Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Only the Stars know - Manga Review

Only the Stars Know

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Während von Nagisa Furuya auf dem deutschen Markt bisher nur “Two Lions” erschienen ist, erfreut sich die Mangaka auf dem US-Markt aktuell großer Beliebtheit bei den Verlagen und zahlreiche ihrer Werke wurden in den letzten Monaten herausgebracht.

Nachdem Seven Seas 2021 bereits “Two Lions” auf dem US-Markt veröffentlichte, erscheint bei dem Publisher mit “Only the Stars Know” ein weiterer Einzelband der Mangaka, deren anderen Werke vorwiegend bei Kodansha erschienen waren.

Der Manga erschien in Japan unter dem Namen “Hoshi dake ga Shitteru” von Januar 2016 bis Januar 2017 im Boys-Love-Magazin RuTile.

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Story & Zeichnungen: Nagisa Furuya | Originaltitel: Hoshi Dake ga Shitteru | Genre: Boys Love, Yaoi, Romance | Verlag: Seven Seas | Aktueller Preis bei Walt’s: 13,49€ (Stand:30.06.2024)| Der Manga bei Walt’s Comic Shop

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Wie war’s?

Sora Yuki ist ein zwanzigjähriger Jurastudent im zweiten Jahr, in dessen Leben gerade Dinge geschehen sind, mit denen er nicht gerechnet hätte – von einem Tag auf den anderen hat er seinen Job verloren und seine Freundin hat mit ihm Schluss gemacht. Bei einem nächtlichen Spaziergang, bei dem er seine Gedanken ordnen will, stößt er zufällig auf einen Mann, der an einer abgelegenen Stelle im Park sitzt und die Sterne beobachtet.

Sora und der Mann kommen ins Gespräch und Sora fühlt sich wohl genug, um über seine Probleme zu sprechen. Als die ersten Tränen fließen, geschieht etwas völlig Überraschendes: Der Unbekannte küsst ihn! Obwohl Sora diese Nacht zunächst als eine unerwartete Begegnung mit einem Fremden abtut, wird er den Mann, der in den Himmel starrt, nicht zum letzten Mal sehen.

Zufällig trifft er den Mann in einem Café wieder, das auf halbem Weg zwischen seiner neuen Arbeitsstelle und der Universität liegt. Sora will zunächst weggehen, doch weil das Essen so gut ist, kehrt er immer wieder zurück und gewöhnt sich langsam an den Fremden, der sich schließlich als Kengo Tohno vorstellt.

Die Geschichte, die Nagisa Furuya erzählt, ist erzählerisch einfach, vielleicht zu einfach, mit nur fünf Personen und einer sehr klaren und geradlinigen Haupthandlung. Wer sich etwas mehr und explizitere Szenen erhofft, ist hier fehl am Platz und sollte lieber zu anderen Boys Love Werken greifen. Für Liebhaber ruhiger Boys-Love-Geschichten und Furuya-Fans hingegen erfüllt der Band sicherlich die Erwartungen.

Zarte und zugleich ungestüme Gefühle stehen im Mittelpunkt dieses Mangas. Die Autorin bietet uns zunächst eine recht einfache, um nicht zu sagen, banale Geschichte. Vielmehr erleben wir die Entstehung einer Freundschaft und wie sich daraus langsam Gefühle entwickeln.

Wie in anderen Werken Furuyas findet sich auch hier eine tiefere Botschaft zwischen den Zeilen. Die Mangaka zeigt uns, dass es in einer Beziehung immer auch darum geht, die Welt aus der Perspektive von Menschen zu sehen, die einem wichtig sind. Dies verdeutlicht die Mangaka auch durch Kengos Sehschwäche. Durch seine Rot-Grün-Sehschwäche sieht er die Welt um sich herum anders als der Großteil der Gesellschaft und ist gezwungen, ein anderes Leben zu führen, als er ursprünglich für sich geplant hatte. Dieses Thema zieht sich auf interessante Weise durch die ganze Geschichte und es ist ein bisschen schade, dass ihm nicht mehr Zeit gewidmet wurde, denn es hätte eine interessante Frage sein können, über die man hätte nachdenken können.

Eine weitere Metapher verbirgt sich in Soras Namen bzw. dessen Schreibweise. Die Kanji-Schreibweise ist identisch mit dem Wort Weltall, was vor allem in der Beziehung zu Kengo eine tiefere Bedeutung hat. Dieser wollte eigentlich Astronaut werden, was ihm aber aufgrund seiner Sehschwäche nicht möglich war. Durch Sora wird der Kosmos in gewisser Weise doch noch zu einem Teil seines Lebens.

Die Zeichnungen von Nagisa Furuya sind zart und weich, was sehr gut zur Handlung des Bandes passt. Die Mangaka konzentriert sich auf die Charaktere, während die Hintergründe schlicht gehalten sind. Die Gefühle der Charaktere werden von Furuya sanft, aber ausdrucksstark dargestellt.

Negativ fällt auf, dass der Manga dem Leser gleich auf den ersten Seiten einen nicht einvernehmlichen Kuss serviert. Der Grund, warum Kengo Sora küsst, ist, wie er später zugibt, dass der Anblick ihrer Tränen eine solche Wirkung auf ihn hatte. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Situation für den Beginn der Handlung wirklich notwendig war.

Seven Seas bringt den Einzelband im handelsüblichen Taschenbuchformat heraus. Zu Beginn darf man sich über eine Farbseite freuen, auf der die beiden Charaktere abgebildet sind.

Fazit

“Only the Stars Know” hat zwar einige Schwächen hinsichtlich der Tiefgründigkeit der Handlung und der Zeichnungen, doch der Einzelband ist dennoch eine lohnenswerte Lektüre. Obwohl es ein Band ist, der nicht unbedingt nachhallt, vermittelt er eine angenehme Atmosphäre, die besonders Fans von ruhigeren Slice-of-Life-Boys-Love-Geschichten ansprechen dürfte.

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Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.

Viele Titel sind direkt bestellbar. Seid ihr auf der Suche nach bestimmten Titeln, könnt ihr auch direkt per E-Mail an das Team wenden.

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