Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

Someday I‘ll Fall Asleep (Band 1) - Manga Rezension

Someday I‘ll Fall Asleep (Band 1)

[Anzeige, da Rezensionsexemplar]

Der Manga adaptiert die gleichnamige Light Novel Itsuka, Nemuri ni Tsuku Hi von Inujun. Die Geschichte wurde zunächst Handyroman veröffentlicht und erhielt eine Hardcover-Ausgabe, nachdem sie einige renommierte Preise gewann. Später erhielt das Wert zudem zwei weitere Bände, in denen andere Hauptfiguren im Mittelpunkt der Handlung stehen.

Die Manga-Adaption wurde von Saho Tenamachi gezeichnet und erschien von April 2021 bis zum September 2022 im Shonen-Magazin Monthly ComicREX von Publisher Ichijinsha. Der Manga umfasst insgesamt zwei Bände. Der Titel ist zudem als Drama adaptiert worden und erhielt eine Kinderbuch-Ausgabe.

Die Lizenz für den deutschen Markt sicherte sich Hayabusa-Manga. Sowohl für Inujun als auch Tenamachi ist es das erste Werk auf dem deutschen Markt.

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Story: Inujun | Zeichnungen:  Saho Tenamachi  | Originaltitel: Itsuka, Nemuri ni Tsuku Hi| Übersetzung: Martin Bachernegg | Genre: Drama, Romance | Verlag: Hayabusa| Preis: 8,00€ |  Weitere Informationen zum Titel

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Wie war’s?

Hotaru Morino ist eine Oberschülerin, die ihre Familie und Freunde liebt. Sie ist die beste Freundin von Shiori Yamamoto, aber selbst Shioro hat keine Ahnung, dass Hotaru in ihren Freund Ren Otaka verliebt ist.

Eines Tages, während eines Schulausflugs hat ihr Bus einen Unfall. Als Hotaru wieder aufwacht, liegt sie in ihrem eigenen Bett und ein junger Mann, ganz in Schwarz gekleidet, steht neben ihr. Er verkündet ihr, dass er ihr Seelenführer sei und dass Hotaru gestorben ist.

Als ob die Nachricht von ihrem Tod nicht schon schockierend genug wäre, erklärt Kuro ihr auch noch, dass sie 49 Tage Zeit hat, um die drei noch bestehenden Seelenlasten zu ihrem früheren Leben zu lösen. Kuro macht ihr im Voraus klar, dass sie nur wenige Tage Zeit hat, um die Dinge zu klären – andernfalls wird sie diese Welt nicht in Frieden verlassen können und für immer ein geplagtes und verzweifeltes Wesen bleiben.

So schwierig es auch scheint, Hotaru macht sich auf den Weg, um sich von den letzten, noch bestehenden Bindungen an ihr sterbliches Leben zu befreien. Da ihr die Zeit davonläuft, muss sie sich beeilen, aber der Abschied fällt ihr schwer und “Ich liebe dich” zu sagen, fühlt sich fast unmöglich an!

In Someday I‘ll Fall Asleep geht es um die Entscheidungen, die wir treffen, aber auch über die Zweifel, die wir aufgrund dieser Entscheidungen empfinden. Es geht um nicht genutzte Chancen und Tapferkeit.

Die Story scheint ihre Zeit zu brauchen, bis sie ihren Rhythmus findet, dann aber schafft sie es ihre Botschaft rüberzubringen. Und zwar nicht auf eine grüblerische, philosophische Art und Weise, sondern durch eine fesselnde Erzählung, die mehr heitere Momente aufweist, als man zunächst denkt.

Hotaru ist eine Protagonistin, mit dem sich die Leserschaft durchaus identifizieren kann. Sie ist ein einfaches Mädchen, das sich mit den üblichen Problemen des Teenagerlebens rumschlägt. Schwärmereien, Missverständnisse, Verwirrung über die Zukunft usw. Als sie die Chance bekommt, die Seelenlasten, die sie in ihrem Leben hatte, aufzulösen, fühlt sie sich mit ihrer eigenen Leere konfrontiert und findet es schwierig, den Menschen, die sie liebt, zu begegnen. Denn sie fühlt sich wegen bestimmter Handlungen schuldig. Und so ist es auch eine Reise, bei der sie erkennen muss, wie sehr ihre Freunde und Familie sie lieben.

Zusammen mit Kuro kämpft Hotaru darum, ihre ungelösten Gefühle in der ihr verbleibenden Zeit zu verarbeiten. Sie unterhält sich mit ihrer Großmutter und scheint ihre Seelenlast Stück für Stück zu überwinden, doch kann sie wirklich auch den letzten Schritt gehen und sich ihren Freunden stellen?

Kuro ist ein Charakter, über den die Leserschaft nach Band eins noch recht wenig weiß und vielleicht auch nicht wissen soll. Er hält nicht damit hinter den Berg, dass er Menschen nicht besonders mag, ist aber dennoch immer zur Stelle, wenn Hotaru Hilfe braucht und es scheint ihm etwas an ihr zu liegen, insbesondere weil er sie interessant findet und sie sich völlig anders verhält, als die Menschen, denen er in seiner bisherigen Tätigkeit begegnet ist.

Saho Tenamachi gelingt es, die Geschichte von Inujun grafisch gut abzubilden. Der Stil ist zwar durchaus einfacher gehalten, dennoch sind die Charaktere individuell und mit Liebe zum Detail gestaltet. Durch Rasterfolie und minimale Verzierungen gelingt es, in einigen Panel eine leichte Atmosphäre zu erschaffen. Gleichwohl schafft es Tenamachi aber auch, dunklere Panels zu liefern, wenn Phantome auftreten. Deren Design ist ebenfalls abwechslungsreich gelungen. Die Actionszenen fallen zwar kurz aus, können aber durch interessante Perspektiven und Bewegung überzeugen.

Hayabusa bringt den Titel im üblichen Taschenbuch-Format heraus. Fans dürfen sich über einige Farbseiten zum Auftakt des Bandes freuen. Sonstige Extras in Form von Postkarten etc. gibt es nicht.

Fazit

Someday I‘ll Fall Asleep ist ein kurzes Drama rund um die erste Liebe, Freundschaft und den Tod. Die Geschichte hat durchaus eine Handlung, die zum Nachdenken anregt, macht dieses aber auf eine weniger tiefe und philosophische Art und Weise, wie man es sich vielleicht nach dem Lesen des Klappentextes denken würde.

Ich selbst war weniger berührt, als ich geglaubt habe, denke aber, dass der Titel durchaus bei einer breiten Leserschaft auf Gefallen treffen wird und erwarte gespannt, wie die Geschichte im zweiten Band fortgesetzt wird.

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Bei diesem Manga handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Hayabusa Manga zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank dafür!

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