Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Blade of the Immortal - Band 5- Rezension

Blade of the Immortal (Band 5)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Blade of the Immortal wurde bereits vor einigen Jahren von Egmont Manga in Einzelbänden veröffentlich. Dort ist die Lizenz inzwischen ausgelaufen und die Bände vergriffen. Wer dennoch die Reihe seiner Sammlung hinzufügen möchte, kann das dank der Perfect Edition von Manga Cult.

Manga Cult orientiert sich bei seiner Neuauflage an der japanischen Perfect Edition der Reihe.

Geschrieben und illustriert ist Blade of the Immortal von Hiroaki Samura. Der Manga erschien vom Juli 1993 bis zum Dezember 2012 im Afternoon-Magazin von Kodanasha und wurde in insgesamt 30 Sammelbänden veröffentlicht. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Live-Action- und Anime-Adaptionen. 1997 erhielt der Titel beim Japan Media Arts Festival den Excellence Prize.

Die Serie spielt in Japan während der Tokugawa-Shogunat-Periode und folgt dem verfluchten Samurai Manji, der 1.000 böse Männer töten muss, um seine Sterblichkeit wiederzuerlangen.

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Text/Zeichnungen: Hiroaki Samura | Originaltitel: Mugen no Juunin | Übersetzung: Christine Steinle| Verlag: Manga Cult | Zielgruppe: Seinen | Genre: Fantasy, Historisch, Action | Preis: 25,00€ | Großformat | Weitere Informationen & Leseprobe

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Wie war’s?

Während Rin sich mühsam über Land nach Kaga durchschlägt und versucht, nicht zu verhungern, trifft Manji auf ein paar alte Freunde. Anotsu, den Rin töten will, trifft sich seinerseits mit dem Oberhaupt eines anderen Dojos, der ihm ein Angebot unterbreitet.

In der ersten Hälfte des Sammelbandes füllt der Mangaka die Seiten vor allem damit, einen neuen Arc vorzubereiten. Sowohl was Manji, Rin als auch Anotsu angeht. Nachdem er im vorherigen Band mehrere Schauplätze geschaffen hat, geht es nun vor allem darum, wie sich die Figuren separat voneinander entwickeln.

Den geringsten Raum nimmt Protagonistin Rin ein. Sie wandert immer noch in Richtung Kaga und versucht, mutiger und klüger zu sein und sich an alles zu erinnern, was Manji ihr über das Leben im Freien beigebracht hat.

Aber auch Manjis Strang in der Erzählung wird in diesem Band zunächst ruhiger erzählt. Nach seinem vorherigen Kampf erholt er sich beim Künstler Sori, der Manij verletzt auf der Straße aufgelesen hatte. Während Manji sich erholt, bringt er bei Sori zudem einige Dinge in Erfahrung, was die Schwertkämpfer Mugai-ryu anbelangt. Sori führt ihm in dem Gespräch auch vor Augen: Er hätte niemals so ein Risiko eingehen und Blut vergießen müssen, um an einen Pass zu kommen, der ihn über die Grenze bringt. Im Zuge dessen berichtet ihm Sori auch über Hyakurins Vergangenheit.

Ein überraschendes Zusammentreffen leitet schließlich einen neuen Handlungsstrang für Manji ein. Magatsu taucht bei Sori auf und berichtet Manji, dass er die Ittou-ryu vor langer Zeit verlassen hat und nun Shira sucht, weil er Rache üben möchte. Sie vereinbaren, zusammenzuarbeiten, um Shira zu finden und ihm ein Ende zu bereiten. Eine Übereinkunft, die für interessante Aspekte im weiteren Verlauf sorgen könnte.

Der Schwerpunkt der Geschichte liegt aber bei Hyakurin und die Mugai-ryu. Die Leserschaft erfährt mehr über die anderen Mitglieder, insbesondere über ihrer Beziehung zu Shinriji. Shinriji und Hyakurin haben eine enge und ungewöhnliche Beziehung. Shinriji ist sehr unsicher, vergöttert aber Hyakurin. Hyakurin hingegen hackt oft auf ihm herum, wenn er Fehler macht oder etwas sagt, dass sie stört. Dann aber kommt es zu einem großen Wendepunkt in ihrem Plot. Die beiden werden von Mitgliedern der Itto-Ryu überwältigt und es scheint, als gäbe es keinerlei Ausweg für die Beiden.

Was folgen sind beklemmende Szenen, die wieder einmal deutlich machen, wieso Blade of the Immortal vor allem der älteren Leserschaft zu empfehlen ist. Hiroaki Samura zeigt die Gewalt ohne die Zeit der Samurai, in irgendeiner Weise zu beschönigen. Die hässliche Seite der menschlichen Natur. Der Strang um Hyakurin beinhaltet neben Folter, auch Vergewaltigung, Verstümmelung und Mord. Wer sich damit schwertut, der sollte einen Bogen um die Reihe machen oder entsprechende Kapitel überspringen.

Hiroaki Samura gelingt es, auch im inzwischen fünften Sammelband, eine vielschichtige Welt zu erschaffen, in der seine Figuren sich weiterentwickeln oder wir neue Seiten an ihnen entdecken können. Oft gewährt er dabei auch den tieferen Blick in seine Nebencharaktere, wie in diesem Fall Hyakurin oder Magatsu.

Aber auch Antagonist Anotsu hat über den Verlauf der Geschichte an unheimlicher Tiefe gewonnen. Die Szenen rund um seinen Storypart helfen, seinen Charakter und seine Rolle zu erweitern. Besonders herausstechen kann seine ruhige Art, die im Kontrast zu seinem durchaus brutalen Vorgehen zu stehen scheint.

Die Serie lebt von ihren Zeichnungen. Die Illustrationen sind realistisch angehaucht, gehen aber besonders ist Kampfszenen sehr ins Skizzenhafte, wenn der Mangaka viel mit Kontrasten und vielen Linien arbeitet, um die schnellen Bewegungen auf das Papier zu bringen. Auf den Einsatz von Rasterfolie wird indes fast komplett verzichtet. Zudem wendet Samura häufig größere Panels ein, die bestimmte Szenen noch deutlicher in den Vordergrund rücken. In Kampfszenen eingebettet sind häufig Splashseiten, die noch einmal mehr Raum für Details geben.

In der Aufmachung wird Blade of the Immortal seiner Einordnung als Perfect Edition auch weiterhin gerecht und die Qualität des Bandes ist hervorragend. Anders als andere Klassiker erscheint der Band zwar nicht im Hardcover in Übergröße, sondern als Softcover. Das Papier ist aber weiterhin hochwertig und fest. Als besonders Extra wurde für die Edition ein Umschlag gewählt. Dieser hat eine raue Struktur und wirkt sehr hochwertig. Unter dem Umschlag wurde das Cover ohne Titel-Text aufgedruckt. Am Ende des Bandes können sich die Leser*innen zudem über sechs Farbillustrationen freuen.

Fazit

Zu empfehlen ist die Reihe durch die Brutalität der älteren Leserschaft. Insbesondere Fans von historisch angehauchten Werken und detaillierten Zeichnungen werden ihre Freude an der Serie finden. Durch die hochwertigen Aufmachungen kommen Sammler*innen dabei voll auf ihre Kosten.

Der fünfte Band beginnt ruhig und ebnet den Weg für die weiteren Charakter-Arcs, ehe man es in der zweiten Hälfte mit einem schwierigeren Part zu tun bekommt, der nicht für jeden geeignet sein dürfte. Insgesamt hat man es hier aber eher mit einer Art Übergangsband zu tun, der weitere Handlungsstränge einzuleiten scheint und Spannung für den kommenden Band bereithält.

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Weitere rezensierte Bände der Serie

Band 1 | Band 2 | Band 3 | Band 4

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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