoi, wie sie beim Friseur eingesteht, dass sie die Berührung eines anderen Menschen vermisst. Urara, die sich Gedanken macht, dass ihr Freund ihre Mangasammlung gesehen haben könnte und nun ein völlig anderes Bild von ihr hat als zuvor.
Trotz allem bleibt die Thematik des Boys-Love-Mangas erhalten. Die Leidenschaft, die die beiden teilen, führt zu immer offeneren Gesprächen. Ichinoi macht in diesen Bezug eine Entdeckung und ist Feuer und Flamme, als sie Urara davon berichtet. Wie schon im ersten Band gelingt es der Mangaka in diesem Bezug wieder gut, die einzelnen Szenen aus dem Manga, den die Frauen mit Eifer verfolgen geschickt als weitere Erzählebene einzubinden. So schauen die Leser*innen ihnen quasi über die Schultern, während sie in neue Bände und Kapitel ihrer Lieblingsreihe eintauchen.
Auch schafft die Mangaka es sehr gut, dass sich die Stimmung immer die Waage hält. Es gibt zwar viele melancholische und nachdenkliche Momente, doch in der Summe bleibt BL Metamorphosen ein Titel, der vor allem durch einen ruhigen, leichten Erzählton überzeugen kann. Die beiden Hauptcharaktere erhalten im zweiten Band der Geschichte eine gute Tiefe und man kann sowohl Ichinois als auch Uraras Gefühle und Emotionen sehr gut verfolgen. Neben ihnen treten in diesem Band einige neue Figuren auf. Diese sind gut ausgearbeitet, ohne dabei zu viel Raum einzunehmen und von den Protagonistinnen abzulenken.
Die Illustrationen von BL Metamorphosen unterstützt den Ton des Mangas perfekt. Der Stil von Kaori Tsurutani geht ins skizzenhafte und sie besitzt einen doch saften Strich, der gut zu den angesprochenen Thematiken und dem angeschlagenen Erzählton passt. Die Panels sind unterschiedlich groß gestaltet und durch einen Rahmen jeweils voneinander abgetrennt. Die Hintergründe der einzelnen Panels sind eher einfach gehalten, womit der Blick völlig auf die Figuren gelenkt wird.
Fazit
Wer Band eins von BL Metamorphosen mochte, der wird ganz sicher auch am zweiten Band seine Freude finden. Die Mangaka schafft es das Niveau des Titels weiter hochzuhalten und der Folgeband schließt von der Qualität nahtlos an den ersten Band an.
Man braucht kein Boys-Love-Fan zu sein, um an BL Metamorphosen seine Freude zu finden, denn in dem Titel geht es um viel mehr, als die Liebe zu einem Manga-Genre. Wer ruhige, gefühlvoll erzählte Geschichten mag, für den lohnt sich der Blick in die Reihe auf jeden Fall. Ein entspanntes Leseabenteuer ist garantiert!
Weitere rezensierte Bände der Serie
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Carlsen zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!