Die Geschichte rund um Spriggan wurde von Hiroshi Takashige gesponnen. Für die Zeichnungen ist Ryouji Minagawa zuständig gewesen. Der Manga startete am 22. Februar 1989 in der Weekly Shonen Sunday von Shogakukan und lief dort bis zum 06. Dezember 1989. Später zog der Titel in die Shonen Sunday Zokan (wurde 1995 in die Shonen Sunday Super umbenannt) um, wo er vom 15. August 1992 bis 5. Februar 1996 veröffentlicht wurde.
Auf dem deutschen Markt wurde die Reihe zunächst bei Carlsen unter dem Titel “Striker” begonnen, aber bereits nach zwei Bänden wiedereingestellt. 2001 wurde sie unter dem Originalnamen Spriggan bei Planet Manga erneut und vollständig auf dem deutschen Markt gebracht.
Die Deluxe-Edition ist auf insgesamt acht Bände ausgelegt.
Text: Hiroshi Takashige | Zeichnungen: Ryouji Minagawa | Originaltitel: Spriggan | Übersetzung: John Schmitt-Weigand | Verlag: Panini Manga| Zielgruppe: Shonen| Genre: Science-Fiction, Action | Preis: 19,00€ | Großformat |In acht Bänden abgeschlossen | Weitere Informationen & Leseprobe
Wie war’s?
Der zweite Band von Spriggan Deluxe setzt dort an, wo wir den Helden im ersten Band verlassen haben. Yu muss sich als Spriggan weiterhin im Kampf um die Maske behaupten. Gemeinsam mit seiner Mitschülerin Hatsuho ist er ihrer Schwester Kagaho, die sich in der Gewalt der Maske befindet, nach Mexiko gefolgt. Immer wieder muss sich Yu im Duell mit Werjaguaren und dem Söldner Iron Arm beweisen, wobei auch das Geheimnis der Maske immer mehr ans Licht kommt. Doch kann Yu alle Beteiligten unversehrt aus der Sache wieder herausbringen?
In der zweiten, in dem Band abgeschlossenen, Episode wird die Arche Noah entdeckt und Yu soll für die Sicherheit bei der Ausgrabung und den Forschungen sorgen. Hilfe bekommt er von Spriggan Jean Jaquemonde, doch auch gemeinsam müssen sie alle Kräfte bündeln, um gegen den Gegner anzukommen. Abgeschlossen wird der Band mit einer weiteren abgeschlossenen Handlung rund um eine gefährliche Kampfmaschine, dem Berserker.
Schon im ersten Band hatte es sich angedeutet: Spriggan bedient vor allem die Fans von Action- und Abenteuergeschichten. Wie im Auftaktband gibt es auch in Band zwei verschiedene Episoden, in denen Yu Artefakte beschützt und sich zu mythischen Schauplätzen auf der ganzen Welt begibt. Auch wenn die Episoden in sich abgeschlossen sind und auch gut einzeln gelesen werden können, gibt es dennoch einen roten Faden in der Handlung, wenn dieser auch noch sehr blass ist.
In der zweiten Episode wird zudem ein weiterer Spriggan eingeführt. Wie über Yu ist auch über Jean nicht viel bekannt. Wir wissen lediglich, dass er Franzose ist und ein Geheimnis zu hüten scheint. Yu, seinerseits führt weiterhin ein Doppelleben: Auf der einen Seite ist er ein Spriggan mit riesigem Selbstvertrauen und großem Kampfvermögen. Auf der anderen Seite ein Schüler, der wenig Lust zum Büffeln hat. Immer wieder streut das Autorenteam kleine Sequenzen ein, die den Schulalltag von Yu zeigen und damit für Abwechslung sorgen.
Überzeugen konnten in dem ersten Band vor allem die Auflösung der ersten Geschichte sowie die zweite Story rund um die Arche Noah. Das Duo schafft es, die bekannte Handlung aus der Bibel in ein interessantes Science-Fiction-Setting zu hieven, welches perfekt zu Spriggan zu passen scheint. Etwas schwächer wirkt dahingehend die letzte Geschichte, die generisch daherkommt.
Spriggan gelingt es nicht, im zweiten Band die großen Schwächen abzuschütteln. Die weiblichen Figuren werden keineswegs sexualisiert, dennoch können sie keine Identifikationsfigur für weibliche Leserinnen darstellen. Die Rollenverteilung wirkt veraltet und man spürt, dass es sich um einen Action- und Abenteuertitel der 80/90er-Jahre handelt. Frauen werden fast als nervig und schwach dargestellt und überhaupt stehen sie dem Helden Yu eigentlich nur im Weg. Hier hätte man sich etwas mehr Abwechslung gewünscht. In der ersten Episode haben zwar die Schwestern eine Rolle im finalen Kampf, stehen aber eigentlich auch eher im Hintergrund.
Auch wirkt die Storyline trotz der interessanten Komponenten doch eher schematisch und die Geschichten verlaufen nach einem ähnlichen Muster.
Die Zeichnungen von Ryouji Minagawa spiegeln ebenfalls das Flair der 80/90er-Zeit wieder und dürfte auf Leser*innen von modernen Mangareihen sicherlich zunächst veraltet wirken. Die Illustrationen sind dynamisch, wodurch die Actionszenen die Bewegungen gut entfalten können. Die Hintergründe sind zumeist detailliert ausgearbeitet und der Mangaka arbeitet sehr viel mit Rasterfolie und Schraffur, um seinen Panels Tiefe zu verleihen.
Panini Manga bringt die Reihe in einem hochwertigen Großformat heraus. Anders als bei den letzten Neuveröffentlichungen verzichtet Panini Manga bei Spriggan auf den Plastikumschlag, wie man ihn unter anderem von Banana Fish oder Berserk kennt. Stattdessen erhält die Leserschaft eine Klappbroschur. Als Extra wartet im zweiten Band ein Ausklappposter auf die Fans. Dieses bildet auf der einen Seite die Coverillustration noch einmal ab, während es auf der anderen Seite den neuen Charakter Jean zeigt.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Farbseiten und ein hochwertiges Papier, womit der Preis von 19,00 Euro durchaus gerechtfertigt ist.
Fazit
Bei Spriggan kommen die Fans von Action-und Abenteuer-Geschichten auch im zweiten Band der Deluxe-Ausgabe voll auf ihre Kosten. Action wird in den drei Episoden zahlreich geboten. Das Element der Artefakte wird gut eingebettet und liefert interessante Ansätze, wie unter anderem in der zweiten Geschichte rund um die Arche Noah.
Etwas schade ist, dass der Titel sich nicht von den damaligen Rollenbildern im Actiongenre lösen konnte. Es kommen zwar zahlreiche Frauen vor, diese wirken aber alle blass und scheinen nur Beiwerk zu sein, damit der Held noch mehr strahlen kann.
Weitere rezensierte Bände der Serie
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Panini Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!
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29. September 2022 at 12:16