[Anzeige, da Rezensionsexemplar]
Blade of the Immortal gehört zu den bekanntesten Werken im historischen Genre. Geschrieben und illustriert ist Blade of the Immortal von Hiroaki Samura. Der Manga erschien vom Juli 1993 bis zum Dezember 2012 im Afternoon-Magazin von Kodansha und wurde in insgesamt 30 Sammelbänden veröffentlicht. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Live-Action- und Anime-Adaptionen. 1997 erhielt der Titel beim Japan Media Arts Festival den Excellence Prize.
Blade of the Immortal wurde bereits vor einigen Jahren von Egmont Manga in Einzelbänden veröffentlich. Dort ist die Lizenz inzwischen ausgelaufen und die Bände vergriffen. Wer dennoch die Reihe seiner Sammlung hinzufügen möchte, kann das dank der Perfect Edition von Manga Cult.
Manga Cult orientiert sich bei seiner Neuauflage an der japanischen Perfect Edition der Reihe.
Text/Zeichnungen: Hiroaki Samura | Originaltitel: Mugen no Juunin | Übersetzung: Christine Steinle| Verlag: Manga Cult | Zielgruppe: Seinen | Genre: Fantasy, Historisch, Action | Preis: 25,00€ | Großformat | Weitere Informationen & Leseprobe
Wie war’s?
Rin ist das Tochter des Lehrers einer Kenjitsu-Schule- der Mutenichi-ryu. Ihre Eltern werden vor ihren Augen von mehreren Mitgliedern der Itto-ryu-Schule ermordet.
Rin beschließt, Rache am Anführer Anotsu Kagehisa zu üben, da sie nicht die Schwertfähigkeiten hat, um es allein zu tun, rekrutiert sie den gesuchten Ronin, Manji, dessen Körper von Blutwürmern befallen ist, die es ihm erlauben, sich von praktisch jeder Verletzung zu regenerieren. Manji will diese Unsterblichkeit nicht und versucht, 1000 böse Männer zu töten, damit der Fluch aufgehoben werden kann.
Von diesem Augenblick folgen wir Rin und Manji auf ihrer Reise, in der sie verschiedene Itto-Ryu zur Strecke bringen. Als Anotsu jedoch über die Provinz verlässt, scheint es, als könnten sie ihm nicht folgen, da sie nicht durch einen der Checkpoints kommen. Rin beschließt, sich von Manji zu trennen und nimmt einen gefährlichen Weg über die Grenze in Kauf, um die Spur nicht zu verlieren. Schnell muss sie aber merken, dass es nicht so einfach ist, sich als Frau alleine durchzuschlagen. Manji seinerseits schließt überraschende Bunde und findet sich mitten in einem harten Kampf wieder.
Der sechste Band der Perfect Edition konzentriert sich vorwiegend auf Anotsu. Der Anführer der Itto-Ryu nimmt die Tochter eines anderen Dojos zur Frau. Schnell aber muss er erfahren, dass er sich in einem Komplott wiederfindet und ehe er es sich versieht, befindet er sich auf der Flucht und muss erfahren, dass der Shogun nicht mehr länger seine schützende Hand über Itto-Ryu hält und den Mordauftrag erteilt hat.
Anotsu Kagehisa hat sich in der Wahrnehmung des Publikums vom ersten bis zum aktuellen Band enorm gewandet. Als er und seine Schwertkämpfer eingeführt wurden, schienen sie monströs zu sein und verübten abscheuliche Taten. Doch so mehr man von ihnen erfahren hat, umso mehr scheint man ihn zu verstehen.
Mangaka Hiroaki Samura gelingt es, die Itto-ryu als komplexes Gebilde darzustellen. Einerseits treffen wir mehrere Mitglieder, die berechtigte Abneigung gegen die Samurai-Klasse und den aktuellen Zustand der japanischen Gesellschaft haben. Wir sehen, wie grausam und unmenschlich diese Gesellschaft und die Samurai, die sie aufrechterhalten, sein können. Auf der anderen Seite ist Anotsu jemand, der absolut kein Problem damit hat, eine beliebige Anzahl von Psychopathen für sein Vorhaben zu rekrutieren.
Samura sorgt für eine interessante Konstellation, indem er Rin und Anotsu zusammenführt. Die beiden treffen sich, als sie schwach am Wegesrand zusammenbricht. Anotsu ahnt zunächst nicht, dass es sich um Rin handelt, bietet ihr aber dennoch Essen an. Nur wenige Seiten später entwickelt er aus dem Zusammentreffen eine neue Situation, in der Anotsu leichte Beute darstellt. Er beleuchtet die beiden japanischen Konzepte von Ehre und Verpflichtung.
Gleichzeitig wird auch Manij ein Partner an seine Seite gestellt, mit dem er sich wenige Bände zuvor noch im Kampf gegenüberstand. Manji hat noch eine Rechnung mit der sadistischen Shira offen, ebenso wie Magatsu, der zuletzt dem Itto-Ryu-Dojo angehörte und einst Manjis Erzfeind war.
Die beiden schließen sich zusammen, um sich Shira zu stellen, was zu den längsten Action-Sequenzen in dem Band führt. Samura verpasst es dabei nicht, die Stärken und Schwächen seiner Charaktere mit in den Kampf hineinzunehmen und dadurch für Spannung zu sorgen.
Die Illustrationen sind realistisch angehaucht, gehen aber besonders ist Kampfszenen sehr ins Skizzenhafte, wenn der Mangaka viel mit Kontrasten und vielen Linien arbeitet, um die schnellen Bewegungen auf das Papier zu bringen. Zudem wendet Samura häufig größere Panels ein, die bestimmte Szenen noch deutlicher in den Vordergrund rücken. In Kampfszenen eingebettet sind häufig Splashseiten, die noch einmal mehr Raum für Details geben.
In der Aufmachung wird Blade of the Immortal seiner Einordnung als Perfect Edition auch weiterhin gerecht und die Qualität des Bandes ist hervorragend. Anders als andere Klassiker erscheint der Band zwar nicht im Hardcover in Übergröße, sondern als Softcover. Das Papier ist aber weiterhin hochwertig und fest. Als besonders Extra wurde für die Edition ein Umschlag gewählt. Dieser hat eine raue Struktur und wirkt sehr hochwertig. Unter dem Umschlag wurde das Cover ohne Titel-Text aufgedruckt. Am Ende des Bandes können sich die Leser*innen zudem über sechs Farbillustrationen freuen.
Fazit
Der sechste Band von Blade of the Immortal weiß mit interessanten Konstellationen zu überzeugen und hält die Leserschaft so an der Stange. Das Ende verspricht einiges an Spannung für den kommenden Band.
In der Summe bleibt Blade of the Immortal ein echter Tipp für Fans von historischen Manga, mit vielschichtigen Figuren.
Weitere rezensierte Bände der Serie
Band 1 | Band 2 | Band 3 | Band 4 | Band 5
Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!