Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

City Lights Birthday - Manga Rezension

City Lights Birthday

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Heute geht es um “City Lights Birthday”, einen Omegaverse. Vielleicht der Erste, den ich hier bespreche? Ich bin mir unsicher. Viele Titel in dem alternativen Universum habe ich aber auf jeden Fall noch nicht gelesen. Und um an dieser Stelle ehrlich zu sein: Mir ist auch völlig entgangen, das “City Lights Birthday” zu diesem Genre gehört.

Geschrieben und gezeichnet ist der Einzelband von Mangaka Chika Hongo, für die es die erste Veröffentlichung auf dem deutschen Markt ist. In Japan gibt es bereits ein paar andere Werke der Künstlerin.

Erschienen ist der Manga von März 2020 bis zum März 2021 im Boys-Love-Magazin .Bloom, aus dem es bereits andere Titel auf den deutschen Markt geschafft haben.

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Text & Zeichnungen: Chika Hongo | Originaltitel: City Lights Birthday| Übersetzung: Diana Hesse| Genre: Drama, Boys Love, Omegaverse | Verlag: Hayabusa| Preis: 9,00€ | mehr Informationen auf der Verlagsseite

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Wie war’s?

Als Beta in einer Welt, in der es zwischen Alphas und Omegas so etwas wie “Schicksalspartner” gibt, hat Azuma akzeptiert, dass es für ihn so etwas wie “Schicksal” nie geben wird. Doch während er immer noch mit den Herzschmerzen seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, begegnet er in einer Weihnachtsnacht zufällig Mahoro, der sich am Knöchel verletzt hat. Angesichts des Zustands, in dem er Mahoro vorfindet, empfindet Azuma Mitgefühl und beschließt, ihm zu helfen.

Obwohl Mahoro Azumas Angebot, bei ihm zu wohnen, ablehnt, bittet er Azuma als Dankeschön, seinen Arbeitsplatz zu besuchen. Dort erfährt Azuma, dass Mahoro in einem Bordell arbeitet. Doch je näher Azuma Mahoro kommt, desto mehr entdeckt er von Mahoros Suche nach jemandem ganz Besonderem: seinem Schicksalsgefährten.

Obwohl Azuma eigentlich besser wissen sollte, lässt er sich von seiner Anziehungskraft zu Mahoro leiten und beschließt, ihm zu helfen. Dabei stellt er sich seinen eigenen Zweifeln und Ängsten und begibt sich auf eine Reise, die sowohl seins als auch Mahoros Leben für immer verändern könnte. Denn manchmal ist das Schicksal unvorhersehbar und führt zwei Menschen zusammen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht füreinander bestimmt schienen.

Während Azuma Mahoro unterstützt, erkennt er, dass es vielleicht doch mehr in dieser Welt gibt, als er bisher geglaubt hat. Die beiden beginnen gemeinsam, sich mit den Geheimnissen ihrer Vergangenheit und den Herausforderungen ihrer Gegenwart auseinanderzusetzen.

In “City Lights Birthday” wird das Konzept der Seelenverwandten und des Schicksals im Omegaverse in einem ungewöhnlichen Licht betrachtet. Während in vielen Omegaverse-Titeln die Idee des Seelenverwandten als unausweichlich und mächtig dargestellt wird, stellt diese Geschichte diese Annahme auf den Kopf, in dem sie der Band eine Geschichte liefert, in der es darum geht, herauszufinden, was höher steht: Die Zuneigung zueinander oder das Schicksal.

Azuma und Mahoro werden nicht einfach von den üblichen “Regeln” des Omegaverses zusammengeführt. Stattdessen müssen sie sich selbst mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und werden auf unterschiedliche Weise mit dem Konzept der Schicksalspartner konfrontiert.

Omega Mahoro, der seinen Schicksalspartner als Kind getroffen hat, bevor er sein zweites Geschlecht kannte, sucht nach dieser besonderen Verbindung, die er einst gespürt hat. Diese Suche nach dem Schicksalspartner, die Mahoro bereits lange betreibt und ihm sein Erspartes kostet, wird zu einem zentralen Element der Handlung und wirft Fragen darüber auf, wie stark das Schicksal tatsächlich in den Beziehungen zwischen Alphas und Omegas verwurzelt ist.

Azuma, der miterleben musste, wie sein eigener Alpha-Bruder mit seinem großen Schwarm plötzlich in einer Beziehung ist, da das Schicksal sie zusammenführt, bringt eine weitere Ebene des Konflikts und der emotionalen Spannung in die Geschichte ein. Dieser Konflikt stellt die traditionelle Rolle des Schicksalspartners infrage und zwingt die Charaktere, über die Bedeutung von Liebe und Glück in Bezug auf überraschende Begegnungen nachzudenken.

“City Lights Birthday” legt den Schwerpunkt auf die Bedeutung von Überraschungen, individueller Entscheidungen und persönlicher Bindungen. Die Geschichte erforscht die Idee, dass das Schicksal nicht immer vorherbestimmt sein muss. Die Protagonisten müssen ihre eigenen Entscheidungen treffen und sich selbst und ihre Verbindung zueinander erkennen.

Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Charaktere Missverständnisse und Konflikte durch Gespräche auflösen, anstatt die Flucht anzutreten.

“City Lights Birthday” bietet zweifellos einige positive Aspekte, aber ich persönlich habe Schwierigkeiten damit gehabt, eine starke emotionale Bindung zu den Figuren aufzubauen. Leider blieben sie für mich größtenteils blass und ich hätte mir mehr Tiefe und Entwicklung in ihrer Charakterisierung gewünscht. Dies trifft aus meiner Sicht insbesondere auf Azuma zu, der bis zum Ende nicht mit der Vergangenheit abschließt. Auch fühlte es sich ab einem bestimmten Augenblick so an, als würde man genau wissen, welches Ende der Manga nehmen wir, so dass für mich beim Höhepunkt die ganz große Emotionalität ausblieb.

Der Zeichenstil von Mangaka Chika Hongo ist rudimentär, schafft es aber dennoch, die Geschichte zu tragen. Der Fokus liegt eindeutig auf den Figuren, während Hintergründe in vielen Panels nicht stark betont werden. Auffällig ist auch, dass Linien von Charakteren oder Objekten manchmal über die Panellinien hinausgehen, was dem Zeichenstil eine gewisse Eigenheit verleiht.

Hayabusa Manga bringt den Titel im Taschenbuchformat. Farbseiten gibt es keine, dafür aber die bei Boys-Love-Titeln übliche SNS-Card in der ersten Auflage.

Fazit

“City Lights Birthday” von Mangaka Chika Hongo spielt mit den Regeln des Omegaverse und kreiert eine Geschichte, die sich mit Schicksal auseinandersetzt. Auch wenn ich die Idee mochte, konnte ich bis zum Ende nicht ganz mit den Charakteren connecten, was etwas Schade war.

Nichtsdestotrotz schätze ich den originellen Ansatz und das intensive Ende der Geschichte, die für andere Leser möglicherweise eine tiefere Resonanz haben.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Hayabusa Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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