Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Mushishi Band 5

Mushishi (Band 5)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Mushishi begann 1999 in Japan mit der Serialisierung, umfasst zehn Bände und war die Grundlage für mehrere Anime-Adaptionen und einen Live-Action-Film. In Japan erhielt Mushishi zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem bekam die Mangaka Urushibara 2003 den Media Arts Award als Preis für Exzellenz und 2005 den Kodansha-Manga-Award in der Kategorie „Allgemeines“.

In Deutschland war der Titel lange kein Thema. Sei es im Anime- oder Mangaformat. Geändert hat sich das erst durch Manga Cult, die Mushishi 2020 in ihren Katalog aufnahmen. Die von Manga Cult gewählte Ausstattung passt dabei sehr gut zum Grundton und der Thematik des Mangas. Der Umschlag ist in einer rauen Pappe gestaltet, die einem Aquarell-Papier ähnelt und wirkt dadurch natürlich.

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Text/Zeichnungen: Yuki Urushibara | Originaltitel: Mushishi | Verlag: Manga Cult | Kategorie: Seinen | Genre: Fantasy, Mystery | Preis: 15,00€ | Großformat | In zehn Bänden abgeschlossen | Weitere Informationen & Leseprobe

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Inhalt

Ginko reist von einem Ort zum anderen und trifft dabei auf so manches Problem, welches mit den geheimnisvollen Mushi zusammenhängt. Nicht immer findet er eine Lösung und so manches Mal begibt er sich selbst in größte Gefahr, um ein Mushi-Problem aufzulösen und seinem Klienten zu helfen.

Wie war’s?

Wie die vorherigen Bände, besteht auch der fünfte Band von Mushishi aus insgesamt fünf Geschichten, die weitgehend für sich alleine stehen können. Ginkos Freund, der Arzt Adashino, taucht einmal mehr auf und es gibt ein paar Anspielungen auf Ginkos Vergangenheit, jedoch ist es zum Verständnis der Episoden keinesfalls notwendig, dass man mit den Geschichten vertraut ist, auf die sich die Referenzen beziehen.

In der ersten Geschichte des Bandes „Der Meerespalast“ untersucht Ginko ein Phänomen auf einer kleinen Insel, auf der Menschen nach ihrem Tod angeblich wiedergeboren werden. In “Glück und Unheil” trifft er auf seiner Reise eine Musikerin, die in die Zukunft blicken kann und ihm eine Geschichte erzählt, wie sie als Kind blind war, jedoch durch einen Mushi Sehvermögen erlangte. “Der Mantel, der den Berg umhüllt” folgt einem aufstrebenden Künstler, der sein ländliches Dorf verlässt, um in der Stadt zu studieren. In “Die Reise zum Feuerfeld” trifft der Mushishi eines Dorfes eine drastische und unüberlegte Überlegung, die nicht nur ihr Leben, sondern auch das der anderen Dorfbewohner gefährdet. In der Abschlussgeschichte wird Ginko gebeten, einem Jungen und seiner Mutter zu helfen, die langsam all ihre Erinnerungen verliert.

Der fünfte Band erzählt fünf ruhigere Geschichten, insbesondere im Vergleich zu vorherigen Bänden, weiß aber dennoch durch den Erzählton zu überzeugen. Jede Geschichte zeigt menschliche Emotionen von Glück bis zur Verzweiflung. Sie zeigen auf, dass ein Segen schnell auch zu einem Fluch werden kann. Die Probleme mit den Mushi sind in diesem Band meist zufälliger Natur und nicht immer vom Menschen hervorgerufen, es gibt aber auch Ausnahmen, in denen angedeutet wird, dass unüberlegtes Handeln zu viel Leid führen kann.

Ginko ist ein Mushishi, der versucht, die Mushi nicht als bösartige Kreaturen zu sehen, die ausgerottet werden müssen. Er setzt auf eine Koexistenz zwischen Menschen und Mushi, wann immer dies möglich ist. Im fünften Band gibt es einige Szenerien, bei denen man tatsächlich von dieser Koexistenz sprechen kann. Es gibt Mushi, die das Leben erleichtern, die Gesundheit und Kraft verleihen. Dennoch wird auch gezeigt, dass so nützlich einige Mushi auch sein können, im Umgang mit diesen Vorsicht geboten ist. In vielen der Geschichten in Band fünf beschäftigt sich Ginko mit ihm völlig unbekannten und seltenen Mushi. Hier zeigt sich auch, dass er eben auch eine Art Wissenschaftler ist, der sein Wissen niederschreibt und versucht, sein Wissen aus der Begegnung mit anderen Mushi zu teilen, um die geheimnisvollen Wesen besser zu verstehen. Die vorletzte Geschichte zeigt, dass es gefährlich sein kann in Situationen, in denen Mushi involviert sind, ohne vollständiges Verständnis Entscheidung zu treffen.

Urushibaras Zeichenstil bewegt sich außerhalb der gängigen Stile und schafft es, herauszustechen. Sie verwendet einen kratzigen, fast rauen Strich mit einigen Schraffuren. Da die Mushi in einer Koexistenz der Natur sind, gibt es viele Szenen, die in der Landschaft spielen. In diesen weiß sie mit großartigen Landschaftsbildern zu überzeugen, die eine besondere, mitreißende Atmosphäre erschaffen. Die Mangaka arbeitet viel mit abgeschlossenen, durch Linien begrenzte Panels, bricht diese starren Muster aber auch auf und es gibt ebenso Panel, die ohne klare Abgrenzung funktionieren. Diese sind in den anderen Panels eingebettet und wirken dadurch wie eine weitere Ebene. Besondere Szenen hebt sie durch große Panels hervor.

Zu betonen sind in diesem Bezug auch die Farbseiten, die im fünften Band reichlich vorzufinden sind und die Atmosphäre des Titels noch einmal gesondert untermauern.

Fazit

Mushishi bleibt eine ungewöhnliche Reihe, zumindest in Bezug von denen, die wir auf dem deutschen Markt haben. Der Manga funktioniert trotz seines episodischen Stils und schafft es, die mystisch angehauchte Atmosphäre zu transportieren.

Mushishi bleibt seinem Grundkonzept zwar treu, dennoch gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken und insbesondere Liebhaber*innen von ruhigeren, aber trotzdem intensiven Geschichten werden wieder voll auf ihre Kosten kommen.

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Weitere rezensierte Bände der Serie

Band 1 | Band 2 | Band 3 | Band 4

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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