[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Bungo Stray Dogs ist ein international bekanntes und beliebtes Fandom. Der Manga erscheint seit 2012 in Japan und wurde auch bereits zahlreich in Anime-Adaptionen umgesetzt. Die Rechte für den deutschen Markt hatte sich Egmont Manga gesichert, die nun mit Bungo Stray Dogs: BEAST auch einen der vielen Ableger veröffentlichen.
Kafka Asagiri ist für die Handlung von Bungo Stray Dogs: BEAST verantwortlich, während Shiwasu Hoshikawa die Illustrationen beisteuert. Der Manga erschien zwischen Dezember 2019 und Januar 2022 in der Shonen Ace des japanischen Verlags Kadokawa und ist in vier Bänden abgeschlossen. Von April 2019 bis Mai 2021 wurde zudem eine Light Novel veröffentlicht.
Ursprünglich sollte die Spin-Off-Reihe bei Egmont Manga in zwei Doppelbände im Großformat erscheinen. Dieses Vorhaben wurde jedoch aufgrund produktionstechnischer Gründe einige Monate vor dem Release geändert. Statt der großformatigen Doppelbände erscheint die vierbändige Reihe nun in Doppelpacks, die jeweils zwei Bände enthalten werden.
Story: Kafka Asagiri | Zeichnungen: Shiwasu Hoshikawa | Originaltitel: Bungou Stray Dogs: Beast | Übersetzung: Antje Bockel | Zielgruppe: Shonen| Genre: Action, Drama | Verlag: Egmont Manga | Preis: 15,00 € | In vier Bänden (zwei Doppelpacks) abgeschlossen | Weitere Informationen zum Titel
Wie war’s?
Was wäre passiert, wenn einige der Hauptfiguren der ursprünglichen Geschichte nicht den für sie vorgesehenen Weg eingeschlagen, sondern andere Entscheidungen getroffen hätten? Wie viel hätte sich dadurch verändert und was hätte das für ihr eigenes Leben und das der Menschen in ihrer Umgebung bedeutet? Mit dieser Prämisse spielt Bungo Stray Dogs: BEAST.
Protagonist in dieser Kurzreihe ist Ryonosuke Akutagawa, dessen einzige lebende Verwandte seine jüngere Schwester, Gin, ist. Zu Beginn des Bandes wird uns das Leben gezeigt, das er in den Slums führt. Er und eine Gruppe von Kindern überleben dank Akutagawas Fähigkeit Rashomon. Doch eines Tages treffen sie auf die falschen Männer und die Kinder werden brutal getötet. Um sich zu rächen und sein Versprechen an seine Gefährten zu halten, tötet Akutagawa die Mörder seiner Kameraden.
Nach dem Massaker trifft Akutagawa auf Dazai. In der Originalgeschichte wird der Junge an diesem Punkt eingeladen, der Port Mafia beizutreten. In diesem “Was-wäre-wenn” nehmen die Dinge jedoch einen anderen Lauf: Dazai weigert sich, den Jungen in seine Reihen aufzunehmen.
Aber da Dazai und die Port Mafia Akutagawas Schwester in ihrer Gewalt haben, will er Rache üben und sie retten. Sein einziges Ziel ist es nun, Gin zurückzubekommen. Er tritt er in die Armed Detective Agency ein und geht den entgegengesetzten Weg zu dem, der ihm in der ursprünglichen Geschichte vorbehalten war.
Es ist ziemlich klar, dass die Reihe mit einem bestimmten Publikum im Sinn geschaffen wurde: Den Fans von Bungo Stray Dogs. Die Geschichte ist sicherlich auch ohne Vorkenntnisse der Hauptgeschichte als eigenständige Handlung lesbar, dennoch dürfte diese “Was-wäre-wenn”-Situation die Hauptintention ausmachen. Da auf viele Kernelemente der Hauptstory Bezug genommen wird, dürfte es durch Fans auch den besonderen Reiz ausmachen, diese mit der Hauptstory zu vergleichen.
Was passiert, wenn kleine Details ausgetauscht werden. Wenn sich ein Puzzleteil verändert? In diesem Fall zu Beispiel die Existenz von Oda. In der Hauptgeschichte ist sein Tod der Hauptgrund dafür, dass sich Dazai von der Port Mafia abwendet und zur Armed Detective Agency kommt. In dieser Story aber lebt Oda und ist Mitglied der Armed Detective Agency. Dadurch ändert sich zwangsläufig auch die Geschichte von Dazai und den anderen Charakteren aus der Hauptgeschichte.
Andere Dinge bleiben hingegen unverändert. Dazai ist wie in der Originalgeschichte der Mentor von Atsushi, der allerdings durch das andere Umfeld ebenfalls einen anderen Weg geht. Wie in der Hauptgeschichte entwickelt sich jedoch zwischen ihm und Akutagawa eine Feindschaft.
Während die Story aus der Feder von Kafka Asagiri stammt, ist für die Zeichnungen von BEAST Shiwasu Hoshikawa verantwortlich. Das Charakterdesign ist ähnlich gehalten wie im Original, wirkt aber kantiger und skizzenhafter. Auch ist das Paneldesign weitaus dunkler gehalten und es gibt einen hohen Anteil an schwarzer Tinte.
Egmont Manga bringt die ersten beiden Bände in einem Doppelpack heraus, wobei die Bände jeweils mit Farbseiten ausgestattet sind.
Fazit
Bei dem Titel sollte schnell klar sein, dass eine bestimmte Zielgruppe ins Auge gefasst wurde, als man die Manga-Adaption beschloss. Eben diejenigen, die die Originalstory bereits kennen. Es ist nicht zwingend erforderlich, das Originalwerk zu kennen, aber es ist auf jeden Fall ein großes Plus.
Bungo Stray Dogs: BEAST ermöglicht es uns, die Figuren der Serie aus einer anderen Perspektive wiederzuentdecken. Trotz des guten Artworks und der Prämisse brauchte ich allerdings eine Weile, um mich wirklich in dem Ableger zurechtzufinden und überzeugt zu werden.