Herzlich willkommen auf meinem Mangablog. Hier findet ihr Rezensionen zu deutschen und englischen Manga sowie Beiträge über Themen und Aspekte, die mich an dem Medium interessieren. Ab und an schaue ich auch über den Tellerrand hinaus und schnuppere in Comic-Kunst abseits Japans hinein.

The Blue Wolves of Mibu (Band 1) - Manga Rezension

The Blue Wolves of Mibu (Band 1)

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Mangaka Tsuyoshi Yasuda dürfte den meisten Fans vor allem durch seinen Sportmanga “DAYS” bekannt sein, der eine Anime-Adaption erhielt und 2016 als bester Shonen-Manga bei den 40. Kodansha Manga Awards ausgezeichnet wurde. Während DAYS auf Englisch nur digital verfügbar ist, schafft es “The Blue Wolves of Mibu” auch in die Printveröffentlichungen des Verlags.

Ao no Miburo, wie der Manga im Original heißt, erscheint seit Oktober 2021 im Weeky Shonen Magazine von Kodansha. Inzwischen sind von der Reihe 13 Tankobon-Bände erschienen (Stand März 2024). Zur Serie von Mangaka Yasuda wurde kürzlich zudem eine Anime-Adaption angekündigt.

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Story & Zeichnungen: Tsuyoshi Yasuda | Originaltitel: Ao no Miburo | Genre: Action, Historisch | Demografische Zielgruppe: Shonen | Verlag: Kodansha | Aktueller Preis bei Walt’s: 12,59€ (Stand:07.04.2024)| Der Manga bei Walt’s Comic Shop

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Wie war’s?

Im Jahr 1863, während des Niedergangs des Shogunats, steht Japan am Rande eines monumentalen Wandels. Die Straßen sind gezeichnet vom politischen Umbruch und die zunehmenden Spannungen zwischen herrenlosen, umherziehenden Ronin und den Samurai der Regierung. Inmitten dieser Wirren findet das junge Waisenkind Nio seinen Platz, fest entschlossen, an seiner brennenden Leidenschaft für Gerechtigkeit und seinem Wunsch, die Welt zum Besseren zu verändern, festzuhalten.

Eines Tages kreuzen sich seine Wege mit zwei Männern, die zu Schlüsselfiguren der bevorstehenden Revolution werden: Hijikata Toshizo und Okita Souji, zwei der Gründungsmitglieder einer Gruppe von verhassten Ronin, die als Miburo bekannt sind und später als Shinsengumi in die Geschichte eingehen werden.

Es ist zwar nicht der einzige Manga, der sich mit den Ursprüngen von Mibu Roshigumi beschäftigt, trotzdem bringt “The Blue Wolves of Mibu” genug Eigenleben mit, um in der Masse an historisch inspirierten Werken zu bestehen.

Der Fokus liegt auf der Einführung der Charaktere und der Situation. Der Manga beginnt mit einem alten Mann, der den Kindern von den Shinsengumi erzählt, und einem anschließenden Vorwort, das den historischen Kontext eingehend erläutert. Diese Einführung erleichtert das Verständnis für Leser, die nicht mit den historischen Ereignissen Japans vertraut sind.

Mangaka Tsuyoshi Yasuda entscheidet sich, die Geschichte der Shinsengumi neu zu interpretieren, indem er einen selbst erfundenen Helden einführt: Nio, ein Waisenkind, aufgewachsen mit einer adoptierten Großmutter und einer warmherzigen Schwester, fühlt sich dennoch als Außenseiter in einer Gesellschaft, in der Ungerechtigkeit grassiert. Sein Entschluss, sich den Miburo anzuschließen, entspringt seinem Wunsch, die Wahrheiten und die wahre Bedeutung von “Gerechtigkeit” in einer komplexen Welt zu erforschen.

Nio, unser Protagonist, ist kein klassischer Held, der nach Stärke strebt, um anderen zu helfen oder jemanden zu retten. Sein Antrieb liegt tiefer: Er sucht ein Verständnis für die Welt und die Gerechtigkeit, wie sie von der Gesellschaft definiert werden, nicht nur durch moralische Maßstäbe. Inmitten der zwiespältigen Individuen des Miburo bewegt er sich mit aufrichtiger Güte und intellektueller Neugier. Nio ist jemand, mit dem man sich leicht identifizieren kann – er ist aufrichtig, gutmütig und hat den Mut, die Wahrheit hinter dem Ruf der Miburoshi zu erkennen.

Die Charaktere, insbesondere Hijitaka und Okita, sind gut etabliert und bieten eine faszinierende Dynamik. Ihre Persönlichkeiten sind scharf definiert und kontrastieren miteinander: Hijitaka ernst und mürrisch, während Okita fröhlich und albern ist. Diese Gegensätze ergänzen sich und formen ein fesselndes Trio, das die Geschichte vorantreibt.

Tsuyoshi Yasudas Illustrationen sind präzise und klar, mit einem feinen Strich und realistisch gestalteten Charakteren. Die Figuren, besonders das Haupttrio, strahlen Charisma aus und sind individuell genug gestaltet, um sofort erkennbar zu sein. Durch den geringen Gebrauch von Rasterfolie wird der Zeichenstil des Mangakas noch stärker hervorgehoben, was dem Werk eine besondere visuelle Intensität verleiht.

Im ersten Band fällt auf, dass der Humor mitunter etwas schwerfällig wirkt und nicht immer zum ernsten Ton der Szenen passt, besonders in Anbetracht der strengen Welt der Samurai. Dies könnte die Immersion des Lesers beeinträchtigen und den Fluss der Handlung unterbrechen.

Kodansha veröffentlicht den Manga im Großformat und stattet den Band mit zahlreichen Farbseiten aus.

Fazit

Im ersten Band von “The Blue Wolves of Mibu” geht es vor allem um die Einführung des Settings und der Charaktere, wodurch man noch nicht genau absehen kann, in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird. Wer Fan von historischen Geschichten – insbesondere rund um die Shinsengumi – ist, der dürfte aber auf jeden Fall seinen Gefallen an der Reihe finden, die von Mangaka Tsuyoshi Yasudas mit einem präzisen und klaren Stil begleitet wird.

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Der Manga wurde mir freundlicherweise von Walt’s Comic Shop zur Verfügung gestellt. Die Kooperation hat wie immer keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu dem Titel. Walt’s Comic Shop gehört zu den größten Online-Shops für US-Comics in Europa und ist in Berlin ansässig. Der Shop bietet eine breite Palette von Comics, Manga und Graphic Novels in englischer Sprache an.

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