Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Break of Dawn - Manga Rezension

Break of Dawn

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Die Manga-Reihe Break of Dawn stammt aus der Feder von Mangaka Tetsuya Imai, der den internationalen Fans sicherlich vor allem durch seine Reihe Alice & Zouroku ein Begriff sein dürfte, welche eine Anime-Adaption erhielt.

Break of Dawn entstand vor eben dieser Reihe vom Januar bis Oktober 2011 im Seinen-Magazin Afternoon von Kodansha. In Japan erschienen zudem zwei Tankobon-Bände. Nachdem eine Anime-Film-Adaption vom Studio Zero-G in Japan angekündigt wurde, erfolgte von Kodansha auch eine internationale Manga-Veröffentlichung beim US-Ableger in einem Omnibus-Format, welches die beiden Bände in einem Band zusammenfasst.

Der Anime selbst lief zwar bereits in den japanischen Kinos, hat aber stand jetzt noch keinen internationalen Release erhalten.

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Story & Zeichnungen: Tetsuya Imai| Originaltitel: Bokura no Yoake | Genre: Science-Fiction , Comic-of-Age| Verlag: Kodansha | Demografische Zielgruppe: Seinen | Aktueller Preis bei Walt’s: 22,99€ (Stand:02.03.2023)| Der Manga bei Walt’s Comic Shop 

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Wie war’s?

Die Protagonisten von Break of Dawn leben im Jahr 2038 in einem Danchi im Westen Tokios. Der Hauptunterschied zwischen der Gegenwart und dem Jahr 2038 besteht in der Anwesenheit von Haushaltsrobotern, sogenannte, AutoBots, die bei der Hausarbeit helfen und auf die Kinder aufpassen. Eines dieser Kinder ist Yuma, der den Weltraum und die Technik liebt und der von der Rückkehr des SH3-Arville-Kometen besessen ist. Vom Roboter seiner Familie, Nanako, ist er aber dennoch nicht sonderlich beeindruckt. Yuma ist genervt, weil Nanako eigentlich mehr zu bieten haben sollte – schließlich basiert sie auf der Technologie seines Lieblingssatelliten.

Aber Nanako ist mit einer besonderen Art von Malware infiziert. Eines Tages wird Nanako von einer außerirdischen Lebensform gehackt, die den Roboter benutzt, um Yuma und seinen Freunden ihre Notlage mitzuteilen: Nach einer Bruchlandung sitzt er auf der Erde fest und braucht ihre Hilfe, um nach Hause zurückzukehren. Die Jungen stimmen zu, aber die Hilfestellung beginnt ihre Beziehungen zu ihren Familien und zueinander zu belasten.

Break of Dawn ist ein gradliniger Sci-Fi-Manga. Er wirft einen Blick in ein Jahr 2038, in der die Welt in Ordnung zu sein scheint und der Einfluss von neuen Erfindungen relativ gering ist. Die Kinder haben immer noch Schulbücher, sie erleben Abenteuer in alten Hochhäusern und in den Wohnzimmern stehen Flachbildschirm-Fernseher. Der einzige große Unterschied scheint der AutoBot zu sein. Eine Tatsache, die hilft, diese Elemente des Titels verständlich zu halten.

Die Handlung lässt sich auf wenige Sätze runterbrechen: Einige Kinder finden ein freundliches Raumschiff, das Hilfe braucht, um zu starten und zurück ins All zu fliegen. Der Weg dorthin ist das, was den Manga auszeichnet. Der Manga beschäftigt sich zwar mit dem All und Technologien, die sind aber überraschend auf ein Minimum konzentriert. Viel mehr kann man den Titel als eine Comic-of-Age-Story beschreiben. Wir haben eine Handvoll von Kindern, die Laufe dieses einen Sommers mehr über sich selbst herausfinden. Der Band hat normale, bodenständige Charaktere, die dank unseres Hauptprotagonisten plötzlich in dieses Abenteuer hineingeworfen werden.

Der Titel behandelt einige interessante Themen, von Cybermobbing über den Sinn des Lebens in einem Zeitalter der künstlichen Intelligenz bis hin zum schlichten Erwachsenwerden.

Es gibt auch eine moralische Frage, wenn es um KI geht, denn der Charakter von Yuma ist nicht unbedingt ein Fan der Autobots. Die Beziehung zwischen ihm und Nanako ist steinig, doch umso mehr die Geschichte voranschreitet, desto mehr scheint sich das zu ändern, auch weil Yuma die Dinge dank dieses außerirdischen KI-Schiffs anders wahrnimmt.

Auch wenn diese Roboter und Programme und in diesem Fall außerirdische Schiffe nicht wie wir leben und atmen, sind sie dennoch empfindungsfähig genug, dass wir sie als Teil des Ökosystems betrachten, betrachten wir sie als Teil unseres Lebenskreises, sind sie in der Lage, Emotionen auszudrücken, zu verstehen und zu argumentieren und sogar zu Lügen.

Herauszuheben ist, dass der Manga keinen Bösewicht hat. Stattdessen ergeben sich die Konflikte aus den zwischenmenschlichen und generationenübergreifenden Beziehungen, vor allem wenn die Eltern der Kinder involviert sind. Auch wenn die Thematiken alle nachvollziehbar sind und vom Mangaka auf eine geerdete Weise erzählt werden, fühlten sich die einzelnen Konflikte ab und an ein wenig episodenhaft wie ein Abhaken an.

Imais Artwork geht eher in das Skizzenhafte mit Linien, die unsauberer und wirken und nicht glattgestriegelt sind, wie man es heutzutage in vielen Shojo- und Shonentiteln vorfindet. Der Stil schafft es aber dennoch, die Emotionen der Charaktere gut rüberzubringen, und lässt sich flüssig lesen. Herauszuheben sind die vielen Soundeffekte, die sich in den Panels wiederfinden. Diese sind Japanisch abgebildet, es gibt aber jeweils daneben eine kleine englische Übersetzung. Die Soundeffekte spiegeln die Vögel und Käfer wider, wie z. B. die Zikaden, die in der gesamten Geschichte vorkommen ab und lassen die Leserschaft so völlig in die warmen Sommer der Großstädte Japans eintauchen.

Kodansha Manga hat den Manga zwar mit einem (für die Gewohnheiten deutscher Leser*innen) eher dunkleren, aber sehr festen Papier ausgestattet. Darüber hinaus gibt es zu Beginn des Bandes einige Farbseiten. Trotz seiner knapp 520 Seiten ist der Band so gestaltet, dass man beim Lesen den Buchrücken sehr weit aufklappen kann, ohne zu befürchten das dieser bricht.

Fazit

Break of Dawn ist sicherlich kein Manga, der einen sprachlos zurücklässt, dennoch weiß der Titel gerade durch seine einfache und gradlinige Handlung zu überzeugen und setzt die Themen, die er aufgreift ordentlich um.

Auch wenn Break of Dawn in einem Seinen-Magazin lief, ist die Geschichte aus meiner Sicht auch für die junge Leserschaft durchaus geeignet.

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Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.

Viele Titel sind direkt bestellbar. Seid ihr auf der Suche nach bestimmten Titeln, könnt ihr auch direkt per E-Mail an das Team wenden. Break of Dawn  findet ihr an dieser Stelle.

Mit dem Code LOSTINMANGA könnt zudem bei eurer Erstbestellung ab 30 Euro versandkostenfrei shoppen. Der Code gilt für Deutschland und den gesamten EU-Raum.

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